Brunnen und Aktionsplan Hitze: So schützt Nürnberg seine Bürger
Hitze ist in Nürnberg ein besonders großes Problem, wie eine Studie zeigt. Mit diesen Maßnahmen versucht die Stadt gegenzusteuern.
Nürnberg gilt als besonders dicht bebaut. Im Hochsommer wird das zum Problem – in vielen Vierteln staut sich die Hitze. Dass Handlungsbedarf besteht, bescheinigt nun auch wieder die Deutsche Umwelthilfe (DUH) der Frankenmetropole. Laut den Ergebnissen ihrer Untersuchung sei die Hitzebelastung in Nürnberg besonders hoch.
Für ihren "Hitzebetroffenheitsindex" hat die Organisation 190 Städte mit mehr als 50.000 Einwohnern erfasst, wo hohe Temperaturen, viel Beton und wenig Grün zusammenkommen. Vor allem die ersten beiden Themen sind in Nürnberg ein Problem. Im Hinblick auf das Grünvolumen schneidet die Stadt hingegen durchschnittlich ab. Ähnlich ist die Lage auch in der Nachbarstadt Fürth.
Hochsommer in Nürnberg: Gesundheitsrisiko Hitze
Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) teilte der Deutschen Presse-Agentur dazu mit, dass gerade Städte mit hohem Verkehrsaufkommen und vielen versiegelten Flächen sich bei hohen Temperaturen besonders stark aufheizten. Insbesondere für ältere Menschen, Säuglinge, Kleinkinder, Schwangere und Menschen mit Vorerkrankungen sei Hitze ein Gesundheitsrisiko. "Wir arbeiten deshalb mit den Kommunen beim Thema Hitzeschutz eng zusammen und unterstützen sie bei der Ausarbeitung von individuellen Hitzeaktionsplänen und lokalen Maßnahmen."
Das reicht den Grünen im Landtag nicht. Zwar steige bei den bayerischen Kommunen das "Bewusstsein für die Lage stetig", sagte der Abgeordnete Patrick Friedl. "Die Staatsregierung jedoch legt bei diesem wichtigen Thema den Rückwärtsgang ein.
Das Förderprogramm Kommunaler Klimaschutz, über das auch Hitzevorsorge und andere Klimaanpassungsmaßnahmen unterstützt werden können, liegt aktuell auf Eis." Auch fehle eine zuverlässige Finanzierung für Klimaschutz und -anpassung der Kommunen. "Ohne das nötige Geld wird ein erfolgreicher Hitzeschutz für die Menschen in Bayern nicht gelingen."
Hitzeaktionsplan in Nürnberg
Wie also sieht der Hitzeschutz konkret aus? 2022 hat die Stadt Nürnberg einen Hitzeaktionsplan verabschiedet. Zu den Maßnahmen gehört ein Hitzetelefon des Seniorenamts, das bei Hitzetagen ab 30 Grad erreichbar ist und ehrenamtliche Unterstützung vermittelt.
Und längerfristig? Auch beim Bauen soll das Thema Klimaveränderung demnach eine Rolle spielen. "Dies kann unter anderem erreicht werden, wenn zum Beispiel Frischluftschneisen, versickerungsfähige Bodenbeläge, Grünanlagen, Gebäudebegrünungen, Wasserflächen oder die Pflanzung von zusätzlichen Straßenbäumen eingeplant werden", heißt es in dem Plan.
Neuer Brunnen am Hauptmarkt
Online hat die Stadt zudem Informationen zum Thema Hitze zusammengestellt. In Nürnberg sind in den vergangenen Jahren zudem einige Trinkwasserbrunnen entstanden. An diesen können sich Menschen – auch an heißen Tagen – kostenlos mit Wasser versorgen. Seit neustem gibt es einen solchen Brunnen auch am Hauptmarkt.
Für die kommenden Tage erwartet der Deutsche Wetterdienst (DWD) für Bayern steigende Temperaturen und Hitze: Am Freitag soll es Temperaturen von bis zu 32 Grad geben, am Samstag wird es in Unterfranken besonders heiß – mit maximal 35 Grad.
- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
- nuernberg.de: Hitze
