Vor WM 2018 Zum Glück hat die Nationalelf gegen Österreich verloren
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Das Trainingslager in Südtirol ist völlig reibungslos verlaufen – bis jetzt. Die Art und Weise der Pleite gegen Österreich alarmiert Trainer und Spieler zum richtigen Zeitpunkt.
So wütend wie nach dem Testspiel gegen Österreich (1:2) hat man Bundestrainer Jogi Löw lange nicht mehr gesehen. Er sagte: "Wir haben so viele Bälle verloren, das habe ich selten so erlebt. So haben wir bei der WM keine Chance." Und: "Aus dem Spiel heraus hat sich niemand ganz besonders aufgedrängt." Rums. Endlich!
Seit elf Tagen bereitet sich die Nationalelf nun schon im Trainingslager in Eppan (Südtirol) auf die kommende WM vor. Und es lief alles perfekt: keine ernsthaften Verletzungen, kein größerer Streit. Selbst das Foto der beiden Nationalspieler Mesut Özil und Ilkay Gündogan mit dem türkischen Präsidenten Erdogan schien schnell vergessen.
So wächst kein Sieger-Team
Löw war zufrieden mit den Trainingsleistungen, die Spieler waren offenbar sehr zufrieden mit sich. So wächst kein Sieger-Team. Die Niederlage gegen Österreich, besonders der komplette Kontrollverlust in der zweiten Hälfte, werden die Sinne der Nationalspieler und des Trainerteams zum richtigen Zeitpunkt schärfen. So deutlich ist ein deutsches Team gegen einen mittelmäßigen Gegner schon lange nicht mehr unter Druck geraten.
Vielleicht braucht es diese bittere Pleite, um allen klar zu machen, wie viel Arbeit bis zur WM noch nötig ist. Schlimmer wäre es gewesen, die deutsche Mannschaft hätte das 1:0 nach einer biederen Leistung über die Zeit gebracht. Für den zweiten Testspielgegner Saudi-Arabien hätte es wohl auch gereicht. Dann hätte sich der DFB-Tross vor dem Turnier in Sicherheit gewogen.
Der Fluch des ersten Testspiels
Doch erst Rückschlage und schwierige Situationen schweißen eine Mannschaft so richtig zusammen. Das lehrt übrigens auch die Vergangenheit.
- Vor der EM 2016 gab es im ersten Testspiel ein 1:3 gegen die Slowakei.
- Vor der WM 2014 ein 2:2 gegen Kamerun.
- Vor der EM 2012 ein 3:5 gegen die Schweiz.
In allen drei Turnieren erreichte das deutsche Team schließlich mindestens das Halbfinale. Zum Glück hat die deutsche Mannschaft ihre Serie fortgesetzt.
