Falls der Chef der Werte-Union, Max Otte, wirklich fĂŒr die AfD bei der BundesprĂ€sidentenwahl kandidieren sollte, dann hat er aus Sicht von CDU-Landeschef Thomas Strobl in der CDU nichts mehr verloren. "Dann wĂ€re der Rubikon ĂŒberschritten. Und dann muss auch ein Parteiausschluss zwingend erfolgen", sagte er am Dienstag in Stuttgart. In den Statuten der CDU Deutschland seien parteischĂ€digendes Verhalten und der Parteiausschluss klar definiert und geregelt. Falls man sich konkurrierend zu einem Kandidaten der CDU bewirbt, fĂ€llt das laut Strobl eindeutig darunter. Die Wahl zum BundesprĂ€sidenten findet am 13. Februar statt, die Union will dabei Amtsinhaber Frank-Walter Steinmeier (SPD) unterstĂŒtzen.
CDU-Fraktionschef Manuel Hagel hatte sich zuvor fĂŒr einen Ausschluss von Otte ausgesprochen. "Ăber die Nominierung der AfD hat Max Otte nicht mal nachzudenken. Im Umgang mit Rechten zĂ€hlt nur Entschlossenheit", sagte Hagel. "FĂŒr mich hat Otte ĂŒberhaupt keinen Platz mehr in der CDU."
Der Bundesvorstand und die Landeschefs der AfD hatten sich fĂŒr den Chef der Werteunion als Bewerber ausgesprochen. Der CDU-Politiker Max Otte hatte nicht ausgeschlossen, fĂŒr die AfD fĂŒr das Amt des BundesprĂ€sidenten anzutreten. Interne Kritiker werfen Otte schon lĂ€nger vor, die Werte-Union nach rechts rĂŒcken und zur AfD hin öffnen zu wollen. Die Werte-Union mit nach eigenen Angaben rund 4000 Mitgliedern sieht sich als Vertretung der konservativen Strömung in der Union, ist aber keine offizielle Parteigliederung.