"Victoria's Secret"-Model Nadine Leopold klagt wegen Brustfoto

Das österreichische Topmodel Nadine Leopold klagt gegen ein Magazin – und will die Modewelt mit dem Prozess auf die Ungerechtigkeiten aufmerksam machen, die jungen Frauen in diesem Business häufig widerfahren.

Das Model-Dasein besteht nicht nur aus ausgefallenen Kleidern, Glitzer und tollen Fotoshootings. Das mag von außen betrachtet oft so wirken, doch Topmodel Nadine Leopold zeigt jetzt die Kehrseite des Berufs.

Die Österreicherin klagt gegen das Magazin "Madame", das ohne ihr Wissen Fotos veröffentlicht haben soll, auf denen Leopolds Brust deutlich sichtbar war. "Noch nie wurden meine Rechte als Model und Frau so sehr verletzt", sagt sie im Gespräch mit "Bild". Zwar bestreitet eine Sprecherin des Magazins, dass Leopold dem nicht zugestimmt hatte, doch für die geht es in dem Prozess um mehr als nur diesen Vorfall.

Viel Schmerz und Schande

"Ich möchte mich für alle jungen Mädchen einsetzen, die nicht den Mut oder die Ressourcen haben, sich gegen solche Situationen zu verteidigen", so die 26-Jährige. Die Hilflosigkeit, der Schmerz und die Schande, die sie erleben würden, wenn der nackte Körper ohne Zustimmung veröffentlicht werde, sei unbeschreiblich.

In der Modebranche würden Mädchen leicht ausgebeutet werden. Ihnen fehle es oft an Unterstützung und Rat auf ihrem Karriereweg. Da sie aber Fuß fassen wollen, werden viele unangenehme Situationen – wie zum Beispiel mit Fotografen – unter den Teppich gekehrt.

Mit dem Schritt an die Öffentlichkeit möchte Leopold eine Veränderung erreichen – doch nicht allen gefällt das: "Ich hatte private Nachrichten, in denen ich als geldgierige Hure beschimpft wurde." Doch für Menschen, die sie beleidigen, weil sie sich gegen Missbrauch ausspreche, wolle sie so oder so nicht arbeiten.