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Nürnberg | Ansturm auf das 9-Euro-Ticket: So viele wurden verkauft


Nichts Vergleichbares bisher
Ansturm auf 9-Euro-Ticket: Wozu die VAG Nürnbergern rät

  • Meike Kreil
Von Meike Kreil

Aktualisiert am 25.05.2022Lesedauer: 3 Min.
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Hauptbahnhof in Nürnberg (Symbolbild): Von hier aus ergeben sich mit dem 9-Euro-Ticket zahlreiche Reisemöglichkeiten.Vergrößern des Bildes
Hauptbahnhof in Nürnberg (Symbolbild): Von hier aus ergeben sich mit dem 9-Euro-Ticket zahlreiche Reisemöglichkeiten. (Quelle: Joel Bougnot / JYB Media)

Verkaufsstart beim 9-Euro-Ticket: Die Mitarbeiter der Nürnberger VAG haben alle Hände voll zu tun. Etwas Vergleichbares habe es bisher nicht gegeben.

Bereits seit Freitag können Kunden das 9-Euro-Ticket bei VAG und VGN online kaufen. Der Verkauf sei gut gestartet: "Wir sind sehr zufrieden", erklärt Elisabeth Seitzinger, Sprecherin der Verkehrs-Aktiengesellschaft auf Nachfrage von t-online.

Seit Montag wird das Ticket auch analog in den Kundencentern und den rund 50 privaten Verkaufsstellen wie Lotto- oder Zeitschriftenläden im Stadtgebiet angeboten. Dort kam es zum Ansturm: Während an normalen Tagen etwa 500 bis 600 Kunden das Kundencenter im Nürnberger Hauptbahnhof aufsuchen, waren es am Montag laut Seitzinger rund 2.200 Kunden.

38.500 Tickets hat die VAG von Freitag bis Montag nach eigenen Angaben verkauft. Dafür habe das Verkehrsunternehmen seine Kapazitäten im Verkauf, im Backoffice und am Servicetelefon erhöht, erklärt die Sprecherin. Andere Dinge würden dafür – soweit möglich – auf Priorität B gesetzt.

Der Ansturm war deutschlandweit teilweise so groß, dass die Verkaufsseiten mancher Verkehrsbetriebe überlastet waren. So war etwa die Homepage der Deutschen Bahn zum Verkaufsstart am Montag zwischenzeitlich nicht erreichbar.

Beratungsbedarf zum 9-Euro-Ticket ist hoch

"Es ist zwar schon viel über das 9-Euro-Ticket geschrieben worden, dennoch ist der Beratungsbedarf hoch." So haben sich am Montag beim Kundentelefon rund 1.400 Menschen gemeldet – normalerweise seien es 400 bis 500.

Ob die VAG dafür das Personal aufstockt? "Die Möglichkeiten, über unsere Stammmannschaft hinaus Mitarbeiter einzusetzen, gibt es nicht", antwortet Seitzinger. Schließlich handele es sich bei allen Arbeiten um qualifizierte Tätigkeiten, die nicht von heute auf morgen erworben werden können.

Und was ist mit den Zügen und der Taktung – wird die VAG hier wegen des zu erwartenden Andrangs aufstocken? "Wir müssen abwarten." Es sei schwierig abzuschätzen, wie oft und wann die Inhaber das vergünstigte Ticket letztendlich tatsächlich nutzen werden.

Außerdem: "Wir haben aktuell etwa 80 Prozent der Fahrgäste im Vergleich zu Vor-Corona." Insofern bieten die Züge innen durchaus noch Kapazitäten, so Seitzinger. Mit mehr Zügen und einer engeren Taktung könne die VAG nicht dienen: "Wir haben zu bestimmten Tageszeiten bereits alle verfügbaren Fahrzeuge im Einsatz. Wir können hier nicht aufstocken." Intern haben sie alle Möglichkeiten geprüft, doch die seien begrenzt. Der Vorlauf zur Beschaffung von Fahrzeugen belaufe sich selbst bei Bussen auf etwa ein Jahr.

VAG gibt Verhaltenstipps

Um allzu volle Züge und Busse zu vermeiden, rät die VAG Folgendes:

  • Den Berufs- und Schülerverkehr meiden: zwischen 7 und 8 Uhr werktags, sowie zwischen 13 und 13.30 Uhr.
  • Wenn ein Zug zu voll ist, den nächsten nehmen.

Es sei eine spannende Zeit, erklärt Seitzinger weiter. Eine vergleichbare Aktion habe es noch nie gegeben – und dann noch dieser extrem kurze Vorlauf.

Ab 1. Juni an Fahrkartenautomaten erhältlich

Ab 1. Juni soll das Ticket auch an Nürnberger Fahrkartenautomaten erhältlich sein. Hier sei laut Seitzinger die Vorlaufzeit extrem knapp gewesen. Eine Aktualisierung der Software habe das Verkehrsunternehmen von jetzt auf gleich nicht leisten können. Das Update für die Software sei nun für die nächste Woche angekündigt.

Für Eile gebe es beim Ticketkauf aber keinen Anlass, betont Seitzinger. Es bestehe keine Gefahr, dass das Ticket bald ausverkauft sein könnte. "Es ist zwar supergünstig, aber wir verkaufen davon so viele, wie Kunden kaufen wollen." Es reiche also auch, wenn Reisende ihr Ticket unmittelbar vor Fahrtantritt in der App kaufen. Das 9-Euro-Ticket gilt ab 1. Juni.

Das gilt für VAG-Abonnenten

Alle, die bei der VAG bereits eine Zeitkarte nutzen, müssen laut Seitzinger nichts weiter tun. Also Kunden mit einem Jahres-Abo, Jahres-Abo Plus, Firmen-Abo, Firmen-Abo Plus, 3- oder 6-Monats-Abo – je nach Start des Abovertrages, Schüler mit Freifahrt oder Schüler sowie Azubis mit einem 365-Euro-Ticket sowie Studierende mit einem Semester-Basis-Ticket. Wer bereits ein Abo hat, zahlt automatisch den vergünstigten Preis und kann sein Ticket bundesweit nutzen.

Das sind die Konditionen des 9-Euro-Tickets

Mit den Sondertickets können Fahrgäste im jeweils gültigen Monat für 9 Euro im Öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) durch ganz Deutschland fahren. Das bedeutet, sie können sowohl alle Züge des Nah- und Regionalverkehrs nutzen als auch Busse, Trams, U-Bahnen und S-Bahnen.

Die Monatskarten sind für Juni, Juli und August buchbar. Flexible Vier-Wochen-Zeiträume sind hingegen nicht möglich. Die Tickets gelten nur in der 2. Klasse und sind nicht übertragbar. Kinder bis sechs Jahre benötigen keine eigene Fahrkarte. Wer sein Fahrrad mitnehmen möchte, muss hingegen ein Extra-Ticket lösen.

Verwendete Quellen
  • Anfrage bei der VAG
  • Nachrichtenagentur dpa
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