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Köln/Leverkusen: Beerdigung eines Clan-Chefs mit Hunderten Gästen erwartet


Polizei Leverkusen alarmiert
Beerdigung eines Clan-Chefs mit Hunderten Gästen erwartet

Von t-online
Aktualisiert am 02.04.2021Lesedauer: 3 Min.
Ein Mitarbeiter des Ordnungsamtes (Symbolbild): In Leverkusen wurde das Ordnungsamt bei einer Clan-Familie nicht Herr der Lage.Vergrößern des BildesEin Mitarbeiter des Ordnungsamtes (Symbolbild): In Leverkusen wurde das Ordnungsamt bei einer Clan-Familie nicht Herr der Lage. (Quelle: ULMER Pressebildagentur/imago-images-bilder)
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In Leverkusen bereitet sich die Polizei auf die Beerdigung eines bekannten Clan-Anführers vor, bei der Hunderte von Gästen erwartet werden. Zuvor kam es zu Problemen zwischen dem Ordnungsdienst und der Großfamilie, deren zahlreiche Corona-Verstöße zunächst nicht geahndet wurden.

Das Oberhaupt des Roma-Clans der Familie Goman ist an Corona gestorben und soll in der kommenden Woche beerdigt werden. Da Hunderte von Gästen erwartet werden, will auch die Polizei mit einer Einsatzhundertschaft teilnehmen.

Der angespannten Lage geht ein Konflikt voraus: Medienberichten zufolge musste die Polizei am Montagabend vor ein Anwesen des Goman-Clans in Leverkusen-Wiesdorf anrücken. Weil sich auf dem Gelände rund 80 Menschen versammelt hatten, wurde das Ordnungsamt alarmiert, da es sich dabei um einen Verstoß gegen die Corona-Kontaktbeschränkungen handelte. So habe die Polizei die dafür zuständige Stadt hinzugerufen, um ihr den Einsatz zu übergeben. Doch die Mitarbeiter des Ordnungsamtes seien nicht eingeschritten.

Ordnungsamt weigerte sich, das Gelände zu betreten

Die Stadt bestätigt den Einsatz des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) gegenüber "rp-online.de", sagt aber auch: "Aufgrund der Tatsache, dass bereits eine Vielzahl der Personen an der Wohnanschrift gemeldet sind, sowie einer unübersichtlichen Lage, wurde unter Berücksichtigung der rechtlichen Situation seitens des Kommunalen Ordnungsdienstes darauf verzichtet, weitere Unterstützung der Polizei anzufordern. Stattdessen wurde die Ansammlung vor Ort aufgelöst." Dabei habe sich der KOD dagegen entschieden, "sich in Zusammenarbeit mit der Polizei, Zutritt zum Grundstück zu verschaffen, ohne dieses Vorgehen mit der zuständigen Führungsebene abzustimmen".

Auch das Angebot der Polizei, weitere Verstärkung anzufordern um dann auch Bußgelder dort zu verhängen, nahmen die Stadt-Bediensteten nicht an. Daraufhin sei die Versammlung von außen aufgelöst worden, teilte die Stadtverwaltung am Dienstag mit – und übte deutliche Kritik am eigenen Ordnungsdienst: Derart weitreichende Entscheidungen müssten immer mit der Stadtspitze abgesprochen werden, berichtet der "Kölner Stadt-Anzeiger".

Zuvor schon Vorfall bei Clan-Familie

Die Zurückhaltung der kommunalen Mitarbeiter stieß beim Leverkusener Oberbürgermeister Uwe Richrath (SPD) laut "focus.de" auf wenig Verständnis. Offiziell teilte die Stadt mit, dass der Vorfall "verwaltungsintern geprüft und aufgearbeitet" werde. So wolle man mit allen Beteiligten darüber sprechen, um "Entscheidungswege zu verbessern".

Bereits am Donnerstag war das Ordnungsamt zur Clan-Familie gerufen worden. Zwei mit dem Coronavirus infizierte Mitglieder der Familie wurden ins Krankenhaus gebracht. Das Ordnungsamt hatte zur Nachverfolgung und wegen der seit kurzem verschärften Quarantänevorgaben Kontaktdaten von 34 Erwachsenen und acht Kindern an dem Haus aufgenommen. Am vergangenen Dienstag dann wurden aber nach Angaben aus dem Rathaus Bußgelder verhängt: 15 Personen sollen jeweils 250 Euro bezahlen, weil sie gegen die Corona-Schutzverordnung verstießen.

Clan-Familie für kriminelle Machenschaften bekannt

Der nun verstorbene Clan-Chef soll laut "focus.de" hohes Ansehen im bundesweit verzweigten Netzwerk der Familie genossen und als Friedensrichter agiert haben. Kriminelle Zweige der Goman-Großfamilie sorgen seit langem für Probleme. Der Clan ist unter anderem für Einbrüche, Diebstahl, Abzocke alter Menschen sowie Geldwäsche durch Immobilienkäufe bekannt.

Am kommenden Mittwoch wird nun also der Verstorbene auf einem Leverkusener Friedhof beerdigt. Die Polizei rechnet mit einer hohen Besucheranzahl von mehreren Hundert Menschen. Dabei lässt der Corona-Schutzkatalog für Trauerfeiern maximal 25 Personen zu.

Polizei und Stadt arbeiten an einem Sicherheitskonzept, um die Hygiene-Regeln auch bei der Clan-Beerdigung durchzusetzen. Der Kölner Polizeisprecher Wolfgang Baldes bestätigte, "dass wir mit der Stadt in engem Kontakt stehen, um im Fall der Fälle Amtshilfe mit Kräften der Bereitschaftspolizei zu leisten."

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