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Köln: Volt-Sprecher will Kölnern das Autofahren vermiesen


Bündnisparteien im Streit
"Wir wollen Autofahren in Köln unattraktiv machen"


25.05.2022Lesedauer: 3 Min.
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Autos stehen auf der Inneren Kanalstraße im Stau: Das Kölner Ratsbündnis will den Durchgangsverkehr neu regeln.Vergrößern des Bildes
Autos stehen auf der Inneren Kanalstraße im Stau: Das Kölner Ratsbündnis will den Durchgangsverkehr neu regeln. (Quelle: Marcel Kusch/dpa)

Aktuell beschäftigt sich die Kölner Politik mit der Frage: Wie kann man den Autoverkehr reduzieren? Eine Lösung: Der Durchgangsverkehr soll künftig auf Hauptverkehrsachsen fahren. Die Bündnispartner CDU und Volt sind sich darüber uneinig.

Köln soll bis 2035 Klimaneutral werden. Das ist zumindest das Ziel, das sich das Ratsbündnis aus Grünen, CDU und Volt gesetzt hat. Einen großen Anteil, um dieses Ziel zu erreichen, soll die Reduzierung des Autoverkehrs haben. Geht es nach der Volt-Fraktion und der CDU, sollen Autos auf die Hauptverkehrsachsen zurückgedrängt werden.

Um diese zu ermitteln, hat die Stadtverwaltung das Stadtgebiet in sieben Korridore eingeteilt. Wichtig sind in Köln beispielsweise die Universitätsstraße und Innere Kanalstraße, aber auch die Östliche Zubringerstraße, die Zoobrücke und die Frankfurter Straße auf der rechten Rheinseite. Hier fahren im Schnitt mehr als 40.000 Fahrzeuge pro Tag, hat die Verwaltung ermittelt.

Köln: Volt will Auto unattraktiv machen und Alternativen schaffen

Auf diese Hauptverkehrsachsen soll der Pkw-Verkehr in Zukunft ausweichen. Andere Straßen sollen, wenn es nach Volt Köln geht, Radfahrern und Fußgängern vorbehalten sein. Lediglich Anwohner müssten weiterhin auch in Seitenstraßen fahren können.

"Wir wollen Autofahren in Köln unattraktiv machen", sagt der verkehrspolitische Sprecher der Kölner Volt-Fraktion Max Pargmann gegenüber t-online. "Gleichzeitig müssen aber auch attraktive Alternativen geschaffen werden."

Dazu gehört ein deutlich besseres Busnetz. Köln solle wesentlich mehr Busspuren bekommen. Das sei schneller umzusetzen als große Stadtbahn-Projekte. Außerdem sieht seine Partei vor, 75 Kilometer neue Radwege pro Jahr zu bauen.

Ziel: ÖPNV soll schneller als das Auto sein

Pargmann hofft dadurch, dass sich der Pkw-Verkehr langfristig reduziert. "Wenn ich sehe, ich komme mit den Alternativen zum Auto schneller ans Ziel, dann wird der ÖPNV per se attraktiver", ist Pargmann überzeugt. Auch für Autofahrer hätte das nach seiner Ansicht positive Folgen. Die Fahrzeit werde mit einer sinkenden Zahl an Autos nach und nach wieder sinken.

Weniger glücklich zeigt sich der Bündnispartner CDU. Deren verkehrspolitische Sprecherin Teresa De Bellis-Olinger widerspricht im Gespräch mit t-online dem Bündnispartner. Das Ziel des Grundnetzes für den motorisierten Individualverkehr sei nicht, das Auto aus der Stadt zu verbannen.

Bündnispartner CDU widerspricht: "Wollen Auto nicht verbannen"

Der Antrag, der im Übrigen eine Initiative der Kölner CDU-Fraktion war, ziele vor allem darauf ab, den Straßenraum in Köln neu aufzuteilen. "Mit dem Antrag, ein Grundnetz für den motorisierten Individualverkehr einzurichten, wollen wir vor allem den Durchgangsverkehr in der Stadt regeln."

Der solle nicht über alle Straßen der Stadt laufen, sondern hauptsächlich über große Ausfallstraßen wie die Aachener Straße oder die Rheinuferstraße. "Auf der Rheinuferstraße kann man deshalb auch keine Fahrradspur einrichten. Das würde die Leistungsfähigkeit dieser wichtigen Verkehrsachse reduzieren", sagt De Bellis. In dem Zusammenhang müsse man schauen, wie sich die Reduzierung des Verkehrs auf der einen Seite auf die übrigen Straßen auswirkt.

Damit der Verkehr auf den großen Straßen dann trotz mehr Autos weiter gut fließt und niemand auf Wohngebiete ausweicht, müssten die Ampelschaltungen und, wo nötig, die Verkehrsführung optimiert werden, so De Bellis.

Konsequenz: Mehr Grün und Raum für die Menschen

Wenn der Autoverkehr dann neu verteilt ist, strebt die CDU an, den Stadtraum neu aufzuteilen. Es soll mehr Raum für Menschen geben, Platz für Außengastronomie und mehr Grün. Auch sogenannte "Shared Spaces" sind im Gespräch.

In solchen Bereichen bewegen sich alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt auf der gesamten Verkehrsfläche. Jeder nimmt auf den anderen besondere Rücksicht.

Verwendete Quellen
  • Stadt Köln: Mitteilung vom 17.05.2022
  • Gespräche mit Max Pargmann und Theresa De Bellis-Olinger
  • Eigene Recherchen
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