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Historische Zeitreise in Köln: Erkennen Sie diese Bahnhöfe wieder?


Vom Hauptbahnhof nach Deutz
So sahen die Bahnhöfe in Köln früher aus


Aktualisiert am 10.08.2021Lesedauer: 4 Min.
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Der Deutzer Bahnhof: Er wurde nach den Plänen von Karl Biecker und Hugo Röttcher 1913 errichtet.Vergrößern des Bildes
Der Deutzer Bahnhof: Er wurde nach den Plänen von Karl Biecker und Hugo Röttcher 1913 errichtet. (Quelle: Arkivi/Archivbild/imago-images-bilder)

Ob Kölner Hauptbahnhof, Messe/Deutz oder Mülheim – diese Stationen kennt wohl jeder in Köln. Doch in den vergangenen Jahrzehnten hat sich viel getan. Eine Zeitreise.

Die Stadt Köln ist fast 2.000 Jahre alt und seit den ersten Tagen als kleine Römerstadt ein wichtiger Ort des Handels gewesen. Kein Wunder: Hier war man immer im Austausch mit den Germanen, und der mächtige Rhein brachte allerhand Güter und Waren nach "Colonia Claudia Ara Agrippinensium".

Daran hat sich bis heute in Köln nichts geändert: Rund um den Kölner Dom brummt der Verkehr, bimmeln die Trams der KVB – und natürlich rollen auch diverse Züge am Dom ein, den Spötter (zumeist aus Düsseldorf) daher gerne auch als "Bahnhofskapellchen" bezeichnen.

Um dem Wachstum der Stadt gerecht zu werden, wurden die Bahnhöfe Kölns in den Jahren immer weiter ausgebaut. Kein Wunder, dass sich heute nur wenige vorstellen können, wie es dort damals eigentlich aussah. Wir schicken Sie zurück in die Vergangenheit.

Hauptbahnhof

Der Hauptbahnhof am Kölner Dom existiert bereits seit 1857. Unter dem Namen Centralbahnhof wurde er zwei Jahre später eröffnet. Er stieß jedoch schnell an seine Kapazitätsgrenzen. Planungen für einen Umbau erfolgten jedoch erst nach der Verstaatlichung 1880.

Dabei wurde überlegt, den Hauptbahnhof an die Venloer Straße zu verlegen. Man entschied sich aber für einen Neubau an gleicher Stelle – nach Vorbild der Berliner Stadtbahn mit einer 255 Meter langen Bahnhofshalle.

Während des Zweiten Weltkrieges wurde der Bahnhof stark beschädigt. Der Wiederaufbau ging zunächst schleppend voran. Ab 1953 starteten die Arbeiten schließlich. Doch mit den Umbauten war zu dieser Zeit nicht Schluss: Ende der 1990er Jahre wurde der Bahnhof noch mal für 200 Millionen D-Mark saniert und im Jahr 2000 eröffnet.

Bis 2030 sollen weitere Umbauten in Höhe von 60 Millionen Euro für noch mehr Kapazitäten folgen. Denn schon heute reisen täglich 318.000 Menschen am Kölner Hauptbahnhof an und ab.

Köln Messe/Deutz

An der Stelle des heutigen Bahnhofs Köln Messe/Deutz wurde im Jahr 1845 ein Kopfbahnhof der Köln-Mindener Bahngesellschaft für die Strecke nach Düsseldorf errichtet. 14 Jahre später wurde auch der Anfangspunkt der Deutz-Gießener Eisenbahn dorthin verlegt. Um die Kapazitäten zu steigern, wurde der Bahnhof erweitert.

1886 wurde der Personenverkehr jedoch eingestellt – bis 1913. Dann wurde der neue Deutzer Bahnhof eröffnet. Zu NS-Zeiten war er jedoch Schauplatz schrecklicher Ereignisse: Fast alle in Köln lebenden Juden wurden von dort ins KZ Theresienstadt deportiert. Die Messehallen dienten als Sammellager.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Bahnsteigshalle aus Eisen und Glas zerstört und dann durch eine Bahnsteigsüberdachung aus Beton ersetzt. Das Bahnhofsgebäude blieb jedoch erhalten. In den darauffolgenden Jahren wurde der Bahnhof zwar in mehreren Schritten ausgebaut, doch anscheinend so schlecht, dass er 2009 mit der "Sauren Zitrone" ausgezeichnet wurde – einem Preis für besonders misslungene Bauten, die das Stadtbild verschlimmern. Daraufhin folgte eine Sanierung des maroden Gebäudes.

Heute ist der Bahnhof nach dem Hauptbahnhof der wichtigste für die Rheinmetropole. Seit 2004 trägt er zudem den Namen Köln Messe/Deutz.

Mülheim

Mit der Eröffnung der Strecke Deutz-Düsseldorf durch die Köln-Mindener Bahngesellschaft im Jahr 1845 rollte der Bahnverkehr auch durch Mülheim. Über die Jahre wurde Mülheim zwar zum Zwischenbahnhof auf vielen Strecken, doch der Eisenbahnverkehr lief nur schleppend an. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts nahm die Zahl der Bahnverbindungen zu.

Zu dieser Zeit ereignete sich aber auch ein schrecklicher Unfall: Im März 1910 fuhr ein Luxuszug auf einen Militärtransport auf. In dem Luxuszug gab es keine Verletzten, doch 22 Soldaten starben und mehr als 50 wurden verletzt.

Nachdem 1944 das Empfangsgebäude des Bahnhofs durch Luftangriffe zerstört worden war, startete sieben Jahre später der Wiederaufbau – aber in vereinfachter Form. Über die Jahre wurden dann der S-Bahn-Betrieb sowie die S-Bahn-Stammstrecke eingerichtet. 1997 kam der U-Bahnhof hinzu.

Bahnhof Belvedere

1839 hat die Rheinische Eisenbahngesellschaft den Bau des damaligen Bahnhofs Müngersdorf in Auftrag gegeben. Das Empfangsgebäude – das Belvedere zu Müngersdorf – war auf einer Anhöhe mit Blick auf Köln gebaut worden. Im gleichen Jahr wurde der Bahnhof eingeweiht. Vier Tage die Woche herrschte damals reger Bahnbetrieb, doch noch im 19. Jahrhundert wurde der Bahnhof stillgelegt. Die erhofften Umsätze blieben aus.

Ende des 19. Jahrhunderts gelangte das Gebäude in den Besitz der Stadt Köln und wurde als Wohnhaus genutzt. Von 1935 bis zu ihrer Verhaftung 1943 wohnte dort die deutsche Zeugin Jehovas Klara Stoffels. Ein Jahr später wurde sie von der NS-Kriegsjustiz zum Tode verurteilt. Noch heute erinnert ein Stolperstein vor dem Bahnhofsgebäude an sie.

Seit 1980 ist das Bahnhofsgebäude denkmalgeschützt und seither ein Teil des Landschaftsparks Belvedere. Ab 2010 stand das Gebäude leer und war sanierungsbedürftig. Ein Förderkreis finanzierte die Sanierung gemeinsam mit der Stadt Köln im Jahr 2018.

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S-Bahnhof Porz-Wahn

1859 wurde der erste Bahnhof in Wahn eingerichtet. Er war früher der einzige Fernverkehrsbahnhof in der Gegend. Zwischen 1917 und 1961 fuhr sogar eine Straßenbahn durch das Dorf.

Ab 1951 gehörte das Dorf zur neu gegründeten Stadt Porz am Rhein. Jedoch nur bis 1975 – bis zur kommunalen Neugliederung. Dann wurde Porz nach Köln eingemeindet, ist heute der flächenmäßig größte Stadtbezirk. Und dort, im heutigen Stadtteil Wahn, steht nun der S-Bahnhof Porz-Wahn.

Wie man sieht, nicht nur die Kölner Domplatte hat sich über die Jahrzehnte verändert, sondern auch die Bahnhöfe der rund 2.000 Jahre alten Stadt sind seit jeher im stetigen Wandel.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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