Wegen Beleidigung Wuppertaler Arzt in Türkei zu Bewährungsstrafe verurteilt
Er war wegen Beleidigung am Flughafen Antalya in der Türkei verhaftet worden, nun ist ein Wuppertaler Arzt von einem türkischem Gericht zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. Er darf die Türkei aber verlassen.
Nach einem Monat Untersuchungshaft im türkischen Urlaubsort Antalya kommt ein Arzt aus Wuppertal frei. Sein Anwalt, Ahmet Ünal Ersoy, sagte der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag, es gebe keine Auflage zur Haftentlassung und sein Mandant werde so bald wie möglich nach Deutschland zurückkehren.
Das Gericht verurteilte Kristian B. zugleich zu einer Strafe von insgesamt 16 Monaten und 20 Tagen, die zur Bewährung für fünf Jahre ausgesetzt wurde, wie aus den Gerichtsunterlagen hervorging. Er wurde demnach für Präsidentenbeleidigung und Herabwürdigung eines Teils des Volkes verurteilt. B. nahm an der Verhandlung in Antalya teil. Zuvor hatte es geheißen, er werde per Video zugeschaltet.
Der 63-Jährige war Anfang November nach Antalya gereist und nach einem Streit am Flughafen verhaftet worden. B. hatte sich nach Angaben seiner Anwälte am Gepäckband mit einer Frau gestritten. Der Streit sei entbrannt, nachdem B. die Frau gebeten habe, die Corona-Abstandsregeln einzuhalten, so die Anwälte. Die Frau habe ihn daraufhin unter anderem mit der Begründung angezeigt, es seien Worte gefallen, die den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan beleidigt hätten. Der Wuppertaler hatte alle Vorwürfe zurückgewiesen.
- Nachrichtenagentur dpa