De Mols neue Psycho-Show "Utopia" made in Holland: Ein Jahr in den TV-Knast

Seit Beginn der Woche ist die neue holländische TV-Show "Utopia" am Start. Von Big Brother-Macher John de Mol erdacht, müssen sich dabei 15 Kandidaten ein Jahr lang in einem TV-Container selbst versorgen und eine eigene Gesellschaftsordnung aufbauen. Klar, dass sie währenddessen unter Dauerbeobachtung stehen und rund um die Uhr gefilmt werden.
Der große Hangar liegt idyllisch auf einer Waldlichtung. Es gibt einen Strom- und einen Wasseranschluss, ein Telefon, ein paar Kühe und Hühner und ein wenig Land zum Beackern. 15 bunt durcheinander gewürfelte Kandidaten sollen hier ihre eigene Welt aufbauen. Sollen nach selbst aufgestellten Regeln zusammenleben und sich organisieren, denn es gibt keine Gesetze.
Jeder trägt Verantwortung
Sie sollen Landwirtschaft betreiben und sich von ihren selbst angebauten Produkten ernähren. Jeder trägt Verantwortung, jeder hat eine Aufgabe. Dafür haben sie ein vorher festgelegtes Jahresbudget zur Verfügung. Wird das Geld zu früh oder zu unbedacht verpulvert, sind die Kandidaten auf sich gestellt und müssen Lösungen finden, dennoch klar zu kommen.
Der Ort des Geschehens liegt etwa 30 Kilometer entfernt von Amsterdam - und natürlich werden die Bewohner permanent beobachtet. Im Fernsehen kann man ihnen täglich 30 Minuten zuschauen, im Internet pausenlos.
Quoten-Renner
Wer sich unfair verhält, trickst oder den Anforderungen des Lebens unter Verschluss nicht gewachsen ist, kann vom Publikum und auch von den Bewohnern selbst herausgewählt werden. Klingt alles bekannt? Kein Wunder: Schablone für das neue Format ist die weltweit populäre Show "Big Brother" - ebenfalls ein de Mol Produkt. Der Erfinder selbst spricht von einem "sozialen Experiment".
Dass die Zuschauer diese Art Fernsehen jedoch nach wie vor interessiert, beweist die gigantische Quote, die "Utopia" dem holländischen Sender SBS 6 zu Wochenbeginn brachte: sagenhafte 25 Prozent des Gesamtpublikums schalteten ein.