t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeRegionalBerlin

Streit um Kunst in Berlin: Russisches Panzerwrack darf vor Botschaft stehen


Gericht entscheidet über Eilklage
Russisches Panzerwrack darf vor Botschaft stehen

Von dpa
Aktualisiert am 11.10.2022Lesedauer: 2 Min.
Verwaltungsgericht Berlin (Archivbild): Das Gericht hat am Dienstag entschieden, dass das Wrack für zwei Wochen vor der Botschaft stehen darf.Vergrößern des BildesVerwaltungsgericht Berlin (Archivbild): Das Gericht hat am Dienstag entschieden, dass das Wrack für zwei Wochen vor der Botschaft stehen darf. (Quelle: Paul Zinken/dpa-bilder)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Vor der russischen Botschaft in Berlin steht bald ein russischer Panzer – der in der Ukraine zerstört worden ist. Das hat nun das Verwaltungsgericht genehmigt.

Ein zerschossener russischer Panzer darf als zeitweiliges Mahnmal gegenüber der russischen Botschaft in Berlin aufgestellt werden. Das entschied das Berliner Verwaltungsgericht am Dienstag und verpflichtete damit den Bezirk Mitte zur Genehmigung der geplanten Aktion eines Vereins.

Das Panzerwrack könne zwar voraussichtlich nicht direkt vor der Botschaft auf dem Boulevard Unter den Linden aufgestellt werden, weil die dortige Mittelpromenade nicht für eine Belastung von 40 Tonnen ausgelegt sei. Möglich sei das aber gegenüber auf einem gesperrten Teilstück der Schadowstraße, so das Gericht.

Berlin: Ob Kunst oder nicht – es ist Meinungsfreiheit

Der Bezirk hatte argumentiert, dass in dem Wrack "wahrscheinlich Menschen gestorben" seien, die Ausstellung sei daher nicht angemessen. Zudem berühre sie die außenpolitischen Interessen Deutschlands und es handele sich nicht um Kunst. Der Verkehr werde behindert und Menschen psychisch belastet.

Das Gericht urteilte nun, ob es sich um Kunst handele, sei unerheblich, es gehe um zulässige Meinungsfreiheit. Der Fahrzeugverkehr werde nicht beeinträchtigt, die Aufstellung für zwei Wochen sei unproblematisch, Gründe der Pietät und der außenpolitischen Interessen seien nicht relevant.

Auch der ukrainische Botschafter Melnyk ist für das Projekt

Die Initiatoren der Ausstellung in Berlin, Enno Lenze und Wieland Giebel vom Museum Berlin Story Bunker, hatten Ende Juni für ihren Verein Historiale den Antrag für das Projekt gestellt. Das für öffentliches Straßenland zuständige Bezirksamt hatte ihn abgelehnt.

Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk sagte daraufhin dem Tagesspiegel: "Das zerstörte Kriegsgerät Russlands, das im Herzen Berlins ausgestellt würde, sollte den Menschen in Deutschland ein hautnahes Gefühl von dem brutalen Vernichtungskrieg vermitteln." Die Botschaft unterstütze das Projekt mit aller Kraft.

Gegen den Beschluss kann Beschwerde zum Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg eingelegt werden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website