1. FC Köln: Jonas Hector bei Abschlusstraining verletzt

Jonas Hector musste nach einem Zusammenprall am Mittwoch das Abschlusstraining vor der Conference League abbrechen. Der FC-Kapitän droht auszufallen.

Gerade erst hatte der 1. FC Köln im Městský Stadion Miroslava Valenty das Aufwärmprogramm beendet und mit einer Torschussübung begonnen, da sank Jonas Hector zu Boden. Er war mit Eric Martel zusammengeprallt. Ein unglücklicher Zweikampf, bei dem beide Spieler mit gestrecktem Bein zum Ball gegangen waren – Hectors Fuß unten, Martels Fuß oben.

Hector blieb liegen, musste behandelt werden. Minuten später wurde er von zwei Betreuern vom Platz geführt. Der FC-Kapitän konnte mit dem linken Fuß nicht auftreten. Schmerzverzerrt ließ sich der 32-Jährige in die Kabine bringen. Hinterher gab der FC bekannt, dass es oberflächlich eine tiefe Fleischwunde sei, die geklebt werden musste. Ob darüber hinaus eine strukturelle Verletzung vorlag, konnte nicht ausgeschlossen werden.

Hector und Pedersen brechen Abschlusstraining ab

Wenig später trat Steffen Baumgart in der tschechischen Kleinstadt Uherské Hradiště vor die Kameras. Dort bestreitet der FC am Donnerstagabend beim 1. FC Slovacko sein fünftes von sechs Gruppenspielen in der Conference League. Die Geißböcke können die K.o.-Phase des europäischen Wettbewerbs noch aus eigener Kraft erreichen, benötigen dafür in Tschechien jedoch etwas Zählbares. Jedoch wird dies wohl ohne Hector gelingen müssen.

"Aktuell sieht es so aus, dass uns Jonas Hector und auch Kristian Pedersen morgen fehlen werden", sagte der FC-Trainer. "Wir haben noch 24 Stunden Zeit, aber wir werden uns wohl etwas Neues einfallen lassen müssen." Bei Hector müsse man das Schmerzempfinden und die weiteren ärztlichen Untersuchungen abwarten. Bei Pedersen seien Sprunggelenks- und Achillessehenprobleme wieder aufgebrochen, die ihn schon mehrfach beschäftigt hätten.

"Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß"

Mit Hector und Pedersen werden also wohl beide Linksverteidiger im Kader ausfallen. Baumgart muss umbauen – wohl auch in der taktischen Formation. Bislang hatten die Geißböcke stets mit einer Viererkette verteidigt. Nun sei "die Wahrscheinlichkeit sehr hoch", dass der FC mit einer Dreierkette auflaufen werde, gab Baumgart zu.

"Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß", fuhr der 50-Jährige fort. "Jonas ist für uns ein besonderer Spieler, aber Verletzung gehören zum Fußball dazu. Jetz müssen wir Lösungen finden. Dass das die Stimmung trübt, hat man im ersten Moment auf dem Platz gemerkt – auch bei mir. Jetzt müssen wir aber klar sein und den Kopf hochnehmen."

Die Hoffnung der Geißböcke bleibt, dass Hector und Pedersen zumindest nicht länger ausfallen. Nach Dejan Ljubicic, Mathias Olesen, Jeff Chabot, Tim Lemperle und Jan Thielmann kann sich der FC weitere Ausfälle eigentlich nicht mehr leisten. Vor der WM-Pause in zweieinhalb Wochen stehen noch sechs Pflichtspiele auf dem Programm, in denen insbesondere Kapitän Hector fest eingeplant war. Würde der 32-Jährige diese Partien verpassen, wäre dies ein herber Rückschlag für den 1. FC Köln.