"Brutalem Sexualverhalten ausgesetzt" Schwere Vorwürfe gegen Hollywoodstar Kevin Costner
Schauspieler Kevin Costner steht vor Gericht. Dem Hollywoodstar wird sexuelle Belästigung vorgeworfen.
Kevin Costner muss sich vor einem Richter verantworten. US-Schauspieler zählt zu Hollywoods Elite, feierte mit Filmen wie "Der mit dem Wolf tanzt" oder "Robin Hood – König der Diebe" international Erfolge. Nun gerät er jedoch auf negative Weise in den Fokus. Er wird von einer Stuntfrau wegen sexueller Belästigung verklagt.
Devyn LaBella war für den von Costner produzierten Western "Horizon: An American Saga – Kapitel 2" engagiert, der 2024 Premiere feierte. Während der Dreharbeiten im Jahr 2023 soll es am 2. Mai zu einem Vorfall gekommen sein. LaBella behauptet, sie sei "Opfer einer gewalttätigen, nicht im Drehbuch stehenden und ungeplanten Vergewaltigungsszene unter der Regie von Kevin Costner geworden".
Dem US-Magazin "People" zufolge reichte die Stuntfrau am Dienstag, dem 27. Mai, beim Superior Court of California in Los Angeles Klage ein. LaBella sei für Costners Film engagiert worden, um Schauspielerin Ella Hunt in ihrer Rolle als Juliette "bei körperlichen Szenen" zu vertreten. Die Vergewaltigungsszene, um die sich die Klage dreht, habe LaBella spontan mit Schauspieler Douglas Smiths drehen müssen, sei darüber aber nicht rechtzeitig informiert worden.
"Demütigung und Kontrollverlust"
Für den Film sei LaBella über die Schauspielergewerkschaft Screen Actors Guild (SAG) beauftragt worden, die keine kurzfristigen Anfragen zu Nackt- und Sexszenen erlaube. Eigentlich müssten Produzenten Änderungswünsche in Bezug auf Intimszenen 48 Stunden im Voraus ankündigen und die Erlaubnis des Darstellers einholen. Durch Hunts Vertrag seien Costner und sein Team zudem dazu verpflichtet gewesen, einen Intimitätskoordinator heranzuziehen. Beidem sei man nicht nachgekommen.
Zudem habe Costner weder "Action" noch "Schnitt" gerufen, sodass LaBella nicht gewusst habe, wann gefilmt werde. Sie sagt in der Anklage, die besagte Szene habe "nicht zu ihrer Rolle als Stuntdouble gehört" und sie habe ihr nie zugestimmt. Nach dem Dreh habe sie "Scham, Demütigung und völligen Kontrollverlust" verspürt.
Klägerin in Therapie
Der Vorfall habe bei ihr "ein bleibendes Trauma hinterlassen, mit dem sie sich noch jahrelang auseinandersetzen muss". Sie sei seit Juni 2023 in Therapie, weil sie an "Schlafstörungen, Angst vor Intimität" und "Angstzuständen" leide.
Ihre Anwältin Kate McFarlane äußerte in einem Gespräch mit "People": "Unsere Mandantin wurde brutalem Sexualverhalten ausgesetzt, ohne dass sie vor offensichtlichen Gefahren geschützt war." Costners Anwalt Marty Singer bestreitet die Vorwürfe. Sein Mandant wolle "immer sicherstellen, dass sich alle bei der Arbeit an seinen Filmen wohlfühlen und lege großen Wert auf die Sicherheit am Set". Er wirft LaBella "Erpressungstaktiken" vor.
Neben Coster verklage die Stuntfrau auch die Produktionsfirmen des Films. Sie fordert Schadensersatz, in welcher Höhe, ist nicht bekannt.
- people.com: "Horizon Stunt Performer Files Sexual Harassment Lawsuit Against Kevin Costner and Film’s Producers" (kostenpflichtig)