Überraschender Führungswechsel: ProSiebenSat.1-Chef Rainer Beaujean legt Amt nieder

Wechsel an der Spitze von ProSiebenSat.1: Rainer Beaujean hat sein Amt als Vorstandsvorsitzender niedergelegt. Ein Nachfolger steht bereits fest.

Erst Anfang dieses Jahres verkündete das Medienunternehmen ProSiebenSat.1, mit einer "neuen Vorstandsaufstellung die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft gestellt" zu haben. Am 1. Januar 2022 wurde Rainer Beaujean Vorstandsvorsitzender der Sendergruppe. Nun, nur zehn Monate später, ist er seinen Posten schon wieder los.

Am Montagabend gab ProSiebenSat.1 überraschend einen Führungswechsel an der Spitze bekannt. Beaujean habe sein Amt "in gegenseitigem Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat niedergelegt", heißt es in der Pressemitteilung. Was genau zu der Entscheidung führte, ist nicht bekannt. Dafür steht aber schon fest, wer das Amt übernimmt.

Bert Habets wird neuer Vorstandsvorsitzender

Zum 1. November tritt Bert Habets die Nachfolge des 54-Jährigen an. Der ehemalige CEO der RTL Group ist bereits seit Mai bei ProSiebenSat.1 als Aufsichtsratsmitglied engagiert. "Mit Bert Habets übernimmt einer der profiliertesten und erfolgreichsten Medienmanager Europas den Vorstandsvorsitz von ProSiebenSat.1. Seine umfassende TV- und Digital-Expertise und Transformationserfahrung wird Bert Habets intensiv einbringen, um die Entwicklung von ProSiebenSat.1 zu einem Digitalkonzern weiter voranzutreiben", so Andreas Wiele, Aufsichtsratsvorsitzender von ProSiebenSat.1.

Er dankte Beaujean "für seinen großartigen Einsatz". "Er hat das Unternehmen zielstrebig durch die Corona-Krise gesteuert und über die letzten drei Jahre die Konzernstrategie in Richtung Digitalunternehmen weiterentwickelt sowie konsequent und erfolgreich umgesetzt. Rainer hat den Fokus auf Profitabilität gelegt und das Unternehmen unter anderem durch konsequentes Portfoliomanagement finanziell zukunftssicher aufgestellt."

Rainer Beaujean selbst erklärte in der Mitteilung, ProSiebenSat.1 sei "auf dem richtigen Weg ein erfolgreiches Digitalunternehmen zu werden", betonte aber auch: "Die vergangenen Jahre waren allerdings auch von zahlreichen externen Faktoren gekennzeichnet, die unser Geschäft erheblich beeinträchtigt haben. Ich bin stolz auf das, was wir als Team erreicht haben."