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Rock im Park: Wie viel verdienen Flaschensammler beim Festival?


Rock im Park
So viel verdienen Flaschensammler beim Festival


Aktualisiert am 05.06.2025 - 16:34 UhrLesedauer: 3 Min.
Unzählige Menschen sammeln während Rock im Park Flaschen: Sie könnten nicht unterschiedlicher sein – Rahel und Aux sammeln etwa für ihre Hündin Emelie.Vergrößern des Bildes
Unzählige Menschen sammeln während Rock im Park Flaschen: Sie könnten nicht unterschiedlicher sein – Rahel und Aux sammeln etwa für ihre Hündin Emelie. (Quelle: Daniel Salg )
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Unzählige Flaschensammler sind während Rock im Park rund um das Gelände unterwegs. Alle haben ihre eigene Geschichte und alle haben etwas anderes mit dem Geld vor.

Nicht nur bei Rock im Park, sondern auch schon vor dem offiziellen Festivalgelände fließt das Bier. Deshalb sind währenddessen unzählige Pfandflaschensammler rund um Zeppelinfeld und Dutzendteich unterwegs.

2024 hätten sie nicht unterschiedlicher sein können: Manche sind im Rentenalter gewesen, andere sind noch Schüler, einige kommen direkt aus Nürnberg, andere sind eigens Hunderte Kilometer angereist. t-online haben sie im vergangenen Jahr verraten, wie viel sie verdienen und was sie nach dem Festival mit dem Geld machen.

Eine Frau im Rentenalter hatte sich etwa auf der Großen Straße positioniert. Einige Meter weiter liegt einer der Haupteingänge zum legendären Park. Vor ihr stand ein halber Sack, gefüllt mit Bierdosen. Sie wohne in der Nähe und sei zum ersten Mal da, sagte sie. Wie viel Geld sie hier verdient? Darüber wollte die Frau nicht sprechen. Die Konkurrenz sei groß, sagte sie nur.

Hund streicheln gegen Pfand

Nur wenige Meter weiter saßen ein Mann und eine Frau zusammen mit ihrer Hündin. "Pet the Dog for Pfand" stand auf einem Schild vor ihnen. Sie stellten sich als Rahel und Aux vor, ihre Vierbeinerin hört auf den Namen Emelie. Sie seien nicht das erste Mal bei Rock im Park zum Flaschensammeln, erzählten sie. 100 bis 150 Euro würden sie pro Tag einnehmen. In der Vergangenheit habe sie sich so ihr Ticket finanziert, sagte Rahel.

2024 hörten die beiden Green Day, Kraftklub und Die Ärzte nur aus der Ferne. Das Geld brauchten sie anderweitig – es komme ausschließlich Hündin Emelie zugute, sagten sie. "Die Tierarztrechnungen sind teuer. Wir müssen halt schauen, wie wir sie bezahlen", erklärte Aux, der wie Rahel aus dem Nürnberger Umland kommt.

65.000 Pfandflaschen für Nürnberger Obdachlose

Wieder ein paar Meter weiter, direkt am Eingang, saßen die, die wohl Jahr für Jahr die allermeisten Flaschen überhaupt sammeln – ohne etwas zu verdienen. Die Frauen dort sind nämlich für den Verein "Lebensmittel retten & mehr" da. Jasmin Beyer erzählte 2024, dass sie schon seit sieben Jahren bei Rock im Park sammeln – für Obdachlose, Hilfsbedürftige und Arme in Nürnberg.

Neben Pfandflaschen nehmen sie auch alles an, was die Besucher nach dem Festival nicht mehr mit nach Hause nehmen wollen, aber noch zu gut für den Müll ist – von Konserven, über Zelte bis zu Schlafsäcken. "Das alles ist perfekt für Menschen, die draußen leben müssen", sagt Bayer.

Die ehrenamtlichen Helfer sitzen während des Festivals rund um die Uhr am Stand – im Zwei-Schicht-System. 2024 haben sie mehr als 10.000 Pfandflaschen gesammelt. So kamen 2.500 Euro zusammen.

Auch in diesem Jahr wird der Verein wieder dabei sein. Nicht allen scheint ihr Einsatz zu gefallen. "Es gibt hier Pfandbanden, die uns schon beleidigt und bespuckt haben", sagt Beyer – deshalb steht ihr Stand auch in diesem Jahr direkt neben dem Sicherheitsdienst.

Schüler finanzieren sich einen Ausflug in den Freizeitpark

Über solche Probleme konnten sich Andreas (14) und sein Bruder Matthias (16) 2024 zum Glück nicht beschweren. Die beiden Schüler wohnen direkt ums Eck und hatten im vergangenen Jahr gemeinsam mit drei Freunden auf der anderen Seite des Dutzendteichs Position bezogen. Andreas erzählte, dass sie das schon zum zweiten Mal gemacht haben. "Manche meiner Mitschüler sagen, das ist toll, andere finden es peinlich. Mir ist das aber egal", sagte Andreas. Sie verdienten sich halt hier etwas dazu – und das sei doch besser, als wenn die Pfandflaschen nur herumliegen würden.

Durch das Geld, das die Schüler bei Rock im Park verdienen, finanzieren sie sich Ausflüge mit ihren Freunden. 2023 ging es für sie etwa in einen Freizeitpark.

Die Schüler hatten im vergangenen Jahr direkt eine Sammelnachbarin. Die erzählt, dass sie extra aus der Nähe von Berlin angereist sei. Ihre Flaschen hatte sie schon am Sonntagnachmittag liebevoll zu einem Notenschlüssel zusammengestellt. Wie viel Geld sie hier verdient, wisse sie noch nicht. "Das ist alles nicht so einfach", sagt die Frau.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
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