Bei Außeneinsatz erstochen Prozessauftakt nach Tod von Kölner Stadt-Mitarbeiter
Nach dem Messerangriff auf einen Mitarbeiter der Stadt Köln hat der Mordprozess gegen einen 60-Jährigen begonnen. Der Angeklagte soll den Mann erstochen haben, nachdem dieser an seiner Tür geklingelt hatte.
Der Tod des Kölner Kämmerei-Mitarbeiters sorgte in ganz Köln und bundesweit für Entsetzen. Das Opfer und seine Kollegin wollten als Bedienstete der Kämmerei der Stadt Köln bei dem mutmaßlichen Täter Schulden eintreiben. Dieser erstach den Kämmerei-Mitarbeiter bei dem Einsatz vergangenen Dezember mit einem Messer. Nun hat der Mordprozess gegen einen Angeklagten in Köln begonnen.
Die Staatsanwaltschaft hält den 60-Jährigen für schuldunfähig und hat seine Unterbringung in einer Psychiatrie beantragt. Das Kölner Landgericht hat zehn Verhandlungstage bis Mitte August angesetzt.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten außerdem versuchten Mord vor. Denn im März 2019 soll er schon einmal eine städtische Mitarbeiterin attackiert haben – sie wurde leicht verletzt. Danach kam er in eine psychiatrische Klinik, wo er zwei Pflegekräfte angegriffen haben soll.
Mitarbeiter waren ahnungslos
Diese Vorgeschichte war der Kämmerei nicht bekannt, so dass der 47-Jährige und seine Kollegin ahnungslos bei dem Mann klingelten. Die Tat hatte bundesweit für Entsetzen gesorgt und eine politische Debatte ausgelöst. Als Folge des Verbrechens richtete die Stadt Köln Ende April ein ämterübergreifendes Meldesystem ein, in dem Übergriffe auf städtische Mitarbeiter registriert werden.
Beamten-Gewerkschaften forderten vor dem Prozess einheitliche Standards für die Alarmsysteme der Kommunen sowie eine bessere Vernetzung mit Landes- und Bundesbehörden.
- Nachrichtenagentur dpa