Nach Rücktritt Woelki bekundet "großen Respekt" für Erzbischof Marx

Der Münchner Kardinal Reinhard Marx will sein Bischofsamt als Reaktion auf den Missbrauchsskandal niederlegen. Sein Kölner Amtskollege will es ihm jedoch nicht gleich tun.
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki bekundet "großen Respekt" vor dem Rücktrittsgesuch des Münchner Kardinals Reinhard Marx. Er selbst will aber offenbar auf seinem Posten bleiben. Der Chef des größten deutschen Bistums teilte am Freitag mit: "Bereits im Dezember des vergangenen Jahres hatte ich den Heiligen Vater gebeten, die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt im Erzbistum Köln sowie meine persönliche Verantwortung zu bewerten. Damit habe ich mein Schicksal damals vertrauensvoll in die Hände des Papstes gegeben."
Woelki erinnerte an das von ihm in Auftrag gegebene Gutachten zum Umgang von Bistumsverantwortlichen mit Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs. "Darin wurden Namen genannt und Verantwortliche haben Konsequenzen gezogen."
Woelki selbst war in dem Gutachten von Pflichtverletzungen freigesprochen worden, er hatte unter Verweis darauf mehrfach einen Rücktritt abgelehnt.
Allerdings hatte der Papst zuletzt die Entsendung zweier Apostolischer Visitatoren – Bevollmächtigter – ins Erzbistum Köln angekündigt. "Das ist ein direkter Auftrag des Heiligen Vaters zur Zusammenarbeit, den ich verantwortungsvoll zum Abschluss begleiten werde", versicherte Woelki.
- Nachrichtenagentur dpa