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Strange Companion: Dirk Darmstaedter dreht auf - Solo und mit den Jeremy Days


Dirk Darmstaedter dreht auf - Solo und mit den Jeremy Days

Von dpa
21.08.2019Lesedauer: 3 Min.
Dirk Darmstaedter hat keinen Grund zur Klage.Vergrößern des BildesDirk Darmstaedter hat keinen Grund zur Klage. (Quelle: Johnny Johnson/28IF MUSIKPROMOTION/Beg Steal & Borrow./dpa)
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Berlin/Hamburg (dpa) - Dirk Darmstaedter hat schon viel erlebt in gut 30 Jahren Musik-Business, als Hamburger Jung' neigt er zur nüchternen Sprache.

Für seinen Ausblick auf den Spätherbst hat der Singer-Songwriter und Label-Gründer auf seiner Webseite aber ausnahmsweise Worte aus dem Boulevard-Baukasten benutzt: "The Unlikely Return. The Jeremy Days sind zurück!" Eine kleine Sensation für Freunde anspruchsvoller Popmusik aus Deutschland kündigt er da an.

Es ist tatsächlich "eine unwahrscheinliche Rückkehr", wenn die Gitarrenpop-Band, mit der Darmstaedter zwischen 1988 und 1996 eine ziemlich große Nummer war, nun 23 Jahre später im reiferen Alter wieder auf die Club-Bühnen klettert. Fast droht bei all der Euphorie vieler Jeremy-Days-Fans unterzugehen, dass der 54-Jährige bereits im August ein neues Soloalbum vorlegt: "Strange Companions" setzt die Serie von Platten fort, mit denen er seinen guten Ruf seit Mitte der 90er Jahre kontinuierlich ausgebaut hat.

"Hätten Sie mich vor zehn Jahren gefragt, hätte ich gesagt: Wird nie stattfinden, kann gar nicht gehen", sagt Dirk Darmstaedter im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur über das Comeback seiner Jungs-Band, deren Ohrwurm "Brand New Toy" (1989) immer noch gern im Radio gespielt wird. "Wir hatten ja seit fast 15 Jahren kaum mehr miteinander gesprochen. Aber wie das so ist im Leben: Manchmal passt es dann wieder."

The Jeremy Days, zur Wende-Zeit eine der erfolgreichsten deutschen Bands mit dem in perfektem Englisch singenden Frontmann Darmstaedter, feierten schon Anfang dieses Jahres im Hamburger Docks eine von 1500 Fans begleitete Rückkehr - zunächst als einmalige Sache. "Es war eine Stimmung im Saal, die ich kaum beschreiben kann", erinnert sich der Sänger gern zurück.

Nun soll es mit einer Tournee im November/Dezember - weitgehend in Jeremy-Days-Originalbesetzung - ebenso emotional weitergehen. "Das Schöne an der Sache ist ja: Der Druck ist raus, wir müssen nichts mehr beweisen", betont Darmstaedter. "Wir wollen unsere wiedergewonnene Freundschaft feiern und einfach Spaß haben." Dass der Sound der Band - beeinflusst vom 80er-Jahre-Britpop von The Smiths, Lloyd Cole & The Commotions oder Aztec Camera - bis heute funktioniert, steht für ihn außer Frage.

Ob es dann auch ein neues, also ein sechstes Album der Jeremy Days - inzwischen fünf Männer um die Fünfzig - geben wird? "Wir machen das jetzt Schritt für Schritt. Aber warum nicht?", sagt der Sänger. "Ich hab' ja sowieso immer zehn neue Songs in der Hosentasche. Alles kann, nichts muss."

Darmstaedter geht es locker an - denn seit dem offiziellen Ende der Jeremy Days vor 23 Jahren bewies er schon oft genug seine Eigenständigkeit. Er hat die feine Hamburger Indie-Plattenfirma Tapete mitgegründet und zum Erfolg geführt (und dann freiwillig hinter sich gelassen). Er moderiert einmal pro Monat bei Radio Bremen seine eigene Sendung "Sounds Like Dirk" (Bremen zwei, freitags 19.00 bis 22.00 Uhr). Vor allem aber hat er seit Mitte der 90er ein Dutzend Alben unter eigenem Namen oder als Me And Cassity aufgenommen - mit einem typischen Darmstaedter-Klang.

Es sind stets warme, sauber komponierte und perfekt produzierte Lieder in der klassischen Besetzung: Gitarre, Bass, Schlagzeug, manchmal auch Klavier und Keyboards. "Ich möchte zeitlose tolle Popsongs schreiben. Ich laufe nicht hinter irgendwelchen Styles her", so sein Credo. "Sie können mir zwei Trompeten geben und sagen: Machen Sie mal mit den zwei Trompeten eine Platte", sagt der mit Ehefrau Georgia bei Hamburg lebende Vater von zwei erwachsenen Kindern. "Am Ende kommt dann doch eine Dirk-Darmstaedter-Platte dabei heraus. Und das ist in Ordnung."

Auch "Strange Companions" ist nun wieder so ein grundsolides Werk: zehn Stücke, alle von ihm selbst geschrieben und produziert, mit nur wenigen Gastmusikern eingespielt. Eine schöne Platte, die Darmstaedter zwar keinen großen Hit wie "Brand New Toy" einbringen dürfte, auf die er aber stolz sein kann. Besonders zufrieden ist er mit den beiden ersten Songs des Albums: "'Wilhelmsburg' und 'The Sea Before Us' gehören wohl in den Kanon meiner wichtigen Stücke. Das sind die beiden Lieder, die ich in zehn Jahren noch gern hören und spielen werde."

Auch der im Gespräch so munter klingende Dirk Darmstaedter kennt natürlich Phasen, in denen er am Pop-Business verzweifelt - erst recht in Zeiten der digitalen Entwertung von Musik. Doch zur Wehleidigkeit neigt der 54-Jährige nicht: "Warum soll ich klagen? Ich habe ein eigenes Studio, bin gesund, komme da also jeden Tag die Treppe hoch. Alles gut."

Tournee-Daten The Jeremy Days: 22.11. München, Ampere, 23.11. Berlin, Lido, 24.11. Hamburg, Grünspan, 26.11. Hannover, Musikzentrum, 27.11. Bochum, Zeche, 29.11. Köln, Stollwerck, 30.11. Frankfurt, Zoom, 01.12. Stuttgart, Wizemann

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