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Schumacher im Streit: Schlammschlacht – warum Cora so impulsiv reagiert


Schlammschlacht mit ihrem Ex
Cora und Ralf: "Irgendwoher muss das Kind kommen"


29.08.2024Lesedauer: 6 Min.
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Cora Schumacher: Auf Social Media lässt sie ihren Emotionen freien Lauf.Vergrößern des Bildes
Cora Schumacher: Auf Social Media lässt sie ihren Emotionen freien Lauf. (Quelle: Hannes Magerstaedt)

Ralf und Cora Schumacher liefern sich in den sozialen Medien eine Schlammschlacht. Branchenkenner und Medienpsychologe Jo Groebel ahnt, was dahintersteckt.

Vor anderthalb Monaten nahm das Drama seinen Anfang. Am 14. Juli postete Ralf Schumacher einen Schnappschuss – und der hat es in sich. Denn er stellt seinen Fans damit nicht nur seinen Partner Étienne vor, sondern outet sich auch als homosexuell. Die Reaktionen? Überwiegend positiv. Eigentlich kommt nur aus einer Richtung Unruhe auf. Aus der von Cora Schumacher.

Die Ex-Frau des Rennfahrers lässt mit einem emotionalen "Spiegel"-Interview aufhorchen. Dort klagt sie, über die Medien von Ralf Schumachers Homosexualität erfahren zu haben. Die Gerüchte seien ihr bekannt gewesen, doch wenn sie ihren damaligen Ehemann darauf ansprach, wiegelte er ab, sagt sie.

Seitdem ist ein Kampf um Deutungshoheit, eine Auseinandersetzung um die Wahrheit entbrannt. Das ehemalige Ehepaar liefert sich in den sozialen Medien verbale Scharmützel, überhäuft sich mit Vorwürfen. Private Chats werden veröffentlicht und Familienmitglieder sowie Ex-Freunde äußern sich zu dem Thema. Seit Wochen jagt eine Schlagzeile die nächste in den Boulevardmedien. Ein lukratives Geschäft?


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Die Gesellschaft denkt, sobald Prominente etwas machen, machen Sie das, um sich wichtigzumachen, um ihr Ego zu kitzeln und viel Kohle zu scheffeln.


Jo Groebel


2015 war Cora Schumacher nach einem öffentlichen Scheidungskrieg bei "Let's Dance" zu sehen und zog sich für den "Playboy" aus. Es folgten Auftritte bei "Promi Big Brother" und "Coras House of Love". Verfolgt die 47-Jährige neun Jahre später eine ähnliche Strategie? Schon jetzt spricht sie davon, wieder ins Dschungelcamp zu wollen – obwohl sie gerade erst in der 17. Staffel "Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!" Anfang 2024 freiwillig zurücktrat.

Für viele stellt sich daher die Frage: Sind ihre Emotionsausbrüche nur Mittel zum Zweck oder die echten Gefühle einer tief verletzten Ex-Frau?

Medienpsychologe Jo Groebel meint: "Nicht alles, was Prominente machen, ist kalkuliert. Es wird das Unangenehme mit dem Nützlichen verbunden. Das Unangenehme für Betroffene ist jetzt die Tatsache, dass Dinge recht schonungslos zum Besten gegeben werden, die nicht jeder, der sich für vornehm hält, erzählen würde."

Warum Cora Schumacher so auf das Coming-out reagiert

Groebel ist sich sicher, dass Cora Schumacher aus der Emotion heraus handelt – und keine eiskalte Karrierekalkulation dahintersteckt. "Die Gesellschaft denkt, sobald Prominente etwas machen, machen Sie das, um sich wichtigzumachen, um ihr Ego zu kitzeln und um viel Kohle zu machen. Das stimmt alles vielleicht. Aber es ist auch so, dass es nebenbei noch ganz normale Menschen sind. Und die sollte man ernst nehmen."

Cora Schumacher hat sich drei Wochen nach Ralf Schumachers Coming-out mit dem "Spiegel" unterhalten. Ihre Emotionalität ist das Leitmotiv des Textes, immer wieder werden Tränenausbrüche geschildert. Groebel sieht das als Indiz einer authentischen Kränkung. "Prominente Frauen sind nicht immer nur durchtriebene Biester", sagt er.

Was Groebel meint: Cora Schumacher wirkt in ihrer ersten öffentlichen Äußerung und auch in fast allen weiteren Postings auf Instagram, die danach folgten, impulsiv. Wie eine Frau, die ihren Gefühlen folgt. "Cora Schumacher ist jemand, die nicht nur die ganze Zeit eiskalt und kalkulierend ist. In dem 'Spiegel'-Interview zeigte sie sich durchaus spontan und emotional, also nicht konsistent, sondern sprunghaft", so Groebel. "Wäre sie ein eiskalt kalkulierender Mensch, am besten noch Unternehmensberaterin für sich und jede andere Prominenz, sähe die Reaktion anders aus."


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Wer steht dann zu mir? Die Öffentlichkeit! Sie hat mir Kraft gegeben. Die Öffentlichkeit hat mir Selbstwertgefühl gegeben, meine Fans, meine Follower.


Cora Schumacher im "Spiegel"


Inzwischen hat sie beschlossen, den Nachnamen "Schumacher" ablegen und wieder ihren Geburtsnamen "Brinkmann" annehmen zu wollen. Als über eine mögliche Versöhnung mit Ralf in den Medien spekuliert wird, schreibt sie dazu auf Instagram: "Nein. Ich möchte einfach nur meine Ruhe und meinen Frieden finden!"

Schumacher und die Öffentlichkeit: eine Hassliebe

Die Öffentlichkeit ist schon immer ein Teil ihres Lebens, ein nicht unwesentlicher dazu. Schließlich dreht sich ihr Geschäftsmodell darum, öffentlich stattzufinden. Die Suche nach Aufmerksamkeit habe schon zu Entscheidungen geführt, die sie bereut habe, erzählt sie dem "Spiegel" – bei ihrem Start auf der Erotikplattform OnlyFans zum Beispiel. Aber sie sei da nicht mehr aktiv. Mittlerweile hat sie ihr Profil dort komplett gelöscht. Sie möchte sich nicht mehr über ihr "Äußeres definieren", schreibt sie als Begründung.

"Ich habe das eben wirklich nur einfach aus der Erinnerung von früher gemacht, als ich, immer wenn ich so einen Downer hatte, am Ende des Tages immer wieder von der Öffentlichkeit aufgefangen wurde", so Cora Schumacher in dem "Spiegel"-Gespräch vom 16. August.

Und weiter: "Wenn ich in dem tiefsten Loch meiner Psyche festgehangen bin, was auch heute der Fall ist, wer steht dann zu mir? Die Öffentlichkeit! Sie hat mir Kraft gegeben. Die Öffentlichkeit hat mir Selbstwertgefühl gegeben, meine Fans, meine Follower. Was würde ich ohne sie machen?" Bei Instagram folgen dem Reality-TV-Star fast eine halbe Million Menschen. Diese bekommen in den vergangenen Wochen mit, wie sich ihr Verhalten im Kontext der Ehe-Affäre verändert hat. Zahlreiche Attacken und Klarstellungen in eigener Sache folgen auf drei Wochen des beharrlichen Schweigens.

Branchenkenner Jo Groebel meint, sie habe schon immer den "Willen" gehabt, "sich der Öffentlichkeit gegenüber zu öffnen" und insofern seien ihre Aktionen heute "kein wirklich neues Verhaltensmuster, sondern immer auch ein Teil eines Geschäftsmodells, das zugegebenermaßen auch erfolgreich ist." Was die Schlammschlacht nach den Regeln des Boulevards bedeutet, sei für Cora Schumacher klar: Sie kann sich wieder teuer verkaufen.

Was der Sex mit der Lüge zu tun hat

"Der gestiegene Marktwert ist für sie ein angenehmer Nebeneffekt", sagt Groebel, schließt einen "PR-Stunt" aber aus. Vielmehr rückt er die "Verletzung" in den Vordergrund. "Das ist auch nicht angenehm, potenziell als die Blöde angesehen zu werden, jedenfalls in der öffentlichen Wahrnehmung, die als Letzte mehr oder weniger davon aus den Medien erfuhr. Ob das jetzt glaubwürdig ist, was sie da erzählt, das ist eine andere Sache, das kann ich nicht beurteilen."

Genau das ist der entscheidende Punkt, um den sich nun die ganze Diskussion dreht: Wusste sie vor dem Coming-out von Ralfs sexueller Orientierung oder nicht? Und wurde sie in all den Jahren belogen, in denen sie von Oktober 2001 bis Februar 2015 mit Ralf Schumacher verheiratet war? Ralf und Cora Schumacher bekamen immerhin einen gemeinsamen Sohn, erst 2009 scheiterte die Ehe, sechs Jahre später folgte die offizielle Scheidung.

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"Es ist erstaunlich, dass sie sagt, sie wusste es nicht", urteilt Groebel und fügt an: "Andererseits haben Coras Mutter und auch der Koch des Hauses bezeugt, dass Cora und Ralf Sex hatten, irgendwoher muss das Kind kommen und insofern spricht das auch eher dafür, dass sie keine Riesenshow mitgemacht hat und Ralf Schumacher nicht schon immer sichtbar schwul war."

Wie schnell es dann zu einer Schlammschlacht kommen kann, zeigt sich jetzt neun Jahre nach der Scheidung. "Jeder, der schon mal eine Trennung mitgemacht hat, weiß, dass man da nicht nur auf die Kohle achtet, sondern auch dem anderen gerne eine verpassen möchte, erst recht, wenn man gekränkt wurde", so Groebel.

Das gilt offenbar in beide Richtungen. Auch Ralf Schumacher sucht plötzlich mehr die Öffentlichkeit als noch vor ein paar Monaten, geschweige denn ein paar Jahren. Früher gab es gefühlt nur den Rennsport, über den er mit den Medien sprach. Jetzt gibt er sogar ein Liebesinterview mit seinem Partner Étienne in einer kroatischen Zeitung, setzt einen Seitenhieb gegen seine Ex, wenn er sagt: "Ich bin glücklicher als je zuvor."


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Das ist die Ur-Suppe des sozialen Miteinanders und insofern funktioniert das natürlich seit mehr als 30 Jahren als ein eigenes Genre.


Jo groebel


Es scheint nicht alles schwarz und weiß, nicht alles so eindeutig erklärbar – vieles entspringe auch aus der Emotionalität heraus, so Groebel. "Wenn sie einen Riesenplan hätte, würde sie viel geschickter agieren", ist sich der Medienpsychologe mit Blick auf Cora Schumacher sicher.

Schumacher-Kapitel noch nicht abgeschlossen

Klar ist laut dem Experten, dass diese Geschichte für viele Menschen interessant ist. "Was macht der Nachbar? Was findet hinter verschlossenen Türen statt? Und gibt es da einen Ehestreit oder außereheliche Affären? Das ist die Ur-Suppe des sozialen Miteinanders und insofern funktioniert das natürlich seit mehr als 30 Jahren als ein eigenes Genre. Das gab es zwar schon früher, nur nicht ganz so saftig, wie es jetzt seit Beginn der Neunziger ist."

Ein besonders saftiges Kapitel dieser Geschichten trägt die Überschrift "Der Schumacher-Streit". Immer wieder überrascht es mit neuen Wendungen und schmutzigen Details, gegenseitigen Anfeindungen und Eitelkeiten. Nur das Ende ist noch nicht geschrieben.

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