Kolibakterien im Whörder See: Triathlon in Nürnberg wird zum Duathlon

Überraschung beim Triathlon: Wegen Kolibakterien musste das Schwimmen ausfallen. Schon vergangenes Jahr haben Teilnehmer über Übelkeit geklagt.

Diese Nachricht ist ein herber Schlag gewesen: Beim Triathlon in Nürnberg ist das Schwimmen ausgefallen. Die rund 600 Triathleten mussten sich also auf das Laufen und Radfahren konzentrieren. Die finale Überprüfung der Wasserqualität des Wöhrder Sees habe zuvor ergeben, dass einer der drei Richtwerte für die Wasserqualität die vom Triathlon-Weltverband vorgegebenen Standards nicht mehr erfülle, so der Veranstalter. Erhöht waren die Werte für "Escherichia coli E", besser bekannt als Kolibakterium.

Alle Messungen im Vorfeld ohne Auffälligkeiten

Schon vergangenes Jahr klagten viele Teilnehmer nach dem Triathlon in Nürnberg über Übelkeit und andere Beschwerden. Laut einem Bericht von "nn.de" sei schon damals vermutet worden, dass das an der Wasserqualität im Wöhrder See liegen könnte. Bestätigt werden konnte das aber nie, alle Messungen waren damals unauffällig.

Um die Wasserqualität vor dem diesjährigen Triathlon zu überprüfen, wurden bereits Monate vor der Veranstaltungen Proben aus dem See im Nürnberger Osten entnommen. So wurde Mitte Mai, Mitte Juni und Mitte Juli getestet – ohne Auffälligkeiten. Erst der finale Test, dessen Ergebnis am Samstagmittag vorlag, deutete auf die zu hohen Kolibakterien-Werte hin. Der gemessene Wert war bei dem Test fünfmal so hoch wie der zulässige Grenzwert.

Kolibakterien können schwere Durchfallkrankheiten verursachen

Kolibakterien kommen in der Darmflora von Menschen und Tieren vor. Dort erfüllen sie wichtige Aufgaben und sind ungefährlich. Allerdings können sie außerhalb der eigenen Darmflora gefährlich werden und Durchfallerkrankungen auslösen. Typische Symptome sind häufige, wässrige Durchfälle, starke Bauchschmerzen und Erbrechen.

Woher die Kolibakterien im Wöhrder See nun kommen, ist bislang noch unbekannt. Das Bundesministerium für Umwelt schreibt etwa auf seiner Website, dass Kolibakterien in Gewässern Indikatoren für fäkale Verunreinigungen seien. Diese gelangen häufig mit fäkal belastetem Abwasser in Gewässer, heißt es dort weiter.

2024 kein Triathlon mehr in Nürnberg?

Klar war, dass – unabhängig davon, wo die Kolibakterien im Wöhrder See herkommen – der Schwimmteil des Triathlons nicht stattfinden kann. "Wir müssen unserer Führsorgepflicht gerecht werden. Das Wohl der Athletinnen und Athleten steht immer an erster Stelle“, erklärte Jörg Ullmann, Geschäftsführer des Veranstalters Deutsche Triathlon gGmbH.

Was die Kolibakterien im Wöhrder See für den Triathlon im kommenden Jahr bedeuten, lässt sich jetzt noch nicht abschließend sagen. Dies wolle der Veranstalter laut dem Bericht von "nn.de" im September im Austausch mit dem Sportservice der Stadt Nürnberg erörtern. Grundsätzlich wolle der Veranstalter demnach aber gerne an dem "Urban Triathlon" in Nürnberg festhalten.