Ingrid Bergman: Der Tod kam an ihrem Geburtstag

Am 29. August 1982 hielt nicht nur die Filmwelt den Atem an: Ingrid Bergman starb an den Folgen ihrer Krebserkrankung – ausgerechnet an ihrem Geburtstag.

Das Ableben eines weltweit prominenten Erdenbürgers schlägt immer hohe Wellen. Kommen noch außergewöhnliche Umstände hinzu, ist das mediale Interesse natürlich besonders groß. Am 29. August 1982 wollte die Filmwelt eigentlich ein Ständchen zum 67. Geburtstag von Ingrid Bergman anstimmen. Die bekannte "Happy Birthday"-Melodie verhallte aber noch, ehe sie so richtig Fahrt aufgenommen hatte, denn jener 67. Geburtstag sollte auch der letzte Tag im Leben der Hollywood-Ikone sein.

Nach einer schweren Leidenszeit verstarb Ingrid Bergman am 29. August des Jahres 1982 in ihrer Wahlheimat London an den Folgen einer Brustkrebserkrankung. Nur wenige Wochen zuvor stand die gebürtige Schwedin noch vor der Kamera und schlüpfte für die zweiteilige Filmbiografie in die Rolle der einstigen israelischen Ministerpräsidentin Golda Meir.

Mit 13 Jahren bereits Vollwaise

Ein ganzes Leben lang kletteten sich Besonderheiten an den Rockzipfel von Ingrid Bergman. Mit gerade einmal 13 Jahren musste sich die Tochter einer Deutschen und eines schwedischen Fotografen als Vollwaise durchs Leben kämpfen. Bergman wuchs bei ihrem Onkel auf, besuchte die Schauspielschule des Königlichen Dramatischen Theaters in Stockholm und ergatterte im Alter von 20 Jahren ihre erste Sprechrolle in einem schwedischen Film. Nur sieben Jahre später lag ihr bereits ganz Hollywood zu Füßen.

An der Seite von Humphrey Bogart machte sich Ingrid Bergman mit "Casablanca" und der Rolle der Ilsa Lund unsterblich. Während sich andere Filmdiven dieser Zeit mit feuerrotem Kussmund und glitzernder Garderobe ausführen ließen, legte die selbstbewusste Schwedin viel Wert auf ein natürliches Aussehen ohne Make-up. Mit ihrer Freigeist-Attitüde rannte sie nicht in jedem Hollywoodstudio offene Türen ein. Schlussendlich war es aber dann doch immer Ingrid Bergman, die sich durchsetzen konnte und somit unbewusst das erste Kapitel der Emanzipation mitschrieb.

Beruflich machte der Schauspielerin in ihrer Blütezeit keiner was vor. Mit drei Oscars für Filme wie "Das Haus der Lady Alquist", "Anastasia", "Mord im Orient-Express", zwei Emmys und mehreren Golden Globes schuf sich Ingrid Bergman ein beeindruckendes Filmlegenden-Denkmal. Aber nicht nur vor der Kamera wusste die leidenschaftliche Künstlerin aus der Masse herauszustechen. Auch im Privatleben zog Ingrid Bergman die Boulevard-Headlines magisch an.

Zwischen Amerika und Europa hin und her pendelnd ließ sich Ingrid Bergman auch abseits des Blitzlichtgewitters in keine gängige Schublade stecken. So sorgte sie im Jahr 1949 für einen Skandal, als sie ihren Ehemann Petter Lindström verließ, um mit dem Regisseur Roberto Rossellini neorealistische Ehefilme zu drehen. Aus dieser Beziehung stammt die zweite Tochter Isabella Rosselini, die Jahrzehnte später ebenfalls auf den roten Teppichen dieser Welt wandeln sollte. Bekannt ist die heute 70-Jährige vor allem für Filme wie "Blue Velvet", "Wild At Heart" oder "Wyatt Earp".

"Spiel's noch einmal, Sam!"

In der Liebe fand Ingrid Bergman nicht wirklich das perfekte Glück (insgesamt drei Ehen mit vier Kindern). Auf der Leinwand hingegen wird der Name Ingrid Bergman wohl bis in alle Ewigkeit mit dem Siegel "Legende" verbunden sein – und das nicht nur wegen ihrer drei Oscars und einem der wohl berühmtesten Filmzitate überhaupt: "Spiel's noch einmal, Sam!"

Neben ihrem schauspielerischen Talent verzauberte Ingrid Bergman die Welt vor allem mit ihrer leidenschaftlichen Präsenz und ihrer unnachahmlichen Natürlichkeit – eine Kombination, mit der die Schwedin in Zeiten, in denen hochgestylte Schönheiten wie Liz Taylor und Sophia Loren auf dem Vormarsch waren, besonders herausstach.

Heute vor genau 40 Jahren, an ihrem 67. Geburtstag, verstarb Ingrid Bergman an den Folgen einer langjährigen Brustkrebserkrankung. Die Erinnerungen an eine der markantesten Schauspielerinnen und Persönlichkeiten des letzten Jahrhunderts werden auf ewig unvergessen bleiben.