Nürnberg: Nazi-Banner im 1. FC-Fanblock? Verein droht mit Stadionverbot

Ein Fan des 1. FC Nürnberg bringt am Mittwoch ein der Reichsflagge ähnliches Banner ins Stadion. Nun will der Verein reagieren.

Eigentlich war es für den 1. FC Nürnberg ein erfolgreicher Mittwochabend: Den Gegner aus Rostock hat man spät, aber spektakulär in der Verlängerung besiegt, das DFB-Pokal-Achtelfinale und das damit verbundene Preisgeld gesichert. Doch etwas hat die Freude getrübt: Im Oberrang hing eine Fahne, die in Farbe und Ästhetik deutlich an die Reichsflagge erinnerte.

Das fiel nicht nur im Stadion auf: Ein Nutzer der Plattform X (vormals Twitter), teilte ein Foto der Fahne, versehen mit dem Kommentar: "Weg mit dem Gschwerl (bayerisch für "unliebsame Gesellschaft", Anmerkung d. Redaktion)!"

Darunter zeigte er ein Bild der Fahne, die in Schwarz-Weiß-Rot, also den Farben des Dritten Reichs, an einem Geländer im Max-Morlock-Stadion hing und in Frakturschrift den Namen eines Fanclubs zeigte.

Stadionbesucher gehen selbst gegen das Banner vor

Andere Fans im Stadion sollen sich von der Flagge gestört gefühlt haben – nach wenigen Minuten hatten sie das Banner selbst entfernt.

Doch wie reagiert der Verein? Zunächst schriftlich, wie die "Nürnberger Nachrichten" schreiben: Man sei dabei, der Sache auf den Grund zu gehen, antwortet ein Sprecher auf eine Anfrage der Zeitung.

Fan soll beim 1. FC Nürnberg seit Jahren bekannt sein

Sollte die Fahne nochmals im Stadion auftauchen, wolle man dem Fan ein lokales Stadionverbot aussprechen. "Eine Fahne, die viele Menschen von der Farbgebung her an die Reichskriegsflagge denken lässt, gehört nicht ins Max-Morlock-Stadion."

Der Fan soll dem Verein bereits seit Jahren bekannt sein, es soll auch schon Hinweise zu dem fraglichen Banner an den Fan gegeben haben. Und doch hängte er es wohl immer wieder im Stadion auf.

Der Nutzer, der auf das Banner in der Nordkurve aufmerksam gemacht hatte, lobte indes in einem späteren Tweet den Verein: "Der 1. FC Nürnberg ist meinem Tweet übrigens umgehend nachgegangen und hat sich um die Sache gekümmert. Das finde ich stark! So muss es sein! Danke!!!"