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2G in Sachsen: Corona-Impfungen ziehen an – DRK muss Impfwillige wegschicken


Impfungen in Sachsen ziehen an
"Täglich müssen wir hunderte Impfwillige wegschicken"

Von t-online, mtt

09.11.2021Lesedauer: 2 Min.
Impfaktion in Pirna im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge: Die mobilen Impfteams können den Andrang kaum noch bewältigen.Vergrößern des BildesImpfaktion in Pirna im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge: Die mobilen Impfteams können den Andrang kaum noch bewältigen. (Quelle: Robert Michael/dpa-bilder)
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Sachsen gilt als das Land der Impfmuffel. Doch dort, wo geimpft wird, bilden sich aktuell lange Schlangen. So sehr, dass nicht alle eine Spritze bekommen können. Ein Grund dürften die verschärften Corona-Maßnahmen sein.

Bundesweite Spitze, bundesweites Schlusslicht: Aktuell ist die Inzidenz in keinem anderen Bundesland so hoch wie in Sachsen. Sie liegt Stand Dienstag laut Robert-Koch-Institut bei 483,7. Gleichzeitig sind im Freistaat nur 57,2 Prozent der Menschen vollständig gegen das Coronavirus immunisiert – das ist deutschlandweit der schlechteste Wert.

Im Versuch gegenzusteuern hat die Landesregierung als erstes Flächenland umfassende und verpflichtende 2G-Regelungen erlassen. Nur Geimpfte und Genesene dürfen in Restaurants, Kneipen oder Diskotheken, ein negativer Test nützt nichts. Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) verteidigt die Beschränkungen für Ungeimpfte als Notbremse, um den Lockdown für Geschäfte abzuwenden.

DRK: "Müssen Impfwillige wegschicken"

Dieser Ansatz scheint nun zu wirken: Die Impfungen in Sachsen ziehen an. Und zwar so sehr, dass das Deutsche Rote Kreuz (DRK) Sachsen mit seinen 30 mobilen Impfteams, die in allen Landkreisen unterwegs sind, an die Belastungsgrenze stößt.

"Täglich müssen wir hunderte Impfwillige wegschicken", erklärt Sprecher Kai Kranich am Dienstag t-online. "Schon morgens sehen wir vielerorts: Die Schlange, die sich bildet, ist länger als das, was wir schaffen."

Hausärzte stehen vor ähnlichen Problemen

Ähnliches berichten laut MDR auch Hausärzte und deren Patienten. Eine Frau wollte demnach für ihren 77 Jahre alten, vorerkrankten Vater eine Auffrischungsimpfung. Sie sei in drei Praxen abgewiesen worden, dann mit ihm zu einem mobilen Impfteam gegangen: "Da war eine riesige Schlange. Wir haben von 12:30 bis 16 Uhr angestanden."

Die Entwicklung hin zu mehr Impfungen sei zwar schon seit längerem zu beobachten, erklärt DRK-Sprecher Kranich. Aber erst seit einer Woche nehme sie Dimensionen an, die die Impfteams kaum noch bewältigen könnten. Ausgelegt sind die Kapazitäten der mobilen Teams laut DRK für 3.000 Impfungen täglich. Im Oktober hat das locker gereicht.

Kapazität der Impfteams soll verdoppelt werden

Am 1. November spritzten die DRK-Teams 2.600 Dosen, am 2. November waren es 3.200, am 3. November 3.700, am 4. November 4.000, am 5. November 4.300 und am vergangenen Samstag, dem 6. November 4.500. Auch am gestrigen Montag lag die Zahl der Impfungen erneut knapp über der 4.000er-Marke. Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) will die Kapazität der sächsischen Impfteams nun verdoppeln.

Die Ursachen für den Anstieg sind laut DRK mehrschichtig. Zum einen werde zunehmend geboostert, sagt Sprecher Kranich. Der Anteil der Auffrischungsimpfungen betrage bei den mobilen DRK-Teams aktuell rund 50 bis 60 Prozent.

Zum anderen steige aber auch die Zahl der Erstimpfungen. Viele Bürger kämen wegen der hohen Inzidenzen. Andere würden sich durch die verschärften Maßnahmen von einer Impfung überzeugen lassen.

Junge Frau in Leipzig: "Wir wollen weiterhin in die Kneipe"

Beobachtungen vor Ort stützen diese Aussage: "Wir wollen weiterhin in die Kneipe gehen, da brauchen wir die Impfung ja", zitiert die "Leipziger Volkszeitung" (LVZ) etwa eine 23-jährige Frau, die sich Montag im Einkaufscenter Moritzhof in Leipzig-Lößnig von einem mobilen Team impfen ließ.

Und im Stadtteil Plagwitz sagte der Zeitung zufolge ein junger Vater: "Ich hatte bislang einfach keine Zeit, mich impfen zu lassen. Heute morgen habe ich dann gemerkt: Mist, durch die 2G-Regelung könnte es voller werden."

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit dem Pressesprecher des DRK Sachsen
  • MDR: "Hausärzte in Sachsen können Impfnachfrage derzeit nicht bewältigen"
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