Wie schnell genau ist Schrittgeschwindigkeit?
Immer wieder ist im Verkehr von Schrittgeschwindigkeit die Rede – aber wie schnell ist das eigentlich? Und wo gilt dieses Tempo?
Wie schnell ist Schrittgeschwindigkeit? Einen genauen Wert hat man nie festgelegt. Aufschluss geben aber Gerichtsentscheidungen.
Demnach wird eine Geschwindigkeit zwischen vier und sieben km/h als Schritttempo angesehen. In diesem Bereich sieht die Rechtsprechung die Schrittgeschwindigkeit.
Die Tachos moderner Autos können solche niedrigen Geschwindigkeiten ohne Weiteres anzeigen. Bei älteren Autos springt der Tacho hingegen meistens erst bei zehn km/h an. Einfache Lösung: Man wählt ein Tempo leicht unterhalb des ersten Tachoausschlags. Außerdem kann man sich an der Gehgeschwindigkeit von Passanten orientieren.
Wo gilt Schrittgeschwindigkeit?
Schritttempo gilt in allen verkehrsberuhigten Bereichen. Sie sind mit dem Verkehrsschild Nummer 325.1 gekennzeichnet. Es zeigt auf hellblauem Grund ein Haus, ein Auto und im Vordergrund einen Erwachsenen mit einem ballspielenden Kind. Vielen Autofahrern ist das Verkehrsschild auch als "Spielstraße" bekannt.
Darüber hinaus darf man an öffentlichen Verkehrsmitteln (in der Regel an Straßenbahnen) rechts nur in Schrittgeschwindigkeit vorbeifahren, wenn sie halten und die Fahrgäste ein- oder aussteigen. Falls nötig, müssen Autofahrer anhalten und warten. Stoppt ein Linienbus oder ein Schulbus an der Haltestelle mit eingeschaltetem Warnblinklicht, dann gilt: Hier dürfen andere Fahrzeuge nur Schritt fahren. Das gilt übrigens auch für den Gegenverkehr.
Manchmal erlauben Zusatzzeichen das Befahren eines Gehwegs oder einer Fußgängerzone. Auch dann muss der Fahrer auf die Fußgänger Rücksicht nehmen und darf sie weder gefährden noch behindern. Wenn nötig, muss er warten. Und er darf auch hier nur mit Schrittgeschwindigkeit fahren. Bei der Übertretung der Schrittgeschwindigkeit drohen die gleichen Strafen und Bußgelder wie bei einer Geschwindigkeitsübertretung innerorts.