Hansi Kraus: So geht es dem Ex-Kinderstar heute

Als frecher "Lümmel aus der ersten Bank" war Hansi Kraus einer der Teenie-Stars der 1960er und 1970er Jahre. Doch dieser Ruhm ist lange her. Inzwischen fällt es dem Schauspieler schwer, neue Rollen zu ergattern. "Ich kann mich selbst halt nicht so gut verkaufen, ich hatte auch noch nie Selbstbewusstsein", sagte Kraus im Interview mit der "Bild"-Zeitung. Entsprechend mau sehen die Finanzen des ehemaligen Kinderstars aus.

Ein geregeltes Einkommen hat Kraus, der am Mittwoch seinen 62. Geburtstag feiert, schon seit einigen Jahren nicht mehr. 2010 endete sein Engagement bei der ZDF-Serie "Forsthaus Falkenau", in der er seit 1994 den Bauern Hans Sailer spielte. Danach waren die Rollen knapp. Nun stand er jedoch wieder vor der Kamera: Zwei Tage lang drehte er für die ARD-Vorabendserie "Heiter bis tödlich - Hubert und Staller".

Nur 600 Euro Rente im Monat stehen ihm zu

"Es hat mich so gefreut, dass man wieder mal an mich gedacht und mich besetzt hat", sagte Kraus dazu gegenüber der "Bild". "Aber so ein Ding wie damals 'Forsthaus Falkenau', das wär's. Eine durchgehende Rolle, mit der man sich identifiziert und die dem Geldbeutel gut tut." Und Kraus' Geldbeutel könnte ganz offenbar eine Aufpolsterung vertragen. Denn wenn der Schauspieler in drei Jahren in Rente gehen sollte, stehen ihm lediglich "etwa 600 Euro im Monat" zu.

Bis dahin scheint sich Kraus vor allem auf das Einkommen seiner Frau zu verlassen - die ist Homöopathin, "ein Arbeitstier" und sehr erfolgreich. Er selbst könnte zwar auch einem befreundeten Schreiner zur Hand gehen, um sich etwas dazu zu verdienen. "Ich bin handwerklich ganz geschickt", so Kraus. "Aber ehrlich gesagt bin ich dafür zu faul." Zwar wolle er einerseits seinen Lebensunterhalt verdienen. "Aber Freizeit ist auch nicht schlecht." Nur auf Dauer sei das langweilig.

Ewiger Pepe Nietnagel

Hansi Kraus, der mit bürgerlichem Namen Hans Krause heißt, hatte 1964 seinen Durchbruch mit dem Film "Lausbubengeschichten" nach den Erzählungen von Ludwig Thoma. Danach spielte er in den erfolgreichen "Lümmel aus der ersten Bank"-Komödien mit, in denen er in der Rolle des gewitzten Schülers Pepe Nietnagel die Lehrer zur Weißglut trieb. An diese ganz großen Erfolge seiner Jugend konnte Kraus nie wieder anknüpfen, doch als Seriendarsteller war er in den letzten Jahren immer wieder präsent. Neben "Forsthaus Falkenau" hatte er Rollen in Serien wie "Um Himmels Willen" oder "Marienhof". Zuletzt war er 2012 drei Folgen lang in der ZDF-Soap "Herzflimmern" zu sehen.