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CD-Kritik: Tokio Hotel "Kings Of Suburbia"


CD-Kritik: Tokio Hotel "Kings Of Suburbia"
Sind die Kaulitz-Zwillinge übergeschnappt?

Henrik Hamelmann / Intro

Aktualisiert am 03.10.2014Lesedauer: 2 Min.
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Tokio HotelVergrößern des Bildes
Tokio Hotel (Quelle: Universal Lado Alexi)

Jahrelang waren Tokio Hotel die Vorzeigebubis des deutschen Pop, zumindest abseits der schrägen Outfits von Sänger Bill Kaulitz. Davon hatte die Band nun offensichtlich genug: Ihr viertes Album "Kings Of Suburbia" ist vor allem schrill und überkandidelt und macht die Frage auf, ob sich das Quartett seines Erfolgs nicht vielleicht zu sicher ist.

Tokio Hotel waren in ihren Anfangsjahren auch deshalb so erfolgreich, weil sie Songs hatten, die eine ganze Nation sofort problemlos mitsingen konnte. Ob nun "Durch den Monsun", "Schrei" oder "Rette mich" - wenigstens den Refrain hatte sofort jeder parat. Damit ist auf "Kings Of Suburbia" nun Schluss: Eine deutschsprachige Version des Albums ist nicht in Sicht, die in L. A. lebenden Kaulitz-Zwillinge texten nur noch auf Englisch. Und das ist lang nicht der einzige irritierende Aspekt dieser durchweg irritierenden Platte.

Unwahrscheinliche Selbstdarstellung

Mit Verlaub: Manchmal fragt man sich, ob Tokio Hotel vielleicht übergeschnappt sind. Viele der 15 neuen Stücke wirken unglaublich überkandidelt, Tokio Hotel hantieren mit vielen Stilen und Effekten, die in den letzten Jahren und aktuell den Zeitgeist ausmachten. Die vier Musiker veranstalten eine fast schon unwahrscheinliche Selbstdarstellung, die sie vollkommen entmenschlicht und sie als unnahbare Popstars inszeniert. Die Reise geht von Post-Dubstep-Elementen über Auto-Tune-Effekte und Chillwave bis hin zu fancy Glam-Rock. Keine Maske ist Tokio Hotel zu fremd, um sie aufzusetzen.

Ende völlig offen

Auch lyrisch quillt "Kings Of Suburbia" vor großen Gesten über. Egal ob lasziv oder sexuell, verführerisch oder schlicht großkotzig - Tokio Hotel beschreiben ein Leben voller intensiver Abenteuer, das nichts mehr mit dem Alltag ihrer Fans zu tun hat. Darin liegt letztendlich die Krux des Albums. Entweder lassen sich ihre Anhänger von dem offensiv herausgestellten Lifestyle faszinieren, oder sie verlieren aufgrund von fehlender Authentizität, Wiedererkennbarkeit und Anschlussfähigkeit das Interesse. Fest steht, dass sich Tokio Hotel ganz hollywoodmäßig für die große Inszenierung entschieden haben. Und es ist völlig offen, ob ihnen damit ein Erfolg gelingt oder nicht.

Tokio Hotel "Kings Of Suburbia" (Universal) erscheint am 03.10.2014

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