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Nürnberg: Polizei warnt vor Internet-Masche – sechs Jugendliche gefasst


Perfide Internet-Masche?
"Pedo Hunting": Polizei fasst sechs Jugendliche – und warnt

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 24.06.2025 - 13:28 UhrLesedauer: 2 Min.
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Das Eingangsschild zur Polizeiinspektion 11 in der Innenstadt. (zu dpa: "Bei fingierten Sextreffen verletzt - "Pedo Hunting"-Verdacht") (Quelle: Peter Kneffel/dpa/dpa-bilder)
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Sechs Verdächtige aus Franken stehen im Visier der Polizei. Sie sollen Männer zu Treffen gelockt und ausgeraubt haben. Eine perfide Masche kursiert online.

In Franken wurden vier Männer Opfer von fingierten Sextreffen, bei denen sie ausgeraubt und zum Teil schwer verletzt wurden. Diese Vorgehensweise, bekannt als "Pedo Hunting", verbreitet sich aktuell in sozialen Netzwerken, wie ein Sprecher der Polizei in Nürnberg mitteilte.

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Nach vier bekanntgewordenen Fällen von Anfang Juni nahm die Polizei in dieser Woche sechs Verdächtige im Alter von 16 bis 18 Jahren fest. Sie kommen aus dem mittelfränkischen Raum Hilpoltstein und sitzen unter anderem wegen des Verdachts des schweren Raubs in Untersuchungshaft. Sie sollen die Taten in wechselnder Besetzung begangen haben.

Laut bisherigen Ermittlungen sollen sie sich auf einem Kleinanzeigenportal im Internet als Minderjährige ausgegeben und zu Sextreffen mit den erwachsenen Männern verabredet haben. An den verabredeten Orten sollen sie den Männern aufgelauert und auf sie eingeschlagen und getreten haben. Auch Pfefferspray und Elektroschocker sollen dabei zum Einsatz gekommen sein. Ihren Opfern nahmen sie anschließend Wertgegenstände ab. Die Betroffenen zogen sich demnach zum Teil schwere Verletzungen zu, die im Krankenhaus behandelt werden mussten.

Polizei warnt Jugendliche

Nicht alle Opfer wendeten sich an die Polizei. Manche Fälle wurden erst im Zuge der Ermittlungen bekannt. Es sei nicht auszuschließen, dass es noch weitere Fälle gebe. Die Polizei weist darauf hin, dass sich gerade jugendliche Täter der Tragweite ihres Handelns möglicherweise nicht vollständig bewusst seien: Es handle sich bei den Vorfällen um schwere Straftaten wie etwa schweren Raub, die eine längere Haftstrafe nach sich ziehen könnten.

"Pedo Hunter": Motivlage unklar

Beim Phänomen "Pedo Hunter" (deutsch: "Pädophilen-Jäger") handelt es sich um eine Person, die sich auf Internetportalen als minderjährig ausgibt, um mutmaßliche Sexualstraftäter in eine Falle zu locken. Das Aufeinandertreffen wird meist gefilmt und im Internet geteilt.

Diese öffentliche Bloßstellung geschieht ohne rechtliche Legitimation. Obwohl viele Akteure sich auf ein moralisches Anliegen berufen, verstoßen sie häufig selbst gegen Strafgesetze – etwa durch Nötigung oder Verleumdung. Die Polizei warnt ausdrücklich vor dieser Form der Selbstjustiz, da sie neben der strafrechtlichen Problematik laufende Ermittlungen gefährden kann.

Da Betroffene solcher Taten aus Scham darauf verzichten könnten, den Vorfall anzuzeigen, können Täter darauf hoffen, unerkannt zu bleiben. Verfassungsschutzbehörden beobachten Aufrufe zum "Pedo-Hunting" aus der rechtsextremen Szene. Was das Motiv der Verdächtigen in Mittelfranken ist, sei bislang noch völlig unklar, betonte der Sprecher. Hinweise auf rechtsextreme Bezüge gebe es nicht.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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