U21-EM gegen Italien Krimi in der Verlängerung: DFB-Elf erreicht Halbfinale

Das Viertelfinale gegen die "Azzurrini" wird zum umkämpften Duell auf Augenhöhe. Lange scheint alles möglich. Kurz vor Ende der regulären Spielzeit setzt es einen Schock für die DFB-Elf – von dem sie sich spät erholt.
Der Traum vom EM-Titel für die deutsche U21 lebt: Die Mannschaft von Trainer Antonio Di Salvo setzte sich in einer dramatischen Partie gegen Italien am Sonntagabend mit 3:2 (2:2, 0:0) nach Verlängerung durch und steht im Halbfinale.
Luca Koleosho (58.) hatte Italien in Führung gebracht, Nick Woltemade (68.) und Nelson Weiper (87.) drehten die Partie für die DFB-Elf, ehe die "Azzurrini" in letzter Sekunde durch einen sehenswerten Freistoß von Giuseppe Ambrosino doch noch die Verlängerung erzwangen (90.+6). Kurios: Italien spielte zu diesem Zeitpunkt nur noch zu neunt, nachdem Wilfried Gnonto für ein wiederholtes Foul (81.) und Mattia Zanotti wegen Meckerns (90.) mit Gelb-Rot vom Platz mussten.
In der Verlängerung dann wurde Merlin Röhl mit seinem Tor zum Matchwinner für Deutschland (117.). Im Halbfinale trifft Deutschland nun auf Frankreich.
Viertelfinale
So lief das Spiel
Als einziges Team hatte die DFB-Auswahl die Vorrunde mit der Maximalausbeute von neun Punkten abgeschlossen, für den Kampf um das Halbfinale wechselte Trainer Di Salvo nach seiner Komplett-Rotation zum Gruppenabschluss gegen England (2:1) zurück zu seiner bewährten Elf um Woltemade und den auf Sardinien geborenen Angreifer Nicolò Tresoldi.
Und die deutsche Elf war sofort um Spielkontrolle bemüht, den ersten Abschluss hatten aber die Italiener: Koleosho zog von der Strafraumkante flach ab, Noah Atubolu parierte jedoch ohne Probleme (7.). Auf der Gegenseite meldete sich die DFB-Auswahl im Spiel an: Woltemade zog stark von der linken Seite in die Mitte und schoss knapp links vorbei (13.).
Die Italiener wurden in der Folge etwas aktiver, beide Teams leisteten sich aber immer wieder einfache Abspielfehler. Die "Azzurri" waren dann das aktivere Team: Matteo Prati kam in bester Position an den Ball, blieb aber hängen – beim deutschen Konter scheiterte Paul Nebel aus spitzem Winkel an Italiens Keeper Sebastiano Desplanche (36.). Kurz vor der Pause setzte Prati (45.) einen Distanzschuss links vorbei.
Nach dem Seitenwechsel blieben die Italiener das bessere Team, gegen die kompakte Defensive der Südeuropäer fiel der DFB-Auswahl kaum etwas ein. Gnonto lief aus Abseitsposition alleine auf Atubolu zu und scheiterte am stark reagierenden deutschen Keeper (56.). Nur zwei Minuten später traf Koleosho aus 17 Metern zur verdienten Führung.
Deutschland versuchte zu antworten – und konnte sich einmal mehr auf Woltemade verlassen: Der großgewachsene Stürmer köpfte nach einer Ecke ein. Die Partie war nun völlig offen. Weiper traf nach Flanke von Röhl und Weiterleitung von Woltemade zur Führung, Ambrosino hatte in der regulären Spielzeit aber das letzte Wort. In der Verlängerung war das deutsche Team dann klar überlegen, Röhl belohnte die DFB-Elf.
- Mit Material der Nachrichtenagentur SID