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Tennis: Brief von Michael Stich – Warum Boris Becker so emotional wurde


Brief vom Ex-Rivalen: Warum Boris Becker so emotional wurde


Aktualisiert am 21.12.2022Lesedauer: 3 Min.
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Boris Becker: Der Tennisstar sprach vor laufender Kamera ausführlich über sein Leben, die Haftzeit und die Zukunft.
Tennislegende in Freiheit: Boris Becker verrät Details über einen geplanten Gefängnisbesuch von Jürgen Klopp und einen Brief seines Erzrivalen Michael Stich. (Quelle: Glomex)
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Auf dem Tennisplatz waren sie erbittere Konkurrenten. Als der eine aber nun am Tiefpunkt war, überraschte ihn der andere mit einer Geste großen Sportsgeistes.

Boris Becker ist wieder auf freiem Fuß. Nach sieben Monaten und sechs Tagen hinter englischen Gittern wurde der einst gefeierte Tennisheld nach Deutschland ausgeflogen. In einem Privatjet, den ihm ein Freund spendierte. Das erzählte der 55-Jährige im großen Interview bei TV-Sender Sat.1. Auch berichtete er von vielen Briefen, die er während seiner Haftzeit erhalten habe.

Einer habe ihn dabei besonders berührt. Weil er mit ihm nicht gerechnet hatte. Der Absender war sein einstiger Erzrivale Michael Stich. Dieser habe ihm "einen Drei-Seiten-Brief geschrieben und tolle Worte gefunden. Das hätte ich so nicht erwartet", sagt Becker und wird dabei sichtlich emotional.

Denn beide machten Zeit ihrer jeweils großen Laufbahnen nie einen Hehl daraus, dass sie sich nicht besonders gut riechen konnten. Becker sagte einst: "Wir mögen uns eben nicht." Doch als nun Becker am Boden lag, offenbarte Stich großen Sportsgeist.

Boris Becker (r.) im Jahre 1992 in Barcelona neben Michael Stich.
Gold für Deutschland: Boris Becker (r.) und Michael Stich wurden 1992 in Barcelona Olympiasieger im Doppel. Eine gemeinsame Feier gab es aber nicht. (Quelle: Laci Perenyi/imago-images-bilder)

Vor 30 Jahren feierten sie Seite an Seite einen goldenen Triumph. Olympiasieger im Doppel bei den Spielen in Barcelona. 1991, nur ein Jahr zuvor also, hatte Stich den "Roten Baron" in dessen "Wohnzimmer" in Wimbledon entthront. Es war die Hochphase der Rivalität.

Stich: "Das würde ich heute nicht mehr so machen"

Und so hatte der damalige deutsche Davis-Cup-Teamchef Niki Pilic in Barcelona alle Hände voll zu tun, die beiden Kontrahenten zu einer Zweckgemeinschaft zu vereinen. Er erinnerte sich in der "Sport Bild": "Die beiden haben ja nicht miteinander gesprochen. Ich musste meine Diplomatie maximieren und zwischen ihnen vermitteln." Wie er das anstellte? "Ich bin von einem zum anderen gegangen und habe Komplimente gemacht, die teilweise erfunden waren", so Pilic, der zugab: "Ich habe für Gold sehr viel gelogen."

Und so feierten sie einen ihrer bedeutendsten Erfolge Seite an Seite. Doch mehr auch nicht. Stich, heute 54 Jahre alt, hatte damals nach eigener Aussage "keine Lust" auf das Feiern der Medaille und flog direkt nach dem Endspiel heim, während Becker mit dem deutschen Team den Moment genoss. Eine Aktion, die Stich später bereute: "War es ein Fehler? Definitiv. Das würde ich heute nicht mehr so machen, aber damals fand ich es irgendwie richtig."

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Seite an Seite im Spaß-Doppel: Boris Becker und Michael Stich im Jahr 2003 bei einem Showturnier in Saarbrücken. (Quelle: bub)

Stich: Diese Erwartungshaltung "war völlig abstrus"

2020 blickte der Norddeutsche bei "DAZN" auf das Verhältnis der beiden zu Spielerzeiten zurück: "Wir waren Konkurrenten, die aus dem gleichen Land kamen. Die Erwartungshaltung, dass wir uns gerne haben müssen, nur weil wir beide aus Deutschland kommen, war völlig abstrus." Stich weiter: "Wir wollten immer besser sein als der andere und uns noch mehr profilieren. So haben wir uns gegenseitig zu extremen Höchstleistungen angespornt."

Nach dem Karriereende der beiden Ende der 90er entspannte sich das Verhältnis. Gemeinsam stand man bei Showmatches auf dem Court oder bei Quizshows vor der TV-Kamera. Die Verbissenheit früher Tage war gewichen. Stich: "Boris und ich sind beide total entspannt, was die Vergangenheit angeht. Wir wissen, dass wir einander viel zu verdanken haben und uns trotz aller Konkurrenz gegenseitig befruchtet haben." Und dass das Konkurrenzdenken längst einer Wertschätzung für den jeweils anderen gewichen ist. Was Stich mit seinem Brief ins Gefängnis einmal mehr untermauerte.

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Verwendete Quellen
  • Sat.1-Interview mit Boris Becker
  • Mit Material der Nachrichtenagentur SID
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