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Karneval in Köln: Dreigestirn im zweiten Anlauf und mit Applaus vom Band


Kölner Prinzenproklamation
Dreigestirn im zweiten Anlauf und mit Applaus vom Band

Von Hans Peter Brodüffel

08.01.2022Lesedauer: 3 Min.
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Das große Kölner Dreigestirn: Am Sonntag wird die Proklamation im Fernsehen gezeigt.Vergrößern des Bildes
Das große Kölner Dreigestirn: Am Sonntag wird die Proklamation im Fernsehen gezeigt. (Quelle: Meike Böschemeyer)

In Köln ist das Dreigestirn zum zweiten Mal proklamiert worden – statt vor Publikum nur mit TV-Kameras und ohne richtige Stimmung. Unser Reporter war bei der Aufzeichnung dabei.

Historische Prinzenproklamation im altehrwürdigen Gürzenich: Erstmals proklamierte Oberbürgermeisterin Henriette Reker ein Dreigestirn zum zweiten Mal und übergab ihm erneut die Insignien der närrischen Macht – Pritsche, Stadtschlüssel und Spiegel.

Prinz Sven I. (Sven Oleff), Bauer Gereon (Gereon Glasemacher) und Jungfrau Gerdemie (Dr. Björn Braun) bleiben auch in dieser Session pandemiebedingt ein überwiegend unsichtbares Trifolium. Die Proklamation fand hinter verschlossenen Türen statt – auf Wunsch des WDR als reine Fernsehshow.

Die Produktion im zum Studio umgebauten Gürzenich war ein zähes und kompliziertes Prozedere in unwirklicher Atmosphäre: ohne Publikum und Stimmung, dafür mit Regieanweisungen, Playback, Applaus vom Band, Versprechern – und Pausen zum Durchlüften.

Karneval in Köln: 1.300 Zuschauer wurden erwartet

Bei der WDR-Sendung am Sonntag um 20.15 Uhr wird davon wohl nichts zu sehen sein. Ursprünglich war die Proklamation mit 1.300 Gästen vorgesehen, die Pläne wurden aber kurzfristig an die aktuellen Entwicklungen der Corona-Pandemie angepasst. "Wir haben schon in der vergangenen Session gezeigt, dass wir flexibel und verantwortungsbewusst agieren können. So wird es auch 2022 sein, und diese Proklamation ist der Start dafür", so Christoph Kuckelkorn, Präsident des Festkomitees Kölner Karneval.

Auf seine erste Amtszeit freut sich auch das Kinderdreigestirn mit Prinz Felix I. (Felix Diederichs), Bauer Robin (Robin Valentin Fischenich) und Jungfrau Helena (Helena Baum), das ebenfalls im Gürzenich inthronisiert wurde.

"Der Kölner Karneval ist ein wertvolles Geschenk"

"Wir haben dieses Jahr das zweite Mal eine Session, wie wir sie uns vor dem Virus nicht vorstellen konnten. Keine Proklamation im vollbesetzten Gürzenich, keine Sitzung, keine Bälle, keine Partys und kein einziger Zug. Das tut uns allen weh", klagte der frisch proklamierte Prinz zu Anfang seiner Rede. Der Frust sei groß und bei manch einem wachse die Verzweiflung darüber, wie es überhaupt weitergehen soll.

Doch "der ganze Mist" böte auch die Chance über den Sinn des Karnevals nachzudenken. Der Karneval bringe Freude, Kraft, Zuversicht und Hoffnung. "Der Kölner Karneval ist ein wertvolles Geschenk. Er ist für uns so wertvoll wie der Dom oder der Dreikönigenschrein. Er ist der Kitt, das Bindeglied unserer Gesellschaft, unserer geliebten Stadt."

Auch unter Corona will das Dreigestirn aktiv sein

Bauer Gereon machte ergänzend aber auch deutlich, was der Karneval nicht ist: "Saufen bis zur Besinnungslosigkeit" und "Frauen als Freiwild". Besonders schmerzhaft für das Dreigestirn mit der zweiten Amtszeit dürfe der erneute coronabedingte Ausfall des Rosenmontagszuges sein. Derzeit sind mehrere Alternativen im Gespräch, darunter ein Zug durch das Rheinenergie-Stadion.

Bis Aschermittwoch plant das neue alte Dreigestirn viele karitative Auftritte. "Wir wollen Freude und Zuversicht in Seniorenheimen, Kindertagesstätten und Krankenhäuser bringen", sagte Prinz Sven I. im Gespräch mit t-online. Das Dreigestirn kommt aus den Reihen der Altstädter, die 2022 ihr 100-jähriges Bestehen feiern. Zu den geplanten Jubiläumsaktivitäten des Traditionskorps gehören ein dreitägiges Fest in der Altstadt im August und ein Besuch beim Papst im Oktober.

Abwechslungsreiches Bühnenprogramm

Die Zuschauer der WDR-Übertragung können sich auf ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm freuen. Jörg Runge hält als "Tuppes vum Land" einen fein gereimten Prolog auf das Trifolium ("Et Dreijesteen däät Karneval fiere, um abzulenke von Sorje un Vire"). Jens Singer blickt wehmütig auf seine Zeit als Chauffeur von Angela Merkel zurück ("Den OIaf Scholz fahre ich nicht. Da bleibe ich nicht wach.")

Mit dabei sind auch die Bläck Fööss, Höhner und Cat Ballou. Ein Highlight ist das "Herrengedeck" – ein musikalisches Dreigestirn mit Martin Schopps, J.P. Weber und Volker Weiniger. Das kreative Trio aktualisiert jecke Klassiker: Da dürfen "Zweimol Prinz zo sin" und "Ach hätt ich nur ein einzig Mal ein jeckes Volk im Karneval" natürlich nicht fehlen.

Verwendete Quellen
  • Beobachtungen und Gespräche vor Ort
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