Ab Donnerstag Stadt Mainz verhängt nächtliche Ausgangssperre

In der Stadt Mainz gilt für Bürger und Bürgerinnen ab Gründonnerstag eine nächtliche Ausgangssperre. Auch weitere Maßnahmen für die Ostertage treten in Kraft.
Wegen der starken Zunahme von Corona-Infektionen verhängt die Stadt Mainz ab Gründonnerstag eine nächtliche Ausgangsbeschränkung. Ausnahmen gebe es aus beruflichen Gründen, zur Betreuung pflegebedürftiger Angehöriger und zum Ausführen des eigenen Hundes, sagte Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) am Dienstag. Dies sei der weitreichendste Eingriff seit Jahrzehnten.
"Das macht auch deutlich, wie gefährlich die Situation ist und wie groß die Ansteckungsgefahr ist." Die Stadt folgt damit den Beschlüssen von Bund und Ländern für den Fall, dass die Inzidenz der Corona-Infektionen drei Tage lang über 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche liegt.
Die Ausgangsbeschränkung ist Teil einer Allgemeinverfügung, die an diesem Mittwoch veröffentlicht werden soll und am Donnerstag, 0 Uhr, in Kraft tritt. Weitere Maßnahmen sind eine Kontaktbeschränkung auf höchstens eine weitere Person eines anderen Hausstands. Im Einzelhandel sind dann nur noch Online-Bestellungen mit Abholung ("Click and collect") möglich. Wieder geschlossen werden die Außenbereiche von Gaststätten.
Kinder und Jugendliche vermehrt betroffen
Bei zwei Drittel aller Infektionen in Mainz wird inzwischen die zuerst in Großbritannien entdeckte Variante von SARS-CoV-2 festgestellt, wie der Leiter des Gesundheitsamts, Dietmar Hoffmann, mitteilte. Davon betroffen seien vermehrt auch Kinder und Jugendliche. "Wenn ein Kind in der Schule oder in der Kita sich angesteckt hat, können wir mit allergrößter Sicherheit davon ausgehen, dass alle in der Familie angesteckt werden." In der dritten Welle seien auch häufiger Betriebe betroffen, etwa im Autohandel und in Kfz-Werkstätten.
In Mainz lag die Inzidenz am Donnerstag bei 113,9. Es sei leider zu befürchten, dass sich die Situation in den nächsten Tagen nicht bessern werde, sagte der Leiter des Gesundheitsamts.
- Nachrichtenagentur dpa