Stumme Zeugen des Krieges 30 Jahre nach Olympia: Verfall und Zerstörung in Sarajevo

19 Jahre alt war Jens Weißflog, als er in Sarajevo zu Weltruhm flog. Olympisches Gold und Silber holte der Skispringer 1984 am Berg Igman für die DDR. Katarina Witt, ebenfalls 19, holte sich Gold im Eiskunstlauf. Eisschnellläuferin Karin Enke wurde Doppel-Olympiasiegerin. Sogar drei Mal Gold holte die Finnin Marja-Lisa Hämäläinen im Langlauf. (Foto-Show: 30 Jahre nach Sarajevo 1984)
Sportliche Höchstleistungen, die für immer mit Olympia in Sarajevo in Verbindungen stehen werden. Doch Sarajevo ist auch ein ganz trauriges Kapitel in der Geschichte der Spiele. Wegen der Ereignisse Anfang und Mitte der 90er Jahre. Rund ein Jahrzehnt, nachdem die Jugend der Welt im ehemaligen Jugoslawien zu Gast war.
Fast 11.000 Tote in Sarajevo
Die Anlagen von damals sind größtenteils völlig verfallen, wenn sie denn überhaupt noch stehen. Sie sind stumme Zeugen des Bosnienkrieges, der von 1992 bis 1995 tobte.
Er brach 1992 in Sarajevo aus und kostete allein in der Stadt fast 11.000 Menschen das Leben. Die Belagerung durch die bosnisch-serbische Armee dauerte bis Februar 1996.
Einschusslöcher an der Schanze
Die olympischen Sportstätten waren ebenfalls Schauplatz des Krieges. Noch heute sind etwa an den Skisprung-Schanzen am Berg Igman Einschusslöcher zu sehen. Selbiges gilt für die Bob- und Rodelbahn, die serbische Truppen als Stellung für die Artillerie nutzten.
Sie liegt auf dem Berg Trebevic, war einst die modernste der Welt. Noch heute sind manche Berghänge vermint.
Hotel im Olympischen Dorf zerstört
Das Hotel im Olympischen Dorf, in dem die knapp 1300 Sportler aus 49 Nationen lebten, gibt es nicht mehr. Es wurde 1993 zerstört.