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Tischtennis-Revanche 2024? "Ziel, das wir gemeinsam erreichen wollen"


Olympia-Niederlage gegen China
Deutsche Tischtennis-Helden: "Es ist unglaublich"

  • Melanie Muschong
Von Melanie Muschong, Tokio

06.08.2021Lesedauer: 3 Min.
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Timo Boll: Der deutsche Tischtennis-Star musste im Mannschaftsfinale gegen Ma Long ran.Vergrößern des Bildes
Timo Boll: Der deutsche Tischtennis-Star musste im Mannschaftsfinale gegen Ma Long ran. (Quelle: Swen Pförtner/dpa-bilder)

Für das deutsche Tischtennis-Team hat es nicht ganz zu Gold gereicht. Bei seinen sechsten Spielen holte Timo Boll erneut Silber mit seinen Kollegen. Für ihn und den Trainer auch ein wichtiges Signal.

Sie strahlten und lachten und gaben lange Interviews – und dennoch waren sie "etwas enttäuscht, dass wir es nicht hätten knapper gestalten können", sagte Dimitrij Ovtcharov nach dem verlorenen Olympia-Mannschaftsfinale der Tischtennis-Herren gegen China. "Je höher die Chinesen führen, desto stärker werden sie und man muss diese Leistung nahtlos anerkennen. Großen Respekt, es ist unglaublich", fügte der Deutsche an.

Für Timo Boll war es bei seinen sechsten Olympischen Spielen bereits die zweite Silbermedaille nach Peking 2008. Der Routinier sagte danach lachend in der Presserunde: "Vom Stil her habe ich versucht, so wie früher zu spielen, mit 40 bin ich nicht mehr so geschmeidig wie früher."

Und dennoch hat der gebürtige Hesse die kommenden Spiele 2024 in Paris offenbar noch nicht ganz abgehakt. "Ich kann es nicht vorhersagen, Paris ist noch drei Jahre weg, das ist für einen 40-Jährgen eine lange Zeit. Ich glaube, man hat gesehen, dass ich immer noch Spaß an dem Sport habe." Boll merkt jedoch an: "Aber ob ich dann leistungsmäßig immer noch zum Team gehöre, weiß ich nicht. Ich möchte keinem dem Platz wegnehmen, wenn ich von der Leistung nicht dazugehöre. Von daher mal schauen." Ein klares Dementi klingt anders. Boll ist der ewige Antreiber dieses Teams. Er kennt seine Teamkollegen Ovtcharov und Patrick Franziska schon seit Jahren.

"Etwas fürs Tischtennis getan"

"Ich verbinde eine lange Geschichte mit beiden. Ich kann mich noch gut dran erinnern, als Dima als kleiner Bub nach Höchst eingefahren kam und bei mir übernachtet hat und wir zusammen trainiert haben. Auch Patrick, der beim TSV Höchst groß geworden ist – jetzt hier zusammenzustehen, ist Wahnsinn. Da bin ich schon stolz drauf", erzählt Boll mit glänzenden Augen. Er steht nicht nur in Deutschland für den Sport, sondern auch in China ist er ein Star. Boll hat seine Sportart sowohl hier als auch im Reich der Mitte noch populärer gemacht. Auch in der Hoffnung, junge Leute für das Tischtennis zu begeistern.

"Wir sind happy, dass wir fürs Tischtennis wieder etwas getan haben. Dima mit seinen Einzelspielen, aber auch in der Mannschaft waren wir stark und haben hoffentlich ein paar Fans dazugewonnen", ergänzt Boll mit einem Lächeln. Bundestrainer Jörg Rosskopf stimmt zu: "Wir sind die zweitstärkste Nation und die beste Nation in Europa und das schon seit vielen Jahren. Das ist sehr sehr stark. Wir haben in Deutschland gute Trainer, die die Spieler gut ausgebildet haben."

Um Nachwuchs müsse man sich keine Sorgen machen: "Die Spieler sind von klein auf so ausgebildet worden, dass sie Erfolge erzielen können, und wir bauen weiterhin den Druck auf, dass die drei Spieler, die heute gespielt haben auch nicht sicher 2024 dabei sind," sagt Rosskopf. "Deswegen bin ich auch zuversichtlich, dass wir dort eine gute Mannschaft haben werden."

Paris 2024? "Ziel, das wir gemeinsam erreichen wollen"

Der frühere Weltklassespieler ergänzt: "Wir haben ein gutes System beim deutschen Tischtennisbund." Und dennoch sieht er die Chinesen "verdient oben". Und fügt mit Blick auf die letzte Silbermedaille 2008 bis heute hinzu: "Es ist Wahnsinn mit 13 Jahren später noch so eine Mannschaft zu haben. Damals ein junger Ovtcharov und einem damals schon erfahrenen Timo Boll. Wir haben echt viele Erfolge hier gefeiert. Es geht fast nicht besser. Natürlich sagt man irgendwann eine Goldmedaille, aber man muss es auch einschätzen, wie China ist."

Eine Nation, die immer oben steht. Die aber geschlagen werden kann. "Der Glaube war nie größer als heute", sagt Ovtcharov. "Und ein Ziel, das wir gemeinsam erreichen wollen."

Verwendete Quellen
  • Kleine Presserunde in Tokio nach dem Spiel
  • Eigene Beobachtung
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