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Wegen dieser Musiktexte gab es große Diskussionen


Wegen dieser Musiktexte gab es große Diskussionen

Von t-online, JaH

17.04.2018Lesedauer: 2 Min.
Ob von Rammstein oder Die Ärzte: Provokative Texte gibt es schon lange.Vergrößern des BildesOb von Rammstein oder Die Ärzte: Provokative Texte gibt es schon lange. (Quelle: imago)
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Musik kann einem die schönsten Stunden bereiten, sie kann aber auch provozieren, verletzen, manchmal sogar verstören. Das beweist ein Blick zurück in die vergangenen Jahrzehnte.

Farid Bang und Kollegah sorgen gerade für Gesprächsstoff. Trotz strittiger Textzeilen wurden sie mit dem Echo ausgezeichnet. Für einige Künstler ein Grund, den Preis zurückzugeben. Die Rapper selbst berufen sich immer wieder auf den "Battle-Rap" als Kunstform.

Provozierende Texte gab es in der deutschen Musikszene auch schon vor dem Battle-Rap. Durch diverse Genres zieht sich ein roter Faden der Provokation.

Die Ärzte und der Song "Geschwisterliebe"

"Der große Augenblick ist da, ich liege auf dir und du schreist ja. Du bist so eng, das macht mich geil, und morgen nehme ich dein Hinterteil. Noch Stunden später bist du sehr erregt, ich hab dich schließlich gerad' flach gelegt."

Die Ärzte sorgten zum Beispiel schon 1986 mit ihrem Song "Geschwisterliebe" für jede Menge Sorgenfalten – vor allem bei besorgten Eltern. Das Lied handelt von der sexuellen Beziehung von zwei Geschwistern. "Das befriedigt meine Triebe, Geschwisterliebe, Geschwisterliebe", heißt es da. Nach der Beschwerde einer Mutter beantragte das Jugendamt Essen bei der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften die Indizierung des Liedes.

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Gut einen Monat später wurde das Lied auf die Liste der indizierten Tonträger gesetzt, durfte also fortan nicht mehr an Personen unter 18 Jahren verkauft werden und im Einzelhandel nicht frei zugänglich sein. Daraufhin nahmen viele Läden das ganze Album der Band aus dem Programm, außerdem wurden diverse Konzerte der Ärzte von den Veranstaltern gestrichen.

Indizierung hatte also damals offenbar andere Konsequenzen als heute. Auch das Album von Farid Bang und Kollegah steht immerhin auf der Liste, brachte den Rappern aber einen Echo ein.

Rammstein und das Lied "Ich tu dir weh"

"Bei dir hab ich die Wahl der Qual, Stacheldraht im Harnkanal. Leg' dein Fleisch in Salz und Eiter. Erst stirbst du, doch dann lebst du weiter. Bisse, Tritte, harte Schläge, Nagelzangen, stumpfe Säge. Wünsch' dir was, ich sag' nicht nein und führ' dir Nagetiere ein."

Rammstein ist eine der erfolgreichsten deutschen Bands im Ausland. Zehn Echos haben die Männer für ihre Musik schon bekommen und auch deswegen wurde heftig diskutiert. Aufregung gab es zum Beispiel 2009 für den Song "Ich tu dir weh" aus dem Album "Liebe ist für alle da". Der Text des Liedes wurde von der Bonner Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien als "verrohend" und "sittenwidrig" eingestuft.

Frei.Wild und der Song "Wir reiten in den Untergang"

"Nichts als Richter, nichts als Henker. Keine Gnade und im Zweifel nicht für dich. Heut' gibt es den Stempel, keinen Stern mehr. Und schon wieder lernten sie es nicht. Und sagst du mal nicht Ja und Amen, oder schämst dich nicht für dich, stehst du im Pranger der Gesellschaft. Und man spuckt dir ins Gesicht. Und ganz vorne stehen die Ärsche, unterm großen Heiligenschein. Liebevoll und Solidarisch treten sie lustvoll in dich rein.

Die Band Frei.Wild wurde schon wegen vieler Texte kritisiert. Der Song "Wir reiten in den Untergang" zum Beispiel soll laut Kritikern die Judenverfolgung verharmlosen. Frei.Wild wurde schon mehrfach für den Echo nominiert, gewann 2016 den Preis in der Kategorie Rock National. Die häufige Nominierung für die Auszeichnung sorgte bereits dafür, das andere Bands, wie zum Beispiel Kraftklub, nicht zur Verleihung erschienen.

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Kool Savas und der Battle-Rap

Kool Savas gilt als einflussreichster Rapper Deutschlands. Er ist als Vertreter des "Battle-Rap" zu sehen. Seine Texte wurden bereits häufiger als frauenverachtend und homophob bewertet. Homophobe Zeilen – getextet, um den "Gegner" im Rap zu beleidigen. Passagen wie "N***e, blas zu Ende, meine Zeit ist knapp bemessen. Deine Mutter wartet draußen und will Penis in die Fresse" waren zum Beispiel Auslöser für Diskussionen um eine Indizierung.

Kritische Stimmen aus der Rapszene erklären, dass Kool Savas einen respektvollen Umgang im Hip-Hop durch einen neuen "Battle-Rap" ersetzt, für den Tabubruch und Erniedrigungen um jeden Preis eingesetzt werden.

Verwendete Quellen
  • "Fear of a Kanak planet: HipHop zwischen Weltmusik und Nazi-Rap" von Hannes Loh, Hannibal, 2002. 336 Seiten.
  • Wikipedia-Eintrag zu Indizierte Tonträger
  • http://www.t-online.de/tv/news/id_83620026/diese-kuenstler-geben-ihren-echo-zurueck.html
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