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Rapper Fler entschuldigt sich für Kopfgeld-Forderung


Fler entschuldigt sich
Frauen sprechen erstmals über Bedrohung durch Rapper

Von t-online, joh

Aktualisiert am 05.03.2020Lesedauer: 2 Min.
Kampagnenbild #unhatewomen: Clara S. wird mit sieben anderen Frauen zu den Gesichtern, die gewaltverherrlichende Rap-Texte anprangern.Vergrößern des BildesKampagnenbild #unhatewomen: Clara S. wird mit sieben anderen Frauen zu den Gesichtern, die gewaltverherrlichende Rap-Texte anprangern. (Quelle: Terre des Femmes/Philipp und Keuntje)
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In einer Sendung sprechen zwei Frauen erstmals über die Folgen einer Kampagne, mit der auf frauenverachtende Rap-Texte aufmerksam gemacht wird. Rapper Fler entschuldigt sich für seine völlig entgleiste Reaktion.

Zum ersten Mal haben zwei Frauen ein Interview gegeben, die sich derzeit enormen Hass-Nachrichten im Internet stellen müssen. Rapper Fler setzte auf eine der beiden sogar ein Kopfgeld aus, weil sie sich mit einer feministischen Kampagne solidarisiert hatte. Bei "Stern TV" sprachen die Frauen über ihre Erfahrungen.

Terre des Femmes fordert unter anderem die konsequente Bekämpfung und Strafverfolgung von Hasskriminalität gegen Frauen und Mädchen im Internet. Dafür hat die Organisation eine Kampagne entwickelt, die auf gewaltverherrlichende Rap-Texte von bekannten Künstlern aufmerksam macht. Clara S. und sieben andere Frauen lesen in dem Clip, der schnell im Internet verbreitet wurde, kurze Textzeilen vor – eine heftiger als die andere. "Die Bitch muss bügeln, muss sein. Wenn nicht, gibt's Prügel, muss sein" ist noch ein harmloseres Beispiel.

"Es ging uns allen eigentlich ähnlich", erzählte Clara S. bei "Stern TV". Beim Videodreh habe sie die Zeilen erst gar nicht vorlesen können, weil sie es selbst so gepackt habe. "Das ist schon harter Toback", sagte die 31-Jährige. Als Lehrerin sieht sie große Gefahren in der gewaltverherrlichenden Sprache, vor allem für Jugendliche. Denen falle die Differenzierung noch schwer. "Dass es tatsächlich Realität wurde und in konkreten Drohungen endete, damit habe ich nicht gerechnet."

Rapper Fler setzt Kopfgeld auf Kritikerin aus

Die 28-jährige Olivia B. hatte das Verhalten des Rappers in einer Nachricht bei Instagram kritisiert, kurz danach setzte er ein Kopfgeld auf sie aus und es hagelte bedrohliche Kommentare. Sie lasse sich allerdings nicht einschüchtern und erzählte jetzt: "Ich habe vielmehr davor Angst, dass er sich da irgendwelche armseligen Leute holt, die für Geld alles tun, und die mir dann vielleicht auflauern. Aber so weit will ich gar nicht denken. Ich hoffe, so weit kommt es nicht." Rechtliche Schritte habe sie eingeleitet. "So ein Verhalten ist nicht zu dulden."

Sie wisse, es sind Fans von Fler, die ihr jetzt schreiben und ihr drohen. Sie erhalte allerdings auch viel Zuspruch und Unterstützung. "Das gibt mir Hoffnung, dass da draußen noch Menschen sind, die wissen, wie es laufen sollte." Rapper Fler hatte im Vorfeld der Sendung die Nachricht von Olivia B. veröffentlicht. "Teile des Chats hat er auch ausgeblendet", sagte sie jetzt.

Kurz nach der Sendung schrieb der Rapper dann bei Instagram: "Ich entschuldige mich trotzdem als Mann dafür, dass ich dich beleidigt habe, obwohl du mich 1.000 Mal mehr beleidigt hast, wie 100 andere Leute es bei mir täglich machen! Du bekommst deine Blumen, weil ich ein Rapper bin! Jeder andere Kameramann soll kommen für Stress!" Als RTL den Rapper zuvor für ein Interview angesprochen hatte, verletzte er den Kameramann und zertrümmerte die Kamera.

Texte von Rapper Gzuz werden in der Kampagne auch zitiert. Die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien untersuchte einen seiner Songs und setzte ihn auf den Index. Das Lied darf nicht mehr für Jugendliche verfügbar sein, erklärte Martina Hannak von der Bundesprüfstelle. "Das ist ein gutes Signal", findet Clara S.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • RTL: Sendung Stern TV vom 4. März 2020
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