Reaktion innerhalb von Minuten Nato-Jets fangen russische Flieger vor Usedom ab

Russland ist mit einem Flieger nah an den deutschen Luftraum geflogen. Die Bundeswehr reagierte routiniert auf den Provokationsversuch.
Am Freitagmorgen sind Eurofighter von ihrem Stützpunkt in Rostock-Laage losgeflogen. Der Grund: Eine russische Iljuschin Il-20M flog ohne Flugplan und Transpondersignal auf den deutschen Luftraum zu.
Zuerst hatte die "Bild" berichtet. Auf Nachfrage der "Ostsee-Zeitung" bestätigte ein Sprecher der Bundeswehr den Vorfall.
Demnach orteten die Nato-Radarsysteme das russische Flugzeug um kurz nach 9 Uhr morgens. Es war ohne Funkkontakt aus dem Bereich der russischen Exklave Kaliningrad gestartet und näherte sich dem internationalen Luftraum nahe Polen und Deutschland. Wenige Minuten später alarmierte die Nato dann das sogenannte Quick Reaction Alert (QRA)-Team der Bundeswehr (im Auftrag der Allianz).
Bereits der neunte Fall in diesem Jahr
Nur 16 Minuten später stiegen dann zwei Eurofighter auf und erreichten um kurz vor 10 Uhr ihr Ziel. Nur 100 Kilometer von der deutschen Küste entfernt, auf der Höhe der polnischen Stadt Kolberg, stellten die Piloten der Eurofighter Sichtkontakt mit der russischen Maschine her und machten ein Foto.
Die russische Maschine drehte weiter nicht ab. Erst etwa 40 Kilometer vor der Insel Usedom änderte sie die Richtung. Der deutsche Luftraum wurde entsprechend nicht verletzt.
Es war nach Angaben aus Militärkreisen bereits der neunte Abfangeinsatz dieser Art im Jahr 2025. Immer wieder nähern sich russische Flieger bis auf wenige Kilometer dem deutschen Luftraum. Solche Einsätze können als russische Einschüchterungsversuche gewertet werden. Zudem dienen sie der nachrichtendienstlichen Aufklärung Russlands.