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Bodensee | Fangverbot für beliebtesten Speisefisch: Felchen


Fischerei vor Umbruch
Fangverbot für beliebtesten Bodensee-Speisefisch

Von dpa
Aktualisiert am 22.06.2023Lesedauer: 2 Min.
imago 72309055Vergrößern des BildesFrische Felchen liegen auf einem Brett: Am Bodensee könnten bald kaum noch Exemplare der Fischart auf dem Teller landen. (Quelle: imago stock&people)
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Es steht schlecht um den beliebtesten Speisefisch des Bodensees. Um den Bestand der Felchen zu retten, greifen Behörden nun zur drastischsten Maßnahme.

Fressfeinde, zu wenig Nährstoffe, leere Fischernetze: Um den Bestand der Felchen zu retten, dürfen sie in den kommenden drei Jahren im Bodensee nicht mehr gefangen werden. Damit steht der Bodensee-Fischerei ein Umbruch bevor, denn der Blaufelchen ist eigentlich ihr Aushängeschild. Die Felchenfänge lagen 2022 allerdings 89 Prozent unter dem Mittel der vergangenen zehn Jahre, wie die Internationale Bevollmächtigtenkonferenz für die Bodenseefischerei (IBKF) nach der Entscheidung zum Fangverbot mitteilte.

Die Lage der Felchen sei besorgniserregend. Es fehlten vor allem junge Fische. Wesentlicher Grund für den plötzlichen Handlungsbedarf sei die Ausbreitung eines ehemaligen Aquarienfischs, des Stichlings. Er macht mittlerweile rund 90 Prozent der Fische im Freiwasser des Binnengewässers zwischen Deutschland, Österreich und der Schweiz aus.

Die größte Gefahr: Der Stichling

Der Stichling ist eigentlich eher in Ufernähe beheimatet, der Blaufelchen hingegen ein Freiwasser-Fisch. Bis 2012 war das nach Angaben der Fischereiforschungsstelle in Langenargen unproblematisch. Doch vor ein paar Jahren änderte der Nahrungskonkurrent des Felchen aus unbekannten Gründen sein Verhalten und wanderte auch ins Freiwasser.

Deshalb soll laut IBKF auch ein sogenanntes Stichlings-Management geprüft werden. Ebenfalls notwendig sei "ein internationales Kormoran-Management am Bodensee zur Schonung der Fischbestände".

Weil mit den Felchen-Netzen auch andere Speisefische wie Rotaugen, Trüschen, Saiblinge und Barsche gefangen werden, sollen laut IBKF zusätzliche Netztypen erlaubt werden. "So können die Fischer weiterhin frischen Fisch aus dem Bodensee anbieten", heißt es in einer Stellungnahme des Gremiums, in dem jeder Anrainer einen Bevollmächtigten sitzen hat. Über ein Fangverbot für Felchen konnte nur einstimmig entschieden werden.

Fischzucht-Anlagen am Bodensee?

Die IBKF habe sich seit Jahresbeginn öfter über die Lage ausgetauscht. Die Entscheidung über das Vorgehen wurde auf der jährlichen IBKF-Konferenz in Ittingen in der Schweiz getroffen.

Der Blaufelchen gilt als der Bodenseefisch schlechthin. Die Nachfrage nach dem Speisefisch ist gerade bei Urlaubern groß, weshalb auch schon über Fischzucht-Anlagen am Bodensee diskutiert wurde. Fischer beklagen seit Jahren die geringe Ertragslage.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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