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Prinz Harry spricht vor Gericht: "Ich wurde sofort misstrauisch"


"Wie viel mehr Blut wird ihre Schreibfinger beflecken?"

Von spot on news, t-online
Aktualisiert am 06.06.2023Lesedauer: 3 Min.
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Prinz Harry vor Gericht: Dieser Auftritt ist eine Premiere. (Quelle: Reuters)
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Prinz Harry sagt am Dienstag gegen den britischen Medienkonzern Mirror Group Newspapers aus. Er beschreibt, welche Folgen dessen Vorgehen hatte.

WΓ€hrend Prinz Harry noch im Zeugenstand des Obersten Gerichtshofs in London ist, verΓΆffentlichen etwa die Zeitung "The Guardian" und die BBC bereits AuszΓΌge aus dessen Aussage. Diese wurde den britischen Medien vorab schriftlich vorgelegt. Der 38-jΓ€hrige Royal geht gegen den Medienkonzern Mirror Group Newspapers (MGN) vor und ist einer von mehreren KlΓ€gern, die dem Verlag illegale Informationsbeschaffung vorwerfen.

Er spricht von einer "AbwΓ€rtsspirale"

Demnach beschreibt der jΓΌngste Sohn von KΓΆnig Charles III., wie die britischen Boulevardmedien seinen ΓΆffentlichen Charakter schufen und wie sehr er darunter noch bis heute leidet. "Sie drΓ€ngen die Menschen dazu, die Rolle oder Rollen zu spielen, die am besten zu ihnen passen und die mΓΆglichst viele Zeitungen verkauft, insbesondere wenn sie der 'Ersatz' des 'Erben' sind", schildert Harry.

Er sei als "Betrüger", "minderjÀhriger Trinker" und mehr abgestempelt worden. "Als Teenager und in meinen frühen Zwanzigern hatte ich schließlich das Gefühl, dass ich vielen der Schlagzeilen und Stereotypen gerecht wurde, die sie mir aufdrÀngen wollten, hauptsÀchlich, weil ich dachte, dass sie diesen Blâdsinn über mich und die Menschen drucken würden", so Harry. Es sei eine "AbwÀrtsspirale" gewesen. "Wenn ich jetzt zurückdenke, ist ein solches Verhalten von ihrer Seite absolut abscheulich."

"Ein großes Maß an Paranoia"

Er habe immer das GefΓΌhl gehabt, "dass die Boulevardzeitungen wollten, dass ich Single bin, weil ich fΓΌr sie viel interessanter war und mehr Zeitungen verkaufte". Die Hackerangriffe auf sein Telefon hΓ€tten nicht nur ihn, sondern auch seine Beziehungen beeintrΓ€chtigt. "Ich wΓΌrde sagen, dass ihre Handlungen jeden Bereich meines Lebens beeinflusst haben. Es lΓΆste in meinen Beziehungen ein großes Maß an Paranoia aus. Ich wurde sofort misstrauisch gegenΓΌber jedem, der in einer Geschichte ΓΌber mich genannt wurde." Er habe geglaubt, niemandem mehr vertrauen zu kΓΆnnen – "was fΓΌr mich ein schreckliches GefΓΌhl war, besonders in so jungen Jahren".

Durch die illegalen Methoden des Verlags sei es zu gefÀhrlichen Situationen gekommen. Harry habe sich oft gewundert, woher die Journalisten wussten, wo er sich gerade aufhÀlt. Doch sie hÀtten durch Telefonhacking zum Beispiel von seinen FlugplÀnen gewusst. Er schildert eine Situation am Flughafen: "Hier waren fünf große, stÀmmige und zwielichtig aussehende MÀnner, mit den HÀnden in den Taschen oder in RucksÀcken und Schulranzen an einem belebten âffentlichen Ort. Mein Sicherheitsdienst und ich konnten einfach nicht wissen, ob sie zur Kamera griffen oder irgendeine Waffe zückten."

Er habe oft in Angst gelebt. "Mir ist jetzt klar, dass meine akute Paranoia, stΓ€ndig ΓΌberwacht zu werden, doch nicht fehl am Platz war. Als Kind, im Teenageralter, wurde ich die meiste Zeit meines Lebens von der Presse angegriffen, bis heute", betont der Prinz.

"Abscheuliches und vΓΆllig ungerechtfertigtes Verhalten"

Auch an seine 1997 verstorbene Mutter Diana erinnert er. "Der Gedanke daran, dass Piers Morgan und seine Gruppe von Journalisten die privaten und sensiblen Nachrichten meiner Mutter hârten (...), macht mich kârperlich krank und noch entschlossener, die Verantwortlichen, einschließlich Herrn Morgan, für ihr abscheuliches und vâllig ungerechtfertigtes Verhalten zur Rechenschaft zu ziehen."

Er fΓ€hrt fort: "Wie viel mehr Blut wird ihre Schreibfinger beflecken, bevor jemand diesem Wahnsinn ein Ende setzen kann." Herausgeber und Journalisten hΓ€tten "viel Schmerz, Aufregung und in manchen FΓ€llen auch den unbeabsichtigten Tod verursacht". Obgleich Harry hier keinen bestimmten Vorfall nennt, dΓΌrfte er damit auf den Unfalltod seiner Mutter anspielen.

Es wird erwartet, dass Harry auch morgen noch einmal im Zeugenstand stehen wird.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur spot on news
  • theguardian.com: "Prince Harry condemns β€˜vile’ behaviour of tabloids that cast him as β€˜thicko’ and β€˜drug taker’ during evidence in hacking trial – live" (englisch)
  • bbc.com: "Prince Harry: Tabloids hacked my voicemails when I was at Eton" (englisch)
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