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Reaktionen zu Olympia-Verlegung: "Trainingsblödsinn im Garten hat ein Ende"


"Entscheidung ist für meinen sportlichen Lebenstraum einer der größten Rückschläge überhaupt"


Aktualisiert am 24.03.2020Lesedauer: 3 Min.
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Ringer-Star: Frank Stäbler ist Weltmeister in drei unterschiedlichen Gewichtsklassen. Olympia-Gold fehlt ihm aber noch. Die Verschiebung der Spiele auf 2021 sorgt bei ihm nicht nur für Begeisterung.Vergrößern des Bildes
Ringer-Star: Frank Stäbler ist Weltmeister in drei unterschiedlichen Gewichtsklassen. Olympia-Gold fehlt ihm aber noch. Die Verschiebung der Spiele auf 2021 sorgt bei ihm nicht nur für Begeisterung. (Quelle: imago-images-bilder)

Die Olympischen Spiele sind auf 2021 verschoben worden. Viele Sportler sind erleichtert, für einige wird die Entscheidung aber auch zum Problem.

Die Olympischen Spiele 2020 in der japanischen Hauptstadt Tokio werden erst 2021 stattfinden. Das gab das IOC um Präsident Thomas Bach nach einer Telefonkonferenz mit Japans Premierminister Shinzo Abe sowie dem nationalen Organisationskomitee bekannt. Wann genau das Sport-Spektakel nachgeholt werden soll, ist noch unklar. Fest steht nur, dass es "nach 2020 und vor Ende Sommer 2021" stattfinden soll.

"Der Trainingsblödsinn im Garten hat ein Ende. Diese Entscheidung war absolut alternativlos", erklärte Turner Marcel Nguyen gegenüber t-online.de. "Für mich persönlich sogar noch Glück im Unglück. Ich kann meine Schulter nach der OP im Oktober jetzt mit mehr Zeit wieder komplett aufbauen und dann zuversichtlich in das Olympiajahr 2021 starten", sagte der zweifache Olympiamedaillengewinner.

Stäbler und der Kampf gegen den eigenen Körper

Weniger begeistert zeigte sich Ringer-Star Frank Stäbler. "Das muss ich – ehrlich gesagt – erst einmal verdauen. Im ersten Moment war das schon wie ein Schlag ins Gesicht", erklärte er gegenüber t-online.de. Der 30-Jährige wollte seine Karriere nach den Spielen im Sommer eigentlich beenden. Nun muss er noch ein Jahr dranhängen.


"Die Entscheidung ist für meinen sportlichen Lebenstraum einer der größten Rückschläge überhaupt, weil die Zeit gegen mich und meinen Körper arbeitet", erklärte Stäbler, der die Verlegung dennoch für richtig hält. "Ja, die Entscheidung – bei der jetzigen Situation auf der Welt – ist vollkommen richtig. Das IOC macht das ja nicht aus einer Laune heraus. Das Risiko ist einfach zu groß und die Gesundheit steht über allem."

Er wolle jetzt "mit meinem Körper in Verhandlungen treten. Für den großen Traum muss es einfach noch ein Jahr weitergehen.“ Stäbler nimmt sein sportliches Schicksal kämpferisch an: "Ich lebe nach dem Motto, jede Situation anzunehmen und das Beste daraus zu machen. Das mache ich jetzt auch so! Erstmal bin ich extrem froh, dass es 2021 und nicht 2022 geworden ist. Denn 2022 wäre mit meinem Körper nicht machbar gewesen. Das wäre das Aus gewesen! Mein Kopf lebt den olympischen Traum.“

Bei der Einschätzung seiner Chancen bleibt der Musbacher jedoch Realist: "Ja, realistisch gesehen verschlechtern sich meine Chancen selbstverständlich. Ich habe viereinhalb Monate mit voller Power trainiert, bin Europameister geworden und wollte jetzt die ganze Euphorie mit zu den Spielen nehmen. Sich jetzt noch einmal fast eineinhalb Jahre auf diesem Level zu bewegen, ist extrem schwierig. Wie gesagt: Die Zeit arbeitet gegen mich und die Wahrscheinlichkeit, dass mein Körper auf diesem bleibt, ist sehr gering. Das Ganze ist zu einer noch größeren Herausforderung geworden, als es bisher schon war."

Wasserball-Bundestrainer hat Angst vor Rücktritten

Mit der heutigen Entscheidung sorgten Abe und das IOC für tausende Sportler endlich für Gewissheit und Planungssicherheit. Wasserball-Nationaltrainer Hagen Stamm sagte im Gespräch mit t-online.de: "Die Entscheidung ist notwendig gewesen, weil der Widerstand inzwischen so groß war, dass die japanischen Ausrichter und auch das IOC das nicht mehr ausgehalten haben. Dementsprechend habe ich stündlich auf so eine Nachricht gewartet."

Die Verschiebung hat für Stamm ganz konkrete Auswirkungen. "Eigentlich ist meine Tätigkeit im Sommer zu Ende und mein Vertrag geht bis zum 31. Dezember", erklärt die Wasserball-Legende. Stamm merkte zudem an, dass eine Vielzahl Spieler durch die notwendige Terminentscheidung möglicherweise um ihre letzten Olympischen Spiele gebracht werden: "Davor habe ich viel mehr Angst – ob die Spieler ihre persönliche Lebensplanung noch einmal ein Jahr hintenanstellen. Denn das Alter schreitet ja voran."

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche und Interviews
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