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Leichtathletik-Europameister Abele: "Fußball auf Dauer langweilig"


Leichtathletik-Europameister
"Fußball wird super langweilig. Das müssen wir nutzen"


08.11.2018Lesedauer: 3 Min.
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Gold: Arthur Abele sicherte sich die Krone im Zehnkampf.Vergrößern des Bildes
Gold: Arthur Abele sicherte sich die Krone im Zehnkampf. (Quelle: Camera 4/imago-images-bilder)

Gesa Felicitas Krause und Arthur Abele sind zwei der Gesichter der erfolgreichen Heim-EM in Berlin gewesen. Beide glauben an einen Aufschwung ihrer Sportart – unter bestimmten Bedingungen.

So viel Aufmerksamkeit wie in diesem Jahr hat die Leichtathletik in Deutschland schon lange nicht mehr generiert. Die überragenden Leistungen bei der Heim-EM in Berlin, der emotionale Abschied von Diskus-Legende Robert Harting – für einige Wochen ist wieder ein kleiner Hype um die in den vergangenen Jahren beinahe zur Randsportart geschrumpfte Leichtathletik ausgebrochen.

Doch wie lässt sich das im kommenden Jahr fortsetzen?

t-online.de hat mit den beiden Europameistern Gesa Felicitas Krause (3000m Hindernis) und Arthur Abele (Zehnkampf) beim Frankfurter Sportpresseball über die Zukunft ihrer Sportart gesprochen.

Die EM in Berlin als Vorbild

Als glänzendes Beispiel sehen sie die Organisation der Leichtathletik-EM in Berlin. Dort haben die Wettkampf-Abende nur maximal zwei Stunden gedauert, waren voll gepackt mit Medaillen-Entscheidungen. In jedem Winkel des Stadions war zu jeder Zeit Spannung geboten.

Zehnkampf-Europameister Abele meint: "Unsere Sportart hat in diesem Jahr einen kleinen Achtungserfolg gegen die Großmacht Fußball errungen. Man muss die Wettkämpfe in Zukunft konsequent in der Art und Weise der EM aufziehen. Das heißt: straff und attraktiv organisieren, die Vielfalt unserer Sportart zeigen – und die Präsenz im Fernsehen mit tollen und emotionalen Bildern nutzen."

Nicht alle Traditionen aufgeben

Doch wo ist die Grenze? Immer wieder wird beispielsweise gefordert, Langstreckenläufe von den Leichtathletik-Meetings zu verbannen. Gesa Krause, die selbst auf der Mittelstrecke von 3000 Metern unterwegs ist, aber hin und wieder auch längere Strecken wählt, meint: "Die Leichtathletik-EM hat gezeigt, dass unsere Sportart auch in ihrer jetzigen Form mit einigen kleinen Korrekturen wirkt und viele Menschen sie gerne verfolgen."

Von einem Ausschluss der Langstrecken hält sie nichts: "Auch diese Wettbewerbe gehören zur Leichtathletik und sollten ein Teil der Meetings bleiben. Im Fernsehen wird ohnehin eine Zwischenschalte gemacht. Und im Stadion ist die Begeisterung immer da, wenn man hautnah sieht, was auf den langen Distanzen für ein Tempo gelaufen wird."

Zehnkämpfer Abele sieht ohnehin die Grenze erreicht: "Arg viel straffer als bei der EM darf es nicht mehr werden. Sonst wird es für die Athleten extrem stressig und die Leistungen leiden darunter."

Mehr Selbstvermarktung

Statt noch mehr Disziplinen von einzelnen Meetings auszuschließen sehen die beiden Europameister sich und ihre Kollegen in der Pflicht. Krause: "Wir haben einige junge Wilde, die auf ihren Social-Media-Accounts zeigen, was es heißt, Leichtathlet zu sein. Das ist notwendig, um die Sportart attraktiver zu machen."

Die Läuferin selbst geht mit gutem Beispiel voran und hat auf Instagram mehr als 100.000 Abonnenten, bei Facebook sind es immerhin mehr als 40.000. Täglich gibt Krause auf ihren Kanälen einen Einblick in ihren Trainingsalltag, ihre Ernährung – und nutzt die Aufmerksamkeit auch für Werbung. In ähnlichen Größenordnungen ist auch Sprint-Talent Gina Lückenkemper unterwegs, die bei der EM Silber gewinnen konnte.

Abele glaubt, dass die große Aufmerksamkeit für den Fußball zumindest ein wenig abnehmen wird. Tatsächlich sind Zuschauerzahlen im TV und Stadion derzeit leicht rückläufig. Abele: "Fußball läuft mittlerweile fast jeden Tag, das wird auf Dauer super langweilig und nimmt dem Ganzen ein wenig die Attraktivität. Das müssen wir nutzen, den Blickwinkel der Zuschauer öffnen und ihnen zeigen, was unser Sport zu bieten hat."

Verwendete Quellen
  • eigene Interviews vor Ort
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