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TV-Star Janin Ullmann: "Frauen hatten kaum eine eigene Identität"


TV-Star Janin Ullmann
"Niemand würde an seiner Männlichkeit zweifeln"

InterviewVon Sebastian Berning

Aktualisiert am 15.02.2023Lesedauer: 3 Min.
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Janin Ullmann: Die Moderatorin und Schauspielerin wurde durch den Musiksender Viva bekannt.Vergrößern des Bildes
Janin Ullmann: Die Moderatorin und Schauspielerin wurde durch den Musiksender Viva bekannt. (Quelle: IMAGO/Stephan Wallocha)

Janin Ullmann ist froh über die aktuelle Genderdebatte. Was sie in ihrer Kindheit vermisst hat und was eine gute Freundschaft ausmacht, erklärt sie im Interview.

Im Animationsfilm "Maurice der Kater" synchronisiert Janin Ullmann eine Ratte namens Nahrhaft. Der Film sei nicht nur gute Familienunterhaltung, sondern transportiere auf leichte Art auch gesellschaftlich relevante Themen, sagt die 41-Jährige im Gespräch mit t-online.

t-online: "Maurice der Kater" spielt schon ein wenig mit den Geschlechter-Stereotypen, oder?

Janin Ullmann: Absolut, Genderklischees haben keine große Chance. Ich bin damit groß geworden, dass Männer in Filmen nicht unsicher sind. Der Held wusste immer, was er vom Leben will und wo es langgeht. In "Maurice der Kater" ist hingegen die weibliche Hauptrolle stark und hat einen Plan. Ich wünschte, dass ich genau mit diesem Verständnis schon groß geworden wäre.

Wieso?

Ich finde es wichtig, dass es sowohl weibliche als auch männliche Vorbilder für Kinder gibt und dass eine Sichtbarkeit für Frauen geschaffen wird.

Was genau meinen Sie damit?

Heute empfinden wir Männlichkeit und Weiblichkeit anders als noch vor 20 oder auch nur vor drei Jahren. Als ich aufgewachsen bin, redeten Frauen in Filmen ausschließlich über Männer und hatten kaum eine eigene Identität. Da verändert sich aktuell etwas. Das ist das Schöne an einem Film: Er kann diese Themen spielend vermitteln. Filme, Serien und auch Musik können für junge Menschen Vorbildfunktionen einnehmen.

Welche Vorbilder haben Ihre Kindheit geprägt?

Bei mir waren es zum Beispiel die Girlgroup TLC. Ich fand auch No Doubt toll, wegen Gwen Stefani. Wenn ich zurückblicke, merke ich, dass ich hauptsächlich Musik von Frauen gehört habe: Whitney Houston, Mariah Carey, Christina Aguilera. Es war richtig cool, mit ihnen aufzuwachsen und sich an ihnen zu orientieren, weil sie auf mich sehr selbstbestimmt wirkten.

Welche Stars finden Sie heute cool und welche taugen als Vorbild?

Ich bin ein riesiger Fan von Harry Styles, weil er eine neue Art von Männlichkeit zeigt: Egal was er trägt, ob er emotional wird, oder die Nägel lackiert hat – niemand würde an seiner Männlichkeit zweifeln. Er repräsentiert einen positiven Umgang mit seinem eigenen Geschlecht und setzt sich gleichzeitig für alle Geschlechter ein. Das finde ich stark.

Der Film thematisiert auch Freundschaft und Zusammenhalt. Was macht für Sie einen guten Freund aus?

Einem guten Freund kann ich all meine Geheimnisse verraten und mich darauf verlassen, dass sie bei ihm oder ihr bleiben. Ich habe ganz tolle Freunde und gerade in einer Phase, in der es mir vor einigen Jahren sehr schlecht ging, habe ich noch mal mehr gemerkt, wie wichtig gute Freundschaften sind. Ich konnte meine Ängste und Sorgen mit ihnen teilen und dadurch ist unsere Verbindung noch tiefer geworden. Zu wissen, dass jemand für einen da ist und man selbst ein verlässlicher Freund ist, gibt mir eine ganz große Sicherheit im Leben.

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Haben Sie einen eher großen oder einen kleinen Freundeskreis?

Im Kern habe ich drei, vier Menschen, auf die ich mich immer verlassen kann. Insgesamt habe ich schon einen etwas größeren Freundeskreis, weil ich in sehr vielen Städten gelebt habe. Manchmal merke ich aber, dass es mir leider nicht immer gleich gut gelingt, auf Distanz Freundschaften zu pflegen.

Das ist ja auch arbeitsintensiv.

Ja, ich möchte mir da mehr Mühe geben, glaube aber auch, dass eine gute und stabile Freundschaft ausmacht, dass man eine längere Pause nicht merkt. Mit meiner besten Freundin zum Beispiel telefoniere ich momentan nicht jeden Tag. Sie hat ihr zweites Baby bekommen, und ich bin viel unterwegs. Trotzdem sind wir uns sehr nah, denn wir haben schon viel miteinander erlebt: Erste Beziehung, erster Liebeskummer, erster Job, eine gemeinsame WG – es ist besonders schön, all das miteinander zu teilen.

Pflegen Sie auch Freundschaften in der Branche?

Mit einigen wenigen ja. Es ist schön, sich auszutauschen, wenn wir ähnliche Erfahrungen machen. Meine engsten Freundinnen haben allerdings gar nichts mit meiner Branche zu tun, und sie interessieren sich auch nicht sonderlich dafür – zum Glück (lacht)!

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