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Erzbistum Köln hält zu Spielschulden-Priester – Kirche zahlt Schulden


Skandalserie in Köln
Neue Aufgabe: Erzbistum hält zu Spielschulden-Priester

Von dpa, pb

Aktualisiert am 27.04.2022Lesedauer: 2 Min.
Kölner Dom bei Nacht (Symbolfoto): Das Erzbistum steht wegen mehrerer Skandale in der Kritik.Vergrößern des BildesKölner Dom bei Nacht (Symbolfoto): Das Erzbistum steht wegen mehrerer Skandale in der Kritik. (Quelle: Marc John/imago-images-bilder)
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Ein Priester verzockt Hunderttausende Euro – die Kirche bezahlt seine Schulden. Im jüngsten Eklat im Kölner Erzbistum stellt sich die Bistumsspitze an die Seite des Geistlichen.

Das Kölner Erzbistum steht zu dem überschuldeten Priester, dessen Fall der krisengeschüttelten Diözese einen weiteren Skandal beschert hatte. Mitte April war durch eine Recherche des "Kölner Stadt-Anzeiger" bekannt geworden, dass das Erzbistum Köln insgesamt 1,15 Millionen Euro für einen überschuldeten Priester gezahlt hatte.

Der Priester habe knapp 500.000 Euro Spielschulden gehabt, hatte ein Sprecher des Bistums bestätigt. Die nachträgliche Versteuerung der Schuldentilgung habe das Erzbistum samt Zinsen noch einmal knapp 650.000 Euro gekostet. Gegenüber dem WDR hieß es vom Erzbistum nun, dass der Geistliche weiterhin im Amt sei.

Erzbistum Köln wehrt sich gegen Kritik

Er habe nun einen Verantwortungsbereich ohne leitende Stellung, in dem auch kein Geld verwaltet würde, hieß es demnach von einem Sprecher gegenüber dem Sender. Das Erzbistum hatte zuletzt betont, dass zur Tilgung der Schulden keine Kirchensteuergelder verwendet worden seien. Vielmehr seien Mittel aus einem Sondervermögen genutzt worden.

"Hierbei ist wichtig, festzuhalten, dass kein Cent verwendet wurde, der für die Zahlung von Leistungen an Betroffene von sexualisierter Gewalt vorgesehen war und ist", hob das Erzbistum hervor. "Die dafür gebildeten Rückstellungen existieren weiterhin in voller Höhe."

Eine rechtliche Prüfung habe ergeben, dass eine Genehmigung dieses Vorgehens durch die Aufsichts- und Kontrollgremien des Erzbistums nicht erforderlich gewesen sei. Die Steuerschuld, die sich aus der Schuldentilgung ergeben habe, sei 2020 aus dem laufenden Etat des Erzbistums beglichen worden.

"Unvergleichbarer Einzelfall"

Dadurch sei kein Budget im Wirtschaftsplan überschritten worden. "Das Erzbistum Köln hält daran fest, dass es sich im beschriebenen Fall um einen unvergleichbaren Einzelfall handelt, der sich heute so nicht wiederholen würde."

Der Fall war massiv kritisiert worden, weil Opfer von sexuellem Missbrauch durch katholische Priester in der Vergangenheit oft mit nur wenigen tausend Euro zufriedengestellt werden sollten.

Verwendete Quellen
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