"Unser Herz ist gebrochen"
Der als Marvin Lee Aday geborene Grammy-Gewinner Meat Loaf ist tot. Er verstarb am Donnerstagabend mit 74 Jahren. Seine Karriere glich einer wendungsreichen Achterbahnfahrt.
Pomp, Pathos und Bombast, Frack, Seidentuch und RĂŒschenhemd: FĂŒr Meat Loaf war es nie zu viel. Gefeierte Welterfolge und dramatische AbstĂŒrze prĂ€gten seine Karriere. Jetzt ist er tot. Der US-SĂ€nger verstarb am Donnerstag an der Seite seiner Frau Deborah. Er wurde 74 Jahre alt. Dies bestĂ€tigt Meat Loafs langjĂ€hriger Agent Michael Greene dem US-Magazin "Deadline".
Wie es in dem Bericht heiĂt, hatten auch die Töchter des SĂ€ngers, Pearl und Amanda, sowie enge Freunde die Gelegenheit, in seinen letzten Stunden bei ihm sein zu können. Die Todesursache sei dem Bericht zufolge nicht bekannt. Auch auf der offiziellen Facebook-Seite des SĂ€ngers wurde der Tod inzwischen bestĂ€tigt.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen Facebook-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren Facebook-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
"Unser Herz ist gebrochen", heiĂt es dort in Trauer um den Rockstar und weiter: "Wir wissen, wie viel er so vielen von euch bedeutet hat. Umso mehr wissen wir all die Liebe und UnterstĂŒtzung in dieser Zeit der Trauer um diesen so inspirierenden KĂŒnstler und wunderschönen Mann wirklich zu schĂ€tzen."
Meat Loafs Kultstatus durch "Rocky Horror Picture Show"
Dem "I'd Do Anything for Love"-SĂ€nger gelang vor allem mit seinem 1977 erschienenen Album "Bat Out of Hell" ein Riesenerfolg. Bis heute gehört es zu den 35 meistverkauften Alben in der US-Geschichte. Insgesamt verkaufte Meat Loaf ĂŒber 100 Millionen Alben wĂ€hrend seiner rund 50-jĂ€hrigen musikalischen Laufbahn.
AuĂerdem machte sich Meat Loaf auch einen Namen als Schauspieler. Mit seiner Rolle des Eddie in der "Rocky Horror Picture Show" erlangte er Kultstatus. Er wirkte in ĂŒber 65 Filmen mit, darunter auch der David-Fincher-Klassiker "Fight Club".
Dennoch war nicht alles rosig, vor allem die Kindheit des SĂ€ngers war hart. Seine Mutter starb frĂŒh an Krebs, sein Vater war Alkoholiker und verprĂŒgelte ihn, wie er spĂ€ter öffentlich machte. Von ihm bekam er auch seinen ins Deutsche als "Fleischklops" oder "Hackbraten" ĂŒbersetzen Spitznamen verpasst. "Mein Vater nannte mich 'Meat', weil ich als Baby so rot war. Auf der High-School wurde ich dann irgendwann von meiner Football-Mannschaft 'Meat Loaf' genannt."
Ende der Sechziger, Meat Loaf war gerade volljĂ€hrig geworden, zog er aus seiner texanischen Heimat Dallas nach Los Angeles um. Dort grĂŒndete er diverse Bands, spielte in den Vorprogrammen von Joe Cocker und Iggy Pop. SchlieĂlich ergatterte er eine Rolle in dem Musical "Hair" â und seine Erfolgskarriere nahm ihren Lauf. Mit dem Texter, Komponisten und Musikproduzenten Jim Steinman schuf er 1974 "Bat Out Of Hell".
Meat Loafs Auf und Ab: In den Neunzigern folgte das Comeback
Auf der folgenden Welttournee ruinierte sich der Rock-Koloss seine vier Oktaven umfassende Stimme. Meat Loaf stĂŒrzte ab: Depressionen und eine Alkoholsucht setzten ihm zu. Seine Manager verklagten ihn, er war pleite und auch die Freundschaft zu Steinman ging in die BrĂŒche. Die folgenden Platten waren wenig erfolgreich.
Doch Meat Loaf rappelte sich auf. Anfang der Neunzigerjahre versöhnte er sich mit Steinman und produzierte mit ihm das zweite "Bat Out of Hell"-Album, das heute fĂŒr eines der gröĂten Comebacks der Musikgeschichte steht. Die erste Auskopplung "I'd Do Anything for Love (But I Won't Do That)" eroberte die Charts â 16 Jahre nach seinem ersten internationalen Erfolg war er wieder ganz oben.