Lea Drinda: "Sie sind auf ihrer Suche nicht allein"

Für "Becoming Charlie" wurde sie nun mit dem New Faces Award ausgezeichnet. Mit t-online hat Lea Drinda über den Preis gesprochen und erklärt, warum ihr ihre Rolle so wichtig ist.

Am Donnerstagabend wurde wieder der New Faces Award verliehen. Dieses Mal in der Kategorie Film. Für den Preis als bester Nachwuchsschauspieler konnte sich Milan Herms durchsetzen, der rote Panther für den besten Debütfilm ging an Sophie Linnenbaum und "The Ordinaries".

Auch Lea Drinda wurde mit einer Trophäe ausgezeichnet. Die 20-Jährige bekam den New Faces Award für ihre Rolle in "Becoming Charlie". In der Dramaserie spielt sie eine non-binären Hauptfigur, wie es sie im deutschen Fernsehen nur selten gibt. Mit ihrer Darbietung der jungen Schülerin, die auf der Suche nach ihrer Identität ist, konnte sie die Jury überzeugen.

"Sie stürzt sich regelrecht in ihre Rollen, sie tut das mit bewundernswertem Mut und sie ist dabei völlig uneitel. Lea Drinda funkelt die Spielwut aus den Augen", begründeten die Juroren ihre Entscheidung. "Sie ist ein Talent, das im Fernsehformat der Miniserie 'Becoming Charlie' begeistert, das man aber unbedingt auch auf der großen Kinoleinwand sehen möchte."

Am Morgen nach der Preisverleihung sprach Lea Drinda mit t-online über ihren Sieg, was ihr der Preis bedeutet und warum ihre Rolle in "Becoming Charlie" aktuell so wichtig ist.

t-online: Herzlichen Glückwünsch zum Bunte New Faces Award. Wie fühlst du dich?

Lea Drinda: Etwas müde vom aufregenden Abend, aber grundsätzlich sehr gut! Bestimmt, weil es mir natürlich eine große Freude war, den Preis für Charlie entgegennehmen zu dürfen.

Was bedeutet dir der Preis?

Für mich ist diese Auszeichnung ein Symbol der Anerkennung und Wertschätzung von meinen Kollegen und Kolleginnen, und dem Publikum, was für mich eine große Ehre ist.

Ausgezeichnet wurdest du für deine Rolle in "Becoming Charlie". Du spielst eine nicht-binäre Hauptfigur, eine sehr besondere Rolle. Wie erinnerst du dich an sie zurück?

Es war eines der schönsten Projekte, an dem ich bisher habe teilnehmen dürfen. Und ich habe von Charlie mindestens genauso viel mitnehmen dürfen, wie ich habe reinstecken können.

In der Dramaserie geht es um einen Teenager und die Suche nach der Identität. Wie wichtig ist dieses Thema aktuell in unserer Gesellschaft?

Ich glaube, es ist ein sehr wichtiges Thema. Ich beobachte viele Menschen, die mit ähnlichen Fragen und ähnlichen Konflikten konfrontiert sind, und die sich sicher freuen, durch Projekte wie "Becoming Charlie" zu spüren, dass sie auf ihrer Suche nicht allein sind.

Seit drei Jahren bist du jetzt als Schauspielerin präsent. Wie schwierig ist es, in der Branche Fuß zu schaffen?

Ich glaube, es ist nicht einfach. Vor allem, wenn man konkrete Ideen und Wünschen hat bezüglich dem, was man gerne machen möchte oder wo man gerne hin will. Aber einen Versuch ist es sicher immer wert.

Hast du einen Plan B, sollte es mit der Schauspielerei doch nicht klappen?

Ich habe mir vorgenommen, nicht allzu viele Fragen zu stellen, was die Zukunft wohl bereithalten mag. Ich freue mich, dass es momentan in der Schauspielerei funktioniert und dass ich Spaß daran habe. Und sollte das irgendwann nicht mehr der Fall sein, werde ich dann schauen, wie es wohl weitergehen könnte.