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Schicksalstag 9. Mai: Der 1. FC Köln zwischen Meisterjubel und Abstiegstränen


Schicksalstag 9. Mai
Der 1. FC Köln zwischen Meisterjubel und Abstiegstränen


09.05.2021Lesedauer: 3 Min.
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Günter Seibold (VfB Stuttgart, l.) und Hans Schäfer vom 1. FC Köln: Im Jahr 1964 wurde der FC am 9. Mai Deutscher Meister.Vergrößern des Bildes
Günter Seibold (VfB Stuttgart, l.) und Hans Schäfer vom 1. FC Köln: Im Jahr 1964 wurde der FC am 9. Mai Deutscher Meister. (Quelle: Otto Krschak/imago-images-bilder)

Der 9. Mai ist in der Geschichte des 1. FC Köln mit einem der größten Erfolge und dem größten Niederschlag verbunden. Im Jahr 2021 treffen die Geißböcke zu diesem Datum auf den SC Freiburg und wollen verhindern, was sich 1998 nicht mehr verhindern ließ: den Abstieg aus der Bundesliga.

Wenn die Mannschaft von Friedhelm Funkel am Sonntagmittag um 13.30 Uhr in die Partie gegen den SC Freiburg startet (im Liveticker bei t-online), können die Geißböcke einen wichtigen Schritt in Richtung Klassenerhalt gehen. Nach der Niederlage des FC Augsburg am Freitag und dem Remis des SV Werder Bremen am Samstag können die Kölner im Bestfall am Sonntag auf Rang 14 springen. Dann hätte der FC die Rettung zwei Spiele vor Saisonende wieder selbst in der Hand.

Oliver Held schickt den FC in Richtung Abstieg

1998 hatte es am 9. Mai anders ausgesehen: Die Rettung hatte sich im April bereits in Reichweite befunden. Fünf Punkte betrug der Vorsprung der Geißböcke vor den Abstiegsplätzen, und das sechs Spiele vor Saisonende. Doch ab diesem Moment ging es steil bergab. Zwei Heimniederlagen und eine 0:3-Schlappe in Bremen sorgten für Panik am Geißbockheim.

Dann kam das Skandal-Spiel auf Schalke, das die Geißböcke bis heute wie ein böser Geist verfolgt. Zehn Minuten vor Spielende beging Oliver Held ein so absichtliches wie offensichtliches Handspiel auf der Torlinie und verhinderte so beim Stand von 0:0 den Kölner Führungstreffer. Doch Schiedsrichter Uwe Kemmerling hatte es nicht gesehen. Als der Referee jedoch den Schalker fragte, bestritt dieser seine Tat. Statt der Führung oder zumindest einem Handelfmeter inklusive Platzverweis verlor der FC die Nerven und am Ende sogar die Partie wegen eines Treffers von Radoslav Latal in der 90. Minute.

Ein Sieg auf Schalke hätte die Rettung für die Kölner bedeutet. Die Niederlage jedoch stürzte den FC in ein Tal, aus dem man nicht mehr herauskam. Eine Woche später, am 2. Mai, verlor der FC auch bei Arminia Bielefeld, sodass wiederum eine Woche später nur noch die rechnerische Chance bestand, sich doch noch irgendwie zu retten: am 9. Mai 1998 im Derby am 34. Spieltag gegen Bayer Leverkusen. Doch der FC verspielte gegen die Werkself eine 2:0-Führung, stieg mit einem 2:2 erstmals aus der Bundesliga ab und versank im Tal der Tränen.

Der Geist des Hans Schäfer in der Südkurve

Dabei hatte der 9. Mai bis dahin eigentlich als Jubeltag für den 1. FC Köln eine große Bedeutung. 34 Jahre zuvor, im Frühjahr 1964, krönten sich die Geißböcke in der ersten Bundesliga-Saison der deutschen Fußballgeschichte zum Deutschen Meister. Mit Hans "De Knoll" Schäfer, dem Meister-Kapitän, der am 9. Mai 1964 die Schale für die Geißböcke in den Kölner Himmel recken durfte. Schäfer, der Weltmeister von 1954, der am 34. Spieltag zuhause gegen den VfB Stuttgart seinen zwölften Saisontreffer erzielte und die Geißböcke auf die Siegerstraße führte. Schäfer, das größte Idol in der Geschichte des Klubs, nach dem inzwischen die legendäre Südkurve in Müngersdorf benannt ist.

1964 verlor der FC von seinen 30 Bundesliga-Spielen nur zwei und wurde so der erste Bundesliga-Meister der Geschichte. Ein Titel, der den Geißböcken nie genommen werden wird. Doch ein Titel, der verpflichtet. Auch 57 Jahre später, dass im Jahr 2021 die aktuelle FC-Mannschaft dafür sorgt, nicht zum siebten Mal in der Vereinsgeschichte abzusteigen. Und perspektivisch nicht den Weg so vieler Traditionsklubs geht, weil sich ein Verein irgendwann eben nicht mehr von immer wiederkehrenden Tiefschlägen erholen kann. Ein Sieg am 9. Mai 2021 gegen den SC Freiburg würde der Rettung ein großes Stück näher bringen – wenn auch vor einer leeren Hans-Schäfer-Südkurve.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen und Beobachtungen des GEISSBLOG
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