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Leipzig| Gil Ofarim-Prozess: Wieso sich die Klage verzögert


Falsche Verdächtigungen?
Fall Gil Ofarim: Warum sich die Zulassung der Klage verzögert

Von dpa, t-online
22.08.2022Lesedauer: 2 Min.
Gil Ofarim (Archivbild): Gegen den Musiker startet bald eine Klage wegen Verleumdung und falscher Verdächtigungen.Vergrößern des BildesGil Ofarim (Archivbild): Gegen den Musiker startet bald eine Klage wegen Verleumdung und falscher Verdächtigungen. (Quelle: Lumma-Foto/imago images)
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Im Fall des Musikers Gil Ofarim verzögert sich die Entscheidung über die Zulassung einer Klage weiter. Wann kommt endlich Licht ins Dunkel?

Die Klage gegen Gil Ofarim wegen Verleumdung und falscher Verdächtigungen verzögert sich weiter. Zunächst müsse über einen Befangenheitsantrag der Verteidiger gegen den Vorsitzenden Richter entschieden werden, sagte eine Sprecherin des Landgerichts Leipzig am Montag auf Anfrage.

Der 40-jährige Musiker hatte im vorigen Oktober ein Video vor einem Leipziger Hotel aufgenommen und darin gesagt, dass ihn ein Mitarbeiter des Hotels aufgefordert habe, seine Kette mit Davidstern abzunehmen. Am nächsten Morgen veröffentlichte er es auf Instagram. Das Video ging viral und löste zahlreiche Solidaritätsbekundungen aus.

Der betroffene Hotelmitarbeiter wehrte sich und zeigte seinerseits den Musiker wegen Verleumdung an. Nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft hat sich der Vorfall tatsächlich nicht so zugetragen, wie es der Musiker geschildert hatte. Demnach hat der 40-Jährige die Unwahrheit gesagt. Das Ermittlungsverfahren gegen einen Hotelmitarbeiter wurde eingestellt und Klage gegen Ofarim erhoben.

Vorwürfe durch Antisemitismus-Beauftragten

Die Aufregung um den Fall des Sängers Gil Ofarim ist aus Sicht des Bundesbeauftragten Felix Klein ein Rückschlag im Kampf gegen Antisemitismus. "Als Zweifel an der Darstellung von Gil Ofarim laut wurden, hieß es in den sozialen Medien sofort: "Der Jude lügt"", kritisierte der Antisemitismus-Beauftragte in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur. "Die ganze Sache hat insofern eher geschadet."

Klein, der Beauftragte der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus, sagte: "Ich weiß natürlich auch noch nicht, was letztlich herauskommt. Es kann gut sein, dass am Ende Aussage gegen Aussage steht und dass alle Verfahren eingestellt werden." Das ändere aber nichts an der Problematik. "Jeder sollte seine jüdische Identität zeigen können", sagte Klein.

Wann über die Zulassung entschieden wird, ist nach Angaben der Gerichtssprecherin noch unklar. Ofarim ist der Sohn des israelischen Musikers Abi Ofarim (1937-2018) und in Deutschland aufgewachsen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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