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Nach Debakel beim Echo: Mit diesen 5 Regeln bleibt der Preis beim Künstler


Nach Echo-Debakel
5 Regeln: So muss ein Musikpreis aussehen

MeinungVon Janna Halbroth

Aktualisiert am 18.04.2018Lesedauer: 2 Min.
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Der Echo war gestern: Wir haben 5 Regeln für einen neuen Musikpreis.Vergrößern des Bildes
Der Echo war gestern: Wir haben 5 Regeln für einen neuen Musikpreis. (Quelle: T-Online-bilder)

Das Echo-Trara nervt. Jeden Tag kramen andere Künstler verstaubte Trophäen aus ihrem Kompetenzschrank und sagen: Echo, nein Danke! Fazit: Wir brauchen einen neuen Preis und so könnte er aussehen!

Der Echo macht seinem Namen gerade alle Ehre. Schreit man etwas über den "wichtigsten Musikpreis in Deutschland" in den Wald, dann kommt etwas zurück. Doch es ist kein gefälliger Pop-Refrain, sondern nur noch ein schriller, schräger Ton.

Hier kommen deswegen fünf Verbesserungsvorschläge für einen neuen Musikpreis:

1. "Hello from the other Side": Einfache Transparenz

Ethikbeirat, Vorstandsentscheidung, Sonderjury, Fachjury, Top-100-Album-/Single-Charts, Wildcards: Hä? Ist es sinnvoll, so viele Unterinstanzen, Komitees und Wettbewerbe in die Betrachtung einzubinden, bis niemand mehr durchblickt? Nein. Deswegen muss eine einfache Transparenz gegeben sein, die jeder Normalbürger versteht, ohne dafür einen Extraabschluss in Diagrammauswertung in der Tasche zu haben.

2. "Like a Prayer": Dreigeteilte Jury

Zugegeben: Punkt eins ist leicht dahingesagt. Bei den meisten Preisverleihungen gibt es mehrere Instanzen, komplizierte Regeln und feste Strukturen – vermutlich nicht ohne Grund. Ein Versuch, das Ganze aufzulockern wäre ein Konzept der dreigeteilten Jury. Sie besteht zu drei gleichen Teilen aus Kritikern, Fans und Musikern. Kollegen bewerten sich selbst? Ja, warum nicht? Oscar-Verleihung, Berlinale oder die Filmfestspiele von Cannes machen es schließlich vor. Zur Wahl stehen die Musiker, die im Vorjahr der Preisverleihung mindestens fünf Konzerte mit jeweils über 1.500 Besuchern gegeben haben.

3. "Best of you": Preiskategorien

Und was soll überhaupt honoriert werden? Neue Kategorien müssen geschaffen werden und die sind: Text, Liveperformance, Social Media, Streamingzahlen, Melodie, Nachwuchskünstler und Lebenswerk (ausgeschlossen von der Konzertregel). Damit wir auf keinen Fall auf die gute Helene Fischer verzichten müssen, gibt es natürlich auch die Kategorien Verkaufszahlen. Schließlich spiegeln die auch wider, was das Publikum eigentlich will und ganz darauf verzichtet werden sollte nicht. Doch Achtung: Regel drei untersteht dabei nachfolgender Regel vier. Kann also der Künstler, der die meisten verkauften Werke hat, Regel vier nicht einhalten, ist er raus. Klingt kompliziert, ist aber eigentlich nur gesunder Menschenverstand.

4. "Bye, bye, bye": Wer beleidigt, muss draußen bleiben

Ist das Kunst, oder kann das weg? Im Falle der umstrittenen Texte von Kollegah und Farid Bang kommt für mich persönlich nur letztere Option infrage. Über Geschmack muss gestritten werden, sonst wäre unsere Welt sicherlich nicht so bunt. Doch wird aus einer der dunkelsten Zeiten unserer Geschichte ein Witz gemacht, dann reden wir ganz einfach nicht mehr von Geschmack, Kunst oder "Battle-Rap". Dann reden wir von Beleidigungen auf eine Art, die widerlich ist. Einen Preis braucht es dafür nicht.

5. "Lemon Tree": Der Preis ist kein Staubfänger

Ja, es mag etwas naiv klingen und ja, wir haben gerne etwas in der Hand, woran wir unseren Erfolg messen, aber wäre es nicht toll, wenn man auf all die eisernen, meist hässlichen Awards verzichten würde? Ich denke schon. Stattdessen wird für jeden Künstler anstelle eines Staubfängers, den er sich stolz ins Regal stellen kann, ein Baum gepflanzt. Und sollte man dann doch irgendwann mit seiner Auszeichnung nicht mehr zufrieden sein, dann kommt sicher niemand auf die Idee, seine Wut am Preis auszulassen.

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