Corona in Wuppertal: Einwohnermeldeamt bereitet sich auf Lockdown-Ende vor

Wuppertal steckt noch mitten im Lockdown, da bereitet sich das Einwohnermeldeamt bereits auf dessen Ende vor. Denn es erwartet eine hohe Nachfrage nach Ausweisdokumenten, sobald Reisen wieder möglich ist.

Ein Blick auf die Ablaufdaten von Ausweis- und Reisedokumenten dürfte derzeit sicherlich so manchem helfen viel Wartezeit und vielleicht auch Ärger zu vermeiden. Denn glaubt man der Verwaltungsspitze in Wuppertal, so herrscht derzeit beim Einwohnermeldeamt noch die Ruhe vor dem Sturm. Wuppertals Kultur- und Ordnungsdezernent, Matthias Nocke, geht davon aus, dass mit "ersten pandemischen Lockerungsübungen" auch die Reisetätigkeit wieder aufgenommen wird. Somit werde auch die die Nachfrage nach Dokumenten "rasant" ansteigen. Im Moment aber bekomme man noch schnell und ohne Problem einen Termin.

Ab Sommer erwarten die Planer im Barmer Rathaus eine wahre Antragswelle. Verschärft wird die Situation im Meldeamt noch zusätzlich durch neue gesetzliche Vorgaben beim Bundespersonalausweis und neue Regelungen bei den Kinderausweisen. Zudem steht die Bundestagswahl vor der Tür. "Durch die dadurch notwendige Aktualisierung des Melderegisters werden natürlich weitere Kapazitäten gebunden", beschreibt Nocke die zu erwartende Mehrbelastung.

Auf Nachfragewelle reagieren

Doch sei man auf all das gut vorbereitet, so Oberbürgermeister Uwe Schneidewind. Bereits im Januar habe eine Arbeitsgruppe aus Einwohnermeldeamt und Personalamt Strategien ausgearbeitet, "um Rückstände im Service des Meldeamtes aufzuarbeiten und um auf eine Nachfragewelle im Sommer reagieren zu können", so Schneidewind.

Geplant sind organisatorische und personelle Maßnahmen wie die Öffnung des Einwohnermeldeamts an einzelnen Samstagen und der Einsatz von Mitarbeitern aus der Pesonalreserve und von Auszubildenden. Darüber hinaus werde man, wie schon im Gesundheitsamt, auch eine größerer Zahl Studierender als Aushilfskräfte beschäftigen und durchaus auch auf Personaldienstleister zurückgreifen, um Engpässe zu vermeiden, erläuterte Schneidewind.

Transparenz schaffen

Bis zur Normalisierung des öffentlichen Lebens nach der Corona-Pandemie soll das sogenannte "Drei-Standorte-Modell" beibehalten werden: die Zentrale in Barmen am Steinweg und die Bürgerbüros in Ronsdorf und in Vohwinkel. Das Modell habe sich bewährt, so Nocke. "Wir sind eines der wenigen Einwohnermeldeämter, die komplett während der Pandemie durchgearbeitet haben."

Um noch effektiver zu sein, wird die Zahl der Servicearbeitsplätze in den Außenstellen erhöht. Regelmäßige Informationen über die Arbeit und die Terminvergabe sollen für zusätzliche Transparenz sorgen. Einziger Wermutstropfen: vorerst werde es keine zusätzlichen Büros in Langefeld und Cronenberg geben. Doch trotz aller geplanten Maßnahmen: So ganz ohne Wartezeiten wird es wohl auch in Zukunft nicht gehen. Nocke: "Wir werden alles daransetzen, um die Belastungen auf ein vertretbares Maß zu reduzieren."