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Modelegende und Ex-"Vogue"-Autor André Leon Talley (✝73) ist tot


Die Fashionwelt trauert
Modelegende und Ex-"Vogue"-Autor André Leon Talley ist tot

Von t-online, dpa, spot on news, mbo

Aktualisiert am 19.01.2022Lesedauer: 3 Min.
André Leon Talley: Der Modejournalist ist mit 73 Jahren verstorben.Vergrößern des BildesAndré Leon Talley: Der Modejournalist ist mit 73 Jahren verstorben. (Quelle: Rob Kim/Getty Images for The Blue Jacket Fashion Show)
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Trauer um eine Modeikone. André Leon Talley ist mit 73 Jahren verstorben. Er war Kreativdirektor des Fashionmagazins "Vogue" und lange Zeit ein enger Mitarbeiter von Anna Wintour.

André Leon Talley ist tot. Der ehemalige "Vogue"-Kreativdirektor wurde 73 Jahre alt. Wie das US-Promiportal "TMZ" berichtet, starb er in einem Krankenhaus in White Plains im US-Bundesstaat New York. Weshalb er dort behandelt wurde, sei nicht bekannt, genauso wenig wie die Todesursache.

Schon in den Jahren vor seinem Tod war Talley gesundheitlich angeschlagen, zurückgezogen lebte er in seinem Haus nördlich von New York, in der Öffentlichkeit zeigte er sich nur noch selten. Zuletzt war er 2017 vor die Kameras getreten.

Er kannte alle Größen der Modebranche

André Leon Talley saß bei Modenschauen rund um die Welt lange in der ersten Reihe. Karl Lagerfeld und Anna Wintour gehörten zu seinen Vertrauten. Im Sommer 2020 erschien sein Buch "The Chiffon Tranches", in dem er auf sein Leben zurückblickt. Darin beschrieb er, dass er durch zwei Frauen zu dem Mann wurde, der er war: Seine Großmutter, die ihn großzog und ihm ein Gespür für Mode vermittelte. Und Diana Vreeland, die frühere "Vogue"-Chefredakteurin, die Talley Einblicke in die Branche ermöglichte, ihn überall anpries und seine Karriere ins Rollen brachte.

Als beide 1989 kurz nacheinander sterben, stürzte Talley in eine Depression. Mit schrillen Accessoires, bunten bodenlangen Kaftanen und einem königlich schreitendem Gang gab sich der Modeexperte nach außen hin aber meist stark und unantastbar.

Talley kannte so gut wie alle, die in den vergangenen Jahrzehnten in der Modebranche eine Rolle gespielt haben: von Andy Warhol, Ralph Lauren und Oscar de la Renta über Bianca Jagger, Michelle Obama und Diana Ross bis hin zu Naomi Campbell, Manolo Blahnik, John Galliano, Gloria von Thurn und Taxis und Renée Zellweger.

"Ich werde deine lauten Schreie vermissen"

In den sozialen Medien trauern nun die Stars. Designerin Diane von Fürstenberg schrieb auf Instagram: "Auf Wiedersehen, Darling André. Niemand hat die Welt glamouröser gesehen als du, niemand war großartiger und gefühlvoller als du. Die Welt wird nun weniger fröhlich sein. Ich habe dich geliebt und 45 Jahre lang mit dir gelacht. Ich werde deine lauten Schreie und treue Freundschaft vermissen."

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Talley war ein enger Vertrauter von Lagerfeld und Wintour. In seinem Buch berichtete er aber vom Auseinanderleben mit jenen Modepersönlichkeiten. "40 Jahre lang war Karl wie ein Bruder für mich", schrieb Talley. "Aber Karl hatte eine Tendenz dazu, Menschen, die er liebte, aus seinem Leben zu verbannen." Das passierte Talley ebenfalls.

Freundschaft zu Wintour war zerbrochen

Auch die Beziehung zu seiner einstigen Chefin Anna Wintour schien zerbrochen. "Einfache menschliche Liebenswürdigkeit. Nein, dazu ist sie nicht fähig", so Talley. Er habe alles für sie getan, habe sie bei Familienangelegenheiten und Anproben unterstützt, aber dann habe sie ihn wegen seiner Gewichtszunahme kritisiert, ihn nicht mehr im Auftrag der "Vogue" beschäftigt und sich nicht mehr bei ihm gemeldet. Von 1987 bis 1995 war er bei dem Modemagazin quasi die rechte Hand von Wintour gewesen.

Er verließ das Magazin und zog nach Paris. Von 1998 bis 2013 arbeitete er erneut in einer führenden Rolle für "Vogue". Im Laufe seiner Karriere schrieb Talley auch für "W-Magazine", "Women's Wear Daily", "The New York Times" oder etwa "Interview".

"Sex war nie auf meinem Radar"

Talley hatte sich aus armen Verhältnissen als einer der ersten Schwarzen in der Branche nach oben gearbeitet und gilt als Wegbereiter. Er holte laut "TMZ" mit einem Vorstoß vermehrt People of Colour, insbesondere Schwarze Models, auf die Laufstege. Immer wieder traf er aber auf Widerstand und Rassismus.

In seiner Autobiografie berichtete Talley: "Liebe hat es in meinem Leben auf keine Art und Weise gegeben. Sex war nie auf meinem Radar, sondern nur Erfolg und wenn ich traurig war, habe ich gegessen." Er sei inzwischen eine "riesige Galeone, die langsam in den Hafen einsegelt, angeschlagen von so vielen Kämpfen", beschrieb er sich selbst. "Meine Vergangenheit gibt mir Stärke", betonte er.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur spot on news
  • Nachrichtenagentur dpa
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