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Oscar für Deutschland? | Steven Gätjen: "Die Konkurrenz ist zu stark"


Oscar für Deutschland?
Steven Gätjen: "Die Konkurrenz ist zu stark"

InterviewVon t-online, rix

24.02.2019Lesedauer: 4 Min.
Steven Gätjen: 2000 berichtete er zum ersten Mal von der Oscar-Verleihung.Vergrößern des BildesSteven Gätjen: 2000 berichtete er zum ersten Mal von der Oscar-Verleihung. (Quelle: imago)
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Am Sonntagabend wird Steven Gätjen wieder vom roten Teppich der Oscars berichten. Im Interview mit t-online.de spricht der Moderator über das diesjährige Chaos und die Chancen für Deutschland.

Heute Abend ist es wieder so weit: Zum 91. Mal werden in Los Angeles die Oscars verliehen. Mit dabei: Steven Gätjen. Der Hamburger berichtet seit Jahren vom roten Teppich der Preisverleihung (ab 23.55 Uhr auf ProSieben).

Dieses Jahr wird es auch für Deutschland interessant. Denn in der Kategorie "Bester nicht-englischsprachiger Film" ist auch "Werk ohne Autor" von Florian von Donnersmarck nominiert. Ob das Drama mit Tom Schilling wirklich mit einem Goldjungen ausgezeichnet werden könnte, hat der Moderator im Interview mit t-online.de verraten.

Steven Gätjen, zuallererst: Denken Sie, wir haben eine Chance auf den Oscar?

Nein! Ich finde den Film zwar toll, aber nominiert ist er in einer der am stärksten besetzten Kategorie überhaupt. Das ist echt Rock'n'Roll. Der Film von Florian hat eine Chance, aber ich glaube, dass die anderen auf jeden Fall einen Ticken vor ihm liegen.

Woran liegt das? Ist die Konkurrenz zu stark oder der Film zu schlecht?

"Werk ohne Autor" ist sehr gut. Er sorgt für viel Diskussionsstoff. Der Film ist ein sehr guter Vertreter für Deutschland. Aber: Die Konkurrenz ist einfach nur zu stark.

Zum ersten Mal seit 40 Jahren finden die Oscars ohne Moderatoren statt. Was wird uns dieses Jahr erwarten?

Ich sehe es tatsächlich als eine Chance, dass es dieses Jahr mal keinen Moderatoren gibt. Ich freu mich, dass die Academy jetzt nicht einfach irgendeinen Moderatoren da hinzaubert, sondern sie das jetzt mal anders angeht. Jetzt kann die Academy aus den Vollen schöpfen und die Bühne mit ganz vielen großen Stars bestücken. Wenn sie jetzt wieder in die alten Muster verfallen, dann ist das langweilig.

Wen hätten Sie sich denn gerne als Moderator gewünscht?

Die Entscheidung, Kevin Hart zu nehmen, fand ich total richtig. Sie haben den erfolgreichsten schwarzen Comedian überhaupt genommen, der auch auf Social Media ein unfassbarer Magnet ist. Jimmy Kimmel wäre aber auch wieder super gewesen. Ich hätte mir aber auch The Rock total gut vorstellen können. Den hätte ich total gerne auf der Bühne gesehen. Der ist der Hammer.

Sie berichten seit Jahren vom roten Teppich der Oscars. Wie fühlt sich das für Sie an?

Es ist ein Gefühl von Nachhause kommen, aber es ist auch immer wieder eine Herausforderung. Der rote Teppich ist nie gleich. Man weiß nie, welchen Star man vor die Kamera bekommt. Da kann alles passieren. Es ist total aufregend.

Wie bereiten Sie sich auf die Interviews vor?

Ich schaue mir alle Filme an. Ich bin auf jeden Star vorbereitet. Ich weiß, was sie gemacht haben. Woher sie kommen, wohin sie gehen, weshalb sie da sind. Das wäre respektlos, wenn ich überhaupt keine Ahnung hätte. Bei der Vorbereitung gebe ich mir echt die allermeiste Mühe.

Seit 2007 berichten Sie jedes Jahr von der Oscar-Verleihung, nur 2016 haben Sie ausgesetzt.

Ich war damals gerade zum ZDF gewechselt. Deshalb musste ich die Entscheidung von ProSieben akzeptieren. Ich fand das schade, wäre sehr gerne hingeflogen.

Annemarie Carpendale ist damals für Sie eingesprungen. Nach ihrem Auftritt hatten sich die Zuschauer Sie zurückgewünscht.

Das ist ja das Absurde. Als ich am roten Teppich stand, fand mich ja auch keiner gut. Ich habe damals auch mitbekommen, was für Kritik sie abbekommen hat. Ich weiß aber auch, was ich für Kritik die ersten Jahre bekommen hatte. Alle wissen es immer besser – vor allem wenn jemand Neues kommt. So erging es mir ja auch bei "Schlag den Raab". Als ich die Moderation von Matthias Opdenhövel übernommen hatte, sagte Stefan Raab zu mir: "Das nächste Jahr werden sie alle sagen, dass du Scheiße bist und alle werden Matthias zurück haben wollen." Genau so war's.

Ein Jahr später holte ProSieben Sie wieder zurück.

Das ist keine Entscheidung gegen Annemarie gewesen, sondern eine Entscheidung für mich. Ganz einfach deshalb, weil sie sich 2017 dafür entschieden hatte, gemeinsam mit ihrem Mann eine SAT.1-Show zu moderieren und deshalb keine Zeit hatte zu den Oscars zu fliegen. Ich bin sehr dankbar, dass ich wieder dabei sein darf. Für mich ist der Film meine große Liebe. Und in diesem Jahr sind wir ja sogar zu Dritt am roten Teppich – Annemarie, Viviane und ich.

2000 haben Sie das erst Mal vom roten Teppich berichtet. Würden Sie heute im Nachhinein irgendetwas anders machen?

20 Jahre sind eine Monster Zeit. Damals war ich 26. Ich versuche zurückzublicken und stolz auf das zu sein, was ich erreicht habe und auf das, was ich machen durfte. Ich versuche aber auch aus Dingen zu lernen, die ich falsch gemacht habe. Ich würde aber niemals meinem früheren Ich erzählen, was er hätte anders machen sollen.

Gibt es denn eine Sendung, die Sie lieber nicht gedreht hätten?

Ich habe Gülcans Traumhochzeit moderiert oder das Sommermädchen. Alles Dinge, die ich heute nicht mehr machen würde. Damals erschien mir das aber als Möglichkeit, mal an andere Dinge ranzukommen. Man muss dann auch mal strategisch denken. Das waren beides Erfahrungen, die ich im Nachhinein nicht missen möchte. Das eine war eine Chaos-Produktion, das andere war noch chaotischer.

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